Vor nicht ganz einem Jahr war die Aufregung groß unter Ärzten und selbsternannten Experten im Gesundheitsministerium: Eine Studie wurde veröffentlicht, nach der Hanf und Kiffen hier und da eine Psychose auslösen können – das wurde sofort für bare, allumfassende Münze genommen. Der Tenor in den Medien lautete Cannabis = Psychose und vor allem Politiker waren aus dem Häuschen. Nun ist das aber längst widerlegt und gilt vor allem nur für einen Bruchteil von Leuten, die etwa tagtäglich von der Jugend an zehn Eimer Gras rauchen mit den stärksten Hanfsorten, ein normaler Konsum hingegen scheint kaum mit besonderen Risiken verbunden. Nun räumen das auch die ersten Psychiater im Lande ein, verschließen sich nicht mehr Studien und empirischen Untersuchungen. Wir schauen dazu mal nach Wöllershof in der Oberpfalz, wo versierte Psychologen die Scheuklappen gegenüber einer möglichen Legalisierung von Cannabis endlich ablegen.
Im Gespräch über Hanf mit dem Ärztlichen Direktor am Bezirksklinikum
Viel zu lange hat die Politik Fachleute unter Druck gesetzt beim Cannabis und sich das Schweigen über aktuelle Studien auf die Fahnen geschrieben, doch die Wahrheit lässt sich kaum dauerhaft unterdrücken. Bei einem Gespräch mit dem obersten Psychiater von Wöllershof kam heraus, dass die Ärzteschaft endlich realistische Ansätze fordert in der Drogenpolitik und ein dauerhaftes Verbot von Haschisch und Marihuana ist nicht mehr haltbar. Zwar meint der Herr Dr. Wittmann, es gäbe Gefahren der Abhängigkeit, aber wir alle kennen die Cannabis Prohibition als Ursache – wenn Hanf frei im Fachgeschäft verkauft wird, muss sich niemand mehr wie ein Schwerkrimineller große Mengen kaufen beim Dealer, sozial isoliert und unter Druck gesetzt!
Gerade junge Menschen bis etwa 25 Jahren befinden sich vom Auge bis zum Gehirn noch im Wachstum und wer da schon viel kifft, leidet laut Ansicht der Psychologen möglicherweise an:
- Desinteresse
- Antriebslosigkeit
- Denkstörungen
- Wahnvorstellungen und
- dem Verlust sozialer Kontakte – im Wesentlichen aber ist dieser Punkt der aktuellen Stigmatisierung von Cannabis geschuldet.
Dr. Wittmann meint auch, es könnten mehr Menschen Suchtprobeme entwickeln bei einer Legalisierung, aber er bleibt endlich mal im Konjunktiv, verbiegt sich nicht wie manche Kollegen in Richtung totaler politischer Korrektheit. Denn Realismus, so der Doktor, ist das oberste Gebot der Stunde – Verbote sind falsch, Aufklärung ist besser!
Wie lässt sich verantwortungsbewusster Cannabis Konsum erziehen?
Durch umfassende Aufklärung und durch Informationskampagnen von Experten. Wenn die Polizei in die Schule kommt mit dem Koffer aus der Asservatenkammer, dann wirkt das auf viele bereits erfahrenen Jugendliche absurd und lachhaft, während andere vielleicht erst aufmerksam werden auf die bunten Angebote aus dem Drogenlabor. Wäre Hanf hingegen legal und es würde fair, korrekt und stets up to date über mögliche Gefahren berichtet, dann hören junge Leute auch – sie werden respektiert und nicht wie heute in Zeiten der Verbotspolitik für dumm verkauft. Mündigkeit ist entscheidend auf dem Lebensweg und natürlich heißt eine Freigabe, so der Fachmediziner, keine hundertprozentige Sicherheit beim Kiffen! Ziel der Politik muss sein, dass die Leute entweder gar keine Drogen nehmen oder eben zumindest reflektieren, die Risiken kennen.
Hanf legal meint mehr Sicherheit beim Cannabis kaufen, die Qualität wäre überwacht und der Staat würde endlich damit aufhören, Millionen Kiffer und Hanfpatienten Gefahren auszusetzen wie etwa durch das Strecken von Gras mit allerlei Giften durch fiese Dealer. Auch würden Gerichte entlastet, dazu die Polizei (die das aber oft nicht will, weil man ja dann Zuständigkeiten und besonders leichte Ziele verliert). Viele Vorteile, die freilich unter der Regierung Merkel bis dato ignoriert werden.
Verschieben sich Suchtprobleme bei legalem Hanf?
In Oberbayern und damit nicht so weit weg vom Herrn Dr. Wittman in Wöllershof wütet seit Jahren das brutale Crystal Meth in vielen Gehirnen und einige Leute fürchten bei einer Hanf Legalisierung, dass sich alle Meth-Nasen dann direkt zum Marihuana begeben und ebenfalls süchtig werden. Natürlich ist das Quatsch und auch der Mediziner meint, man könne ein Aufputschmittel nicht durch eine Schlaftablette ersetzen. Es müsse Schluss sein mit solchen Verallgemeinerungen, da Crystal eine völlig andere Substanz ist als die Hanfpflanze und es ist unverantwortlich, dass die Politiker hier weiterhin gerne ganz bewusst und absichtlich alle Rauschdrogen in einen Topf werden. Man könne nicht alles verbieten wie eben unter Merkel und Jens Spahn, so der Experte aus der Psychiatrie – vielmehr geht’s um die Erziehung zum mündigen, freien und selbstbewussten Bürger. Ob man solche Töne in Berlin vernimmt oder doch wieder auf totale Verblödung beim Hanf setzt wie in Bayern?
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