Cannabis Aktien haben sich in der KW2 im neuen Jahr unterschiedlich entwickelt, wobei kanadische Papiere höhere Verluste auswiesen als die Stocks in anderen Ländern. Während im nagelneuen Legal State Illinois seit dem 1. Januar schon zweistellige Millionensummen für Haschisch und Marihuana ausgegeben worden, interessieren sich Anleger auf dem Parkett für Zusammenschlüsse von Unternehmen und die Abgründe im Chart von Aurora Cannabis. Auch der Vaporizer und die entsprechend sinkenden Verkaufszahlen nach dem Verdampfer-Skandal in den USA standen im Fokus. Gute Nachrichten kamen vor allem aus Thailand und Europa, wo Hanf immer wichtiger wird und das dürfte sich dann auch in den Kursen der Cannabis Aktien bald ausdrücken.
Aktuelle Entwicklungen
In New York haben Politiker klargemacht, dass die Legalisierung von Cannabis alsbald wieder auf der Agenda statt. Big Apple wollte die Cannabis Freigabe schon im letzten Jahr, doch Verzögerungen und auch ein paar Winkelzüge bei den Behörden standen dem entgegen. Klappt das tatsächlich in 2020, dann haben in der Weltstadt zusammen mit dann auch New Jersey fast 9% aller Amerikaner Zugang zu legalem Hanf als Genussmittel. Ein Megageschäft für die Firmen, schließlich sind die Verkäufe in einer ähnlichen Metropole mit Namen Chicago seit dem Neujahr ebenfalls bombastisch ausgefallen.
Thailand hingegen hat schon legalisiert und eröffnet gleich mehrere Hanf Kliniken im Land. Dort erhalten die Thais unkompliziert die medizinische Behandlung mit Haschisch und Marihuana und Anleger staunen über die Geschwindigkeit der Öffnung in einem Land, das noch vor wenigen Jahren so manchen Touristen für einen Joint erstmal in U-Haft sperren ließ. Freilich möchte man das Gewerbe dem nationalen Business und den Bürger selbst zuschanzen, was aber trotzdem ein dickes Stück vom Kuchen bei den großen globalen Hanf Playern lässt.
Um mehr als 25% schon sind die Verkaufszahlen von Vaporizern in den USA zurückgegangen seit dem Bekanntwerden von gepanschten Kartuschen und obwohl diese von Kriminellen auf dem Schwarzmarkt gepushten Aktionen längst erkannt und ausgeschaltet sind, besteht auch bei den Cannabis Konsumenten vorerst noch Misstrauen gegenüber dem Dampfen, das mit den qualitativ hochwertigen, zuverlässig sicheren Bauteilen eigentlich der Gesundheit weit zuträglicher ist als die klassische Zigarette.
Und auch aus Europa kamen Nachrichten, die sind jedoch weit positiver. So wissen wir ja schon, dass CBD als rauscharmes und körperaktives Cannabis sehr beliebt ist und das sagen sich die Leute wohl auch gegenseitig! In besonders vielen Fällen wird Cannabidiol, so der volle Name, von Freunden oder der Familie empfohlen. Konsumenten kaufen den CBD-Hanf dann online oder im Fachgeschäft und ignorieren ideologische Hinweise aus der Politik, was gut ist für Verbraucher und die freie Wahl von Lifestyle-Produkten respektive therapeutisch hochwirksamer Pflanzenmedizin.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Einige Prozent mussten die Cannabis Aktien aus Nordamerika in der KW2 schon abgeben und Investoren in kanadische Papiere hatten besonders das Nachsehen. Moderat mit knapp einem oder höchstens zwei Prozent fielen die Kursverluste bei Aktien aus den USA aus, was mit vielversprechenden politischen Entwicklungen zusammenhing. Insgesamt war das Handelsvolumen eher gering mit Spitzen in den meistgehandelten Werten, allen voran die hier auch von uns gleich genauer erklärten Blue Chips als Top Papiere für Haschisch und Marihuana.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier ging es sogar nach oben von etwa 17 auf dann am Freitag immerhin 19 Euro. Anleger mögen die News, nach denen der Kapitalgeber Constellations Brands als Partner von Canopy Growth offenbar glänzende Geschäfte macht und so die Investition wohl langfristig halten kann im Gras. Gut möglich, dass es sogar eine komplette Übernahme gibt und die Analysten sind wieder zunehmend positiv gestimmt.
- Aurora Cannabis: 1,47 Euro ist ein neues Rekordtief und dieses fallende Messer ist schon recht gefährlich nach Einschätzung der Investoren. Einige halten sogar den Bankrott für denkbar. Größtes Problem ist die Schuldenquote, was sich leicht lösen ließe durch eine Bankenreform – aber vielleicht wird Aurora Cannabis der erste Pleitekandidat und dient als Exempel der in puncto Kredite für die Hanfwirtschaft sehr zögerlichen Politik?
- Tilray: Nix neues und der Kurs schlich um die 14 Euro Marke herum. Anleger verwiesen noch mal auf die anstehenden Geschäfte mit Israel, wohin Tilray sehr viel Gras für den medizinischen Einsatz verschiffen wird. Technisch sieht der Chart trotzdem nicht aus wie eine Bodenbildung, weil die Aktie zwar öfters mal steigt, aber dann jedes Mal abverkauft wird und noch tiefer fällt. Abwarten und Beobachten ist vielleicht eine gute Methode bei diesem Papier, zumindest vorerst.
- Aphria: Hier kommen ja bald die Quartalszahlen zur Einsicht und zumindest in der KW2 konnte Aphria sich kaum bewegen, fiel erst ein wenig, stieg dann wieder auf den Kurs zu Wochenbeginn. Liegen die Anleger hier praktisch auf der Lauer und kaufen jeden Kursverfall sofort nach? Offenbar besteht hier mehr Zutrauen in die Geschäftslage als anderswo und das kann bei hilfreichen Nachrichten schnell zu einem Kursfeuerwerk führen.
- Deutsche Cannabis AG: Hier sanken die Kurse zur Wochenmitte mal fast gegen Null! Dann zog der Kurs aber wieder an bei der Deutschen Cannabis AG auf das Niveau um die 60 Cent, was rund 40% Verlust bedeuten in den letzten Monaten. Natürlich gab es dazu keine Neuigkeiten oder Erklärung, was wir schon kennen, so dass Anleger in Cannabis Aktien bei diesem Wert bitte äußerste Vorsicht walten lassen. Insiderhandel, Betrug, Liquidation – alles scheint möglich bei dieser Luftnummer!
Ausblick auf die Kalenderwoche 3/2020
Wir alle warten auf die News-Maschine mit Ausblick oder auch gern einer Gewinnwarnung nur Strukturierung einer Anlagestrategie. Die Verkäufe von Cannabis in Illinois geben Hoffnung, der massiv wachsende europäische Markt ebenfalls und wenn New York die Freigabe durchzieht, entsteht eine gigantische Nachfrage legal in einer Megametropole. Außerdem wären erste Infos zu den Verkaufszahlen von Cannabis 2.0 in Kanada schön, wobei das wohl ganz gut läuft und beispielsweise in Neuschottland rund um Halifax gibt’s kaum noch Haschischkekse und THC-Gummibären zu kaufen. Entscheidend bleibt aber der Preisdruck, der wie im Fall von Aurora Cannabis zu beobachten enorme Risiken birgt für die noch junge Branche.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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