Immer öfters erreichen uns vom Schwarzen Kontinent endlich auch gute Nachrichten: Dieser Tage legalisiert Sambia Cannabis als Medizin! Sambia? Da war doch gerade was in den Medien – ach so ja, das afrikanische Land ist besonders bissig gegenüber Homosexuellen und sperrt Männer bei Verdacht gerne jahrelang ein. Sogar den Botschafter der USA wollte man jüngst ausweisen! Dafür gibt’s regelmäßig internationale Kritik und es ist schon ein bisschen verwunderlich, wenn ein ansonsten wenig moderner Staat sich nun der hochwirksamen und innovativen Hanfmedizin widmen möchte. Was genau steckt dahinter und könnte Sambia für Kiffer ein Hotspot werden, wo immer die Sonne scheint?
Welche Auflagen gibt’s für die Cannabismedizin?
Sambia ist das kolonialistisch betrachtet ehemalige Nord-Rhodesien, befindet sich also in einer für die Landwirtschaft sehr ordentlichen Gegend. Freilich hat es seit langer Zeit nicht geregnet und es droht sogar eine Hungersnot! Erhofft sich die Regierung des Landes nun von Haschisch und Marihuana die Heilung und Weiterentwicklung? So sieht es nämlich aus, wenn mal wieder nur der Export von Gras erlaubt wird und es im Kern um Cannabis auf Rezept gehen soll, also nicht um die Bürgerrechte ganz wie übrigens auch in Deutschland. Sambia und die Bundesrepublik bewegen sich also auf einem Level. In Afrika gelten folgende Regeln:
- für die Anbau-Lizenz müssen Unternehmen 250.000 US-Dollar bezahlen,
- ein erfolgreiches Gebot berechtigt zur Hanf-Zucht und zur Ausfuhr von Gras,
- das sambische Gesundheitsministerium vergibt die Konzession und überwacht mittels spezieller Polizeitruppen die Cannabisfelder.
Alle Punkte riechen ein bisschen nach Möglichkeiten für umfassende Korruption und wir wollen uns lieber nicht vorstellen, wie es ist, wenn die sambische Miliz Hanfbauern kontrolliert. Warum würde die Legalisierung der Cannabismedizin so plötzlich beschlossen?
Das Hanf Kabinett von Sambia
Als die Nachricht von Hanf legal in Afrika durch den Äther zwitscherte, da waren Beobachter schon überrascht. Regelmäßig kündigen Länder auf dem Schwarzen Kontinent Verbesserungen an wie beispielsweise Zimbabwe, allerdings passiert meistens wenig bis nichts. Die Zucht von Medizincannabis für den Export geht nicht einfach wie beim Sämann in der Bibel, sondern es braucht Knowhow, internationale Erfahrung, dazu eine umfassende Logistik – ob Sambia das alles den Unternehmen mit einer Lizenz zur Verfügung stellt? Das Regierungskabinett in Lusaka ist zuversichtlich.
So hat wohl der Gesundheitsminister das Konzept vorgestellt, der hat wohl schon einige Monate an der Gesetzesvorlage gearbeitet. In der entscheidenden Sitzung haben Wirtschaftsministerium, Landwirtschaft und Heimat Kompetenzen versucht an sich zu ziehen – das Marihuana wird also schon verteilt, bevor das erste Gramm Gras überhaupt geerntet wurde! Offenbar wurde die Entscheidung von reichen Afrikanern gepusht, denen bereits Lizenzen versprochen worden sind im Vorfeld. Am Ende setzte sich der Gesundheitsminister durch. Was sagt uns das über die Erfolgsaussichten für eine moderne Cannabiswirtschaft in Afrika?
Lesotho und dann nix: Eigentlich bestens ausgerüstet für den Anbau von Hanf und die Herstellung hochwertiger Produkte ist Afrika bis dato vor allem noch eine weiße Landkarte – außer in Lesotho und jetzt wohl Sambia gibt’s Gras legal nirgendwo. Südafrika streckte sich zwar vor einiger Zeit und plant die Freigabe, aber da gab es keine positiven Neuigkeiten. Experten schätzen, dass bei einer Cannabis Legalisierung in wichtigen und größeren Ländern auf dem Kontinent in den nächsten Jahren bis zu 7 Milliarden Dollar erwirtschaftet werden könnten – ob das in Afrika so funktionieren wird?
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