Harry und Meghan sind schon in Kanada, der Brexit steht vor der Tür und wenn Schottland austritt schmilzt das einstige britische Empire auch räumlich ab – diesen Herausforderungen müssen sich die Leute in UK stellen und da überrascht es wenig, wenn offenbar Millionen Bürger direkt zur wohltuenden Hanfmedizin greifen. Das jedenfalls zeigt eine neue Studie aus dem Vereinigten Königreich, wo es bis dato ungemein kompliziert ist ein Rezept für Haschisch und Marihuana zu erhalten. Zwar könnte die Regierung unter Boris Johnson hier wegen einem steigenden Bedarf an staatlichen Einnahmen bald etwas verändern, doch allein die schiere Zahl und die aufgezeigten therapeutischen Anwendungen sind beeindruckend. Offenbar probieren die Menschen ohne Umwege schnell aus, was wirkt und die auch in Deutschland verrottete Verbotspolitik interessiert niemanden mehr außer Bierbrauer und Pharmakonzerne. Wie also siehts aus mit der Cannabis Medizin in Großbritannien und wird sich die Politik bewegen?
Details zur großen Cannabis Befragung
Bei uns in der Bundesrepublik legt Jens Spahn fest, wie viele Menschen in Deutschland kiffen respektive Hanf als Medizin konsumieren – und dabei liegt der Gesundheitsminister wie zu erwarten nicht nur kräftig, sondern massiv daneben. Allein die Nachfrage nach Cannabis auf Rezept ist gigantisch und weit von den ursprünglichen Schätzungen entfernt, als Spahns Vorgänger im Amt Gröhe von wenigen hundert oder vielleicht tausend Hanfpatienten ausging. Bei den Briten hat sich die Regierung zusammen mit der Organisation „The Centre for Medical Cannabis“ hingegen mal die Mühe zu einer echten Umfrage gemacht und mehr als 10.000 Leute befragt zu deren Konsumgewohnheiten bei Haschisch und Marihuana. Hochgerechnet sind das wenigstens 1,4 Millionen Bürger, die Gras zu therapeutischen Zwecken beim Dealer kaufen (müssen)!
Die Organisatoren meinten dann sofort, das wäre zu erwarten gewesen und forderten die Regierung auf, schnell und gründlich tätig zu werden in Richtung einer Cannabis Legalisierung in Großbritannien. Zumindest als Medizin muss das Gras einfacher zu haben sein, so die Macher der Studie, schließlich könne man außer in China oder bei den Arabern nicht einfach Millionen Bürger wegen deren Krankheiten zu Kriminellen abstempeln! Zum Vergleich hätten Dänemark und Frankreich ähnliche Umfragen gestartet und die Ergebnisse dann alsbald für Veränderungen in der Drogenpolitik genutzt – wann zieht UK nach an dieser Stelle?
Warum verwenden die Briten Cannabis Medizin?
Bekanntlich wurde auch auf der Insel im Herbst 2018 das Gras erlaubt auf Rezept, aber die Anforderungen sind grotesk hoch und bis dato sind auch nur recht unbeliebte Fertigpräparate verfügbar, was nebenbei wohl mal wieder der Pharmaindustrie die Taschen füllen soll wie auch in Deutschland unter Gesundheitsminister Jens Spahn. Epilepsie und Multiple Sklerose als einzig erlaubte Indikationen gehen natürlich weit vorbei an der Wirklichkeit, am Bedürfnis von Patienten, die in Großbritannien den Hanf aus verschiedenen Gründen gerne einnehmen:
- 41% zur Bewältigung der Huntington Erkrankung,
- 41% für den besseren Umgang mit schizoiden Schüben,
- 30% bei Parkinson,
- 20% wegen Multipler Sklerose und
- etwa 11% bei Epilepsie.
Das freilich sind vergleichsweise schwere Indikationen und es erscheint sehr seltsam, dass der britische Staat mit Queen und Tower schwerkranke Leute zum Dealer zwingt! Zugleich ist die Cannabis Medizin freilich auch für unzählige Briten eine große Hilfe bei nicht ganz so starken Belastungen, zumindest im Einzelfall wie
- Depressionen,
- Angststörungen,
- chronischen Schmerzen
Bei den Befragten war es selbstverständlich, auf Cannabis zu setzen, weil das eben hilft und auch ohne Nebenwirkungen ist wie bei der von Regierung und Steinzeitdoktoren gern verordneten chemischen Keule. Auch wird täglich gekifft wenn nötig, viele nehmen den Hanf aber auch nur wöchentlich ein oder ein paarmal im Monat – so viel übrigens zu den üblichen Schreckgespenstern der Politik, die bei Cannabis legal gerne von der Gefahr schwätzt, es gäbe dann Millionen schwerstabhängige Kiffer! Eine Umfrage bringt eben mehr und echten Aufschluss, während die „Schätzungen“ und „Pläne“ der Gesundheitspolitik beim Hanf vielleicht auch absichtlich regelmäßig an der Wirklichkeit vorbeidriften.
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