Das Geschäftsmodell Hanf hat an der Börse in 2019 zwar einen dicken Dämpfer erhalten, aber nicht wenige Anleger bezeichnen die aktuell niedrigen Kurse schon als Gelegenheit für den Einstieg. Solcherlei ist nun noch mal ein Stückweit einfacher mit einem neuen Finanzprodukt – dem ersten in Deutschland handelbaren Cannabis ETF. Wir kennen solche Fonds auch aus anderen Bereichen und darin sind in der Regel die wichtigsten Werte für eine Branche versammelt. So ähnlich wie ein Index also, sprich DAX oder Dow Jones, dazu aber auch kündbar und damit geeignet zum Traden für aktive Investoren. Was also steckt drin bei Haschisch und Marihuana an der Börse und solltet Ihr euch den frischen Cannabis ETF vielleicht ins Depot legen?
ETF-Fonds im Hanfbusiness
Grundsätzlich bildet ein ETF die Branche recht zuverlässig ab und Privatanleger mögen dieses Instrument als breit gestreut, unkompliziert zu handeln und übrigens auch günstiger als so mancher Trade mit anderen Finanzprodukten. Im Fonds wird ein Index nachverfolgt, in puncto Gewichtung und der eigentlichen Zusammensetzung orientiert sich der Cannabis ETF aktuell am „Medical Cannabis and Wellness Equity Index“ von Solactive. Damit sind Wertpapiere aus Nordamerika enthalten, die im Zuge der dortigen Legalisierung von Hanf in Kanada und immer mehr Staaten der USA ihre Geschäfte machen.
Aufgelegt haben das Produkt die renommierten, seriösen Anbieter Purpose und Han-ETF, das sind kanadische Unternehmen am Markt, die schon lange solche Offerten für Investoren entwickeln. Die Herausgeber sind nicht unwichtig, weil die Cannabis Aktien auch in der Bündelung und Nachbildung in einem Index natürlich abgesichert sein sollen und wir erinnern uns noch an die Lehman Brothers oder gar an den Neuen Markt, dessen Finanzprodukte nach der Pleite alle wertlos wurden. Seriöse Anbieter sind hier aber aller Wahrscheinlichkeit nach am Start und ein Trade dürfte keine Probleme machen.
Gibt es besondere Risiken bei Cannabis als Anlageklasse?
Natürlich gibt es immer Herausforderungen und gerade Hanf steht in vielen Ländern der Welt noch auf der Verbotsliste. Die Fokussierung beim neuen Cannabis ETF ist allerdings direkt auf die Megatrends Gesundheit und Wellness gerichtet und die enthaltenen Wertpapiere beziehungsweise Unternehmen dürften mit voller Kraft an Innovationen arbeiten. Das ist eine Menge Fantasie drin, auch wegen der aktuell niedrigen Kurse vieler Cannabis Aktien. Anleger sollten prinzipiell folgende Dinge bedenken vor einem Kauf:
- es besteht ein Währungsrisiko, da die gelisteten Hanf Papiere in Dollar gehandelt werden und hier der Wechselkurs zum Euro auch schwanken kann,
- mit nur dreizehn enthaltenen Aktien ist der ETF relativ klein und wenn ein Wert besonders stark verliert, dann sinkt auch der Fonds im Ganzen schneller als dickere Pakete,
- die Cannabis Branche ist in diesen Tagen mit vielen Herausforderungen konfrontiert von niedrigen Margen über fehlende Bankkredite bis hin zur Challenge mit dem weiterhin präsenten Schwarzmarkt und auch wenn die Richtung stimmt, ist der Weg zu neuen Höhen ziemlich steinig und verlangt einiges an Nerven für Investoren.
Wem das nicht reicht, der kann zum Vergleich auch mal den MSCI World Index anschauen beziehungsweise die darin enthaltenen Marihuana Aktien. In der Summe sind das tausende Wertpapiere und eine Anlage ist hier wohl eher entspannter als beim zwar feinen, aber eben recht kleinen Cannabis ETF, der in diesen Tagen in Deutschland zum Handeln offeriert wird.
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