Eigentlich ist Kiffen ja legal in Kanada für erwachsene Bürger und ein bisschen überrascht es schon, wenn die Gesundheitsministerin nun vor dem Cannabis Konsum warnt. Bei uns zu Hause in Deutschland wird ja bekanntlich nicht nur gewarnt und geschwindelt, sondern bei Haschisch und Marihuana auch gedroht – aber im Land des Ahornblatts? Das ist schon recht ungewöhnlich und sofort haben sich Hanfkonsumenten und Verbände auch umgehend beschwert über eine solche Diskriminierung. Welcher Gesundheitspolitiker steht schon auf und warnt vor einem Bier oder weist ausdrücklich das Rauchen einer Zigarette im Fernsehen für die Bürger zurück? Beim Hanf jedoch scheint das ok und wir gucken mal, was die Ministerin namens Patty Hajdu mit ihren Hinweisen zum Cannabis Konsum genau meint.
Cannabis Legalisierung 2.0 im Fokus
Bei genauerem Hinsehen relativiert sich die Warnung zwar, bleibt aber trotzdem ein nicht unbedingt willkommener Eingriff normalerweise überkommener, patriarchalischer Politik: Die Gesundheitsministerin Hajdu bezieht sich in ihrem Statement auf das sogenannte Cannabis 2.0, also Essen und Trinken mit Hanf, Extrakte, spezielle Verdampfer und vieles mehr. Konkret sagte die Dame:
„The best way for Canadians to protect their health is not to consume Cannabis.” (Um ihre Gesundheit am besten zu schützen, sollten Kanadier kein Cannabis konsumieren)
Dahinter steckt eine knallharte politische Strategie. Während nämlich die Konservativen in Kanada die Cannabis Legalisierung niemals auch nur ein Stück voranbrachten, hat die alte und neue liberale Regierung unter ihrem Chef Justin Trudeau die Freigabe in 2018 durchgedrückt, fürchtet sich nun aber von allzu miesen Zuschreibungen. Politische Beobachter meinen, Trudeau und auch Hajdu wollen auf keinen Fall als Leute erscheinen, die ein bisschen leichtsinnig bei Haschisch und Marihuana ausschauen oder gar lustig und deshalb kommen nun häufiger auch mal weniger positive Kommentare.
Abstinenz ist keine Lösung für Hanfpatienten!
Cannabis als Genussmittel hat natürlich genauso Risiken wie andere Drogen auch, selbst wenn Gras weit weniger Schaden anrichtet als der in Deutschland politisch gepriesene und subventionierte Alkohol. Deshalb ist die Reaktion von kanadischen Kiffern in Kanada verständlich, aber als Gesundheitsministerin kann Hajdu zumindest mal warnen vor den Cannabis 2.0 Produkten, die oft besonders viel THC beinhalten. Abstinenz zu fordern geht jedoch über ihre Befugnisse hinaus und diskriminiert besonders fürsorgebedürftige Patienten. Diese nämlich schützen ihre Gesundheit sehr wohl durch die Einnahme hilfreicher Hanf Präparate, während die alternative chemische Keule bekanntlich oft enormen Schaden anrichtet.
So fehlen dann absurderweise solche Hinweise in den nationalen Vorschriften zum Alkohol, dessen Schädigungen am Organismus bekannt und nachgewiesen sind. Nirgendwo steht, man solle doch besser niemals Bier trinken – wohl aber bitte keinen einzigen Joint rauchen für den Gesundheitsschutz! Die alten, in Deutschland noch regierenden Muster des Stumpfsinns sitzen also auch noch in Kanada hier und da in Verantwortung. Beobachter denken daher, dass im Land des Ahornblatts jetzt auch die Regeln für Schnaps und Zigaretten verschärft werden – ansonsten sind die aktuellen Äußerungen zum Cannabis wahlweise nicht glaubwürdig, willkürlich oder schlicht unwissend, was sich gerade eine Gesundheitsministerin in keiner Form wird nachsagen lassen wollen.
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