Die Bevölkerung von Thailand kann sich auf die erste Cannabis Klinik freuen. Im Herzen der freilich ziemlich mit Autos zugestopften Hauptstadt hat gerade ein ultramodernes Hanf-Krankenhaus eröffnet und die Patienten bekommen dort zwei Wochen lang eine kostenlose Behandlung mit Haschisch und Marihuana. Mehr als 2000 Leute haben sich angemeldet und im Schnitt rechnen die Gesundheitsbehörden mit etwa 200 Besuchern – am Tag! Während wir also im angeblich entwickelten Deutschland den Arzt praktisch anbetteln müssen für Cannabis auf Rezept, gehen die Thais einfach direkt in die Klinik und bekommen vom hochwertigen Hanföl bis zu den bei Schmerzen hochwirksamen Grasblüten die jeweils beste Therapie direkt verordnet.
Flächendeckende Cannabismedizin im ganzen Land
Wenn die Bundesrepublik eine Poliklinik nur für Cannabis eröffnen würde, dann stünde dieses Behandlungszentrum wahrscheinlich fern ab in der Provinz, schwer zu erreichen und dann auch nur für wirklich ausgewählte Leute, am besten direkt aus dem Hospiz und kurz vorm Sterben. In Thailand hingegen sind bis zu 77 Krankenhäuser mit einer Hanf Abteilung geplant, so dass auch in Chiang Rai oder auf den beliebten Urlaubsinseln die wirksame Medizin aus der Cannabispflanze zur Verfügung steht.
Ein Problemchen sehen die Behörden schlicht im Fehlen qualifizierten Personals. So gäbe es zwar eine enorme Nachfrage nach dem Hanf bei Schmerzen, Übelkeit und Essstörungen, doch eben auch kaum Doktoren, die sich bis dato wirklich damit auskennen. Auch die auf großen Feldern vorangetriebene Zucht von Hanf beginnt gerade erst anzulaufen und es ist angesichts dieser relativen Angebotsverknappung verständlich, wenn die Regierung Cannabis anbauen zu Hause gestattet. Bis zu sechs Hanfpflanzen dürfen die Thais anbauen – in Deutschland hingegen ist das Gras oft ausverkauft und die Politiker scheren sich einen Dreck um die Versorgung der Patienten.
Entwicklungsland mit fairer Gesundheitspolitik beim Hanf?
Offensichtlich. Thailand zeigt gerade eindrucksvoll, wie man die Legalisierung von Cannabis durchzieht ohne dabei Verrenkungen zu machen oder endlos auf angeblich nötige Verzögerungen zu verweisen wie wir das von der Oberheuchlerin Daniela Ludwig als Bundesdrogenbeauftragter kennen. Zusammen mit den Importen von hochwertiger Hanfmedizin, dem Gras aus den Zuchtboxen zu Hause und dem Anbau selbst unter tropischer Sonne soll die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt sein – fair, umfassend und so transparent wie möglich.
Mit Hochdruck wird an einer eigenen Drogenpolitik und Cannabiswirtschaft gearbeitet, was die Thais vielleicht wieder zu einer ökonomisch bedeutsamen Führungskraft in Südostasien macht. Das Land des Lächelns zwischen Phuket und dem Goldenen Dreieck ist schneller, offener, realistischer als die umliegenden Nachbarn, allen voran China, wo Cannabis von der Politik ähnlich böse und als Gefahr betrachtet wird wie in Deutschland. Allerdings ist die Bevölkerung vor Ort noch nicht so ganz weit und erfahren im Umgang mit der Hanfmedizin, was nun durch Aufklärung und Informationskampagnen verbessert wird. Wir müssen also als Deutsche selbst bis nach Südostasien schauen beim Cannabis – ein Entwicklungsland macht uns gerade vor, wie Gesundheitspolitik, Wirtschaft und Demokratie rund um Hanf als Medizin und Genussmittel funktionieren können.
Hinterlasse einen Kommentar