Wechselwirkungen beim Konsum von Hanf mit Medikamenten sind vielfach bekannt und nun widmet sich die Forschung an dieser Stelle auch Arznei, die bei Herzproblemen zum Einsatz kommt. Dabei wurde festgestellt, dass Cannabis offenbar Einfluss hat auf Herzmedikament und wohl auch Risiken aufweist, eine entsprechende Erkrankung zu erleiden. Risikogruppen sollten demnach auf den Konsum von Gras verzichten, auch wenn ein expliziter Fürsprecher wie Bernie Sanders kürzlich einen Herzinfarkt erlitt, doch gerade deshalb auf Cannabismedizin setzt. Aber wie genau sieht die kritische Interaktion aus und warum wirkt Hanf eigentlich mit Medikamenten hier und da überhaupt zusammen?
Kardiologen formulieren Risiken beim Hanfkonsum
Das sind die Fachleute für die Pumpe, die kennen sich aus mit den elektrischen Signalen unseres Herzmuskels, mit den entsprechenden Erkrankungen. Forscher in Boston warnen nun vor der Einnahme von Cannabis auch als Medizin, wenn folgende Indikationen vorliegen:
- ein zuvor erlittener Herzinfarkt,
- Herz-Rhythmus-Störungen und
- eine Herzinsuffizienz.
Das sind immer schwere Belastungen, die den Patienten einiges abverlangen, aber die moderne Medizin kann hier mit den richtigen Arzneien gute Erfolge erzielen. Cannabis hingegen ist auch eine Medizin, die gibt’s sogar auf Rezept – doch deren Vorteile und Anwendungen sind vor allem bei Schmerzen, Appetitlosigkeit, Ängsten oder psychischen Erkrankungen nachgewiesen. Mit dem Herz hingegen und seinen Mechanismen gibt es ein möglicherweise riskantes Interaktionspotential und das könnte zu Problemen führen.
Wirkung von Cannabis auf Medikamente
Es ist schon länger bekannt, dass beispielsweise Anästhesisten vor der Betäubung in den USA mittlerweile nach dem Hanfkonsum fragen – es braucht dann unter dem Messer auf dem Op-Tisch eine höhere Dosis Chloroform und Co. Grundsätzlich könnte Cannabis aber auch nachteilig wirken auf Blutverdünner, auf Senker von Cholesterin und natürlich bei klassischer Herz-Kreislauf Arznei. So gibt es Berichte, nach denen Statine und Mittel zum Verdünnen des Blutes viel stärker wirken durch gleichzeitiges Kiffen und weil diese Risiken noch nicht abschließend untersucht und verstanden sind, ist eine Abstinenz hier ratsam.
Direkter Einfluss: THC und CBD als wirksame Cannabinoide aus der Hanfpflanze haben schon heute eine nachgewiesene Wechselwirkung mit wichtigen Enzymen. CYP3A4 etwa wird wohl durch die Einnahme von CBD-Öl gehemmt, während das berauschende THC sowohl aktiviere wie induzieren kann. Auch Carboxylesterase und andere Transferasen für den Stoffwechsel von Arznei sind wohl beeinflusst durch das Kiffen, wir brauchen die ganzen biochemischen Zusammenhänge hier nicht bis ins letzte Detail beleuchten. Das ist so ähnlich wie beim Rauchen und weil hier noch viel mehr Forschung erforderlich ist, raten wir bis auf Weiteres von einer kombinierten Einnahme von Cannabis und Herzmedizin respektive bei einer Herzerkrankung vom Kiffen ab.
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