Wertpapiere rund um Hanf haben in der Kalenderwoche 4 in 2020 nicht gut abgeschnitten, vielfach wurden erst in der Woche davor erzielte Gewinne wieder abgegeben. Schon reden einige Beobachter von einem Strohfeuer und es gab einige Berichte, die zumindest nachdenklich stimmen. So sinken die Verkäufe von Haschisch und Marihuana ein wenig, die Preise fallen, was übrigens der Schwarzmarkt gleich mitmacht um dranzubleiben an den Kunden. Leider hilft die Politik kaum außer in Florida, wo bald nervige Limits für den Hanfverkauf an Patienten wegfallen. In der Summe also eine nicht so erquickende Woche und wir schauen mal genauer, was Cannabis Aktien in der KW 4 so alles erdulden mussten beim Kursverlauf.
Aktuelle Entwicklungen
Das Unternehmen MedMen hat einen schönen Namen und ist ganz hervorragend im Marketing, scheint sich aber wegen fehlender Finanzausstattung inmitten eines drohenden Bankrotts zu befinden. Der Preis fällt auf nun mehr noch 60 Cent im Schnitt und wir dürfen fragen, ob dieses ins Straucheln geratene Unternehmen eines der ersten ist, die im Zuge einer anrollenden Pleitewelle die Spreu trennen wird vom Weizen bei den Cannabis Aktien.
Immerhin überzeugt Illinois, seit 1. Januar ein stolzer Legal State in den USA, mit den Verkaufszahlen und eröffnet bald auch eine Lounge zum Kiffen in der Öffentlichkeit. Ein enger Austausch mit den Politikern, die beispielsweise Wegwerfboxen speziell für Cannabis an sensiblen Punkten wie einem Flughafen installieren und gleich mal hunderttausende Hanfkonsumenten amnestiert, hilft der Branche rund um Hanf, auch wenn der Gesamtmarkt in diesen Tagen eher schwach leuchten mag.
Bis dato durfte es qua Gesetz nur 142 Dispensaries geben in Florida, das sind die Cannabis Fachgeschäfte in den USA. Dort können sich Hanfpatienten ihre Grasmedizin nicht nur abholen auf Rezept wie in der deutschen Apotheke, sondern fachgerecht zusammenstellen lassen und selbst aussuchen, was bei Schmerzen oder Depressionen hilft. Dieses Limit wurde nun aufgehoben im Sunshine State und die neuen Läden dürften schnell überall aus dem Boden schießen – bekanntlich arbeitet Florida an einem Plan für die Cannabis Legalisierung in den nächsten Jahren auch als Genussmittel für alle Erwachsenen.
Steuersenkungen sind hingegen Thema in Kalifornien, wo selbst knochentrockene Politiker mittlerweile einsehen, dass die hohen Abgaben auf Haschisch und Marihuana die Branche nicht nur über Gebühr belasten, sondern auch unzählige Hanfkunden auf dem Schwarzmarkt einkaufen lassen! Zu hohe Steuern sind für eine Freigabe beim Cannabis nun mal kontraproduktiv, zumal Gras oft viel höher besteuert wird als beispielsweise Branntwein und hier muss dringend nachgebessert werden, das hilft dann auch den Cannabis Aktien an der Börse.
Und dann sinken die Preise auch noch auf dem Schwarzmarkt um mehr als 40% im Schnitt! Jüngst hatten legale Hersteller wie Hexo einen Preiskampf angekündigt mit Hanfsorten für weniger als fünf Dollar das Gramm, doch neben den Konkurrenten im Geschäftsbetrieb mit Lizenz geht auch gleich der Schwarzmarkt für Haschisch und Marihuana im Land des Ahornblatts in die Offensive. Um die trotz Legalisierung weiterhin kriminell produzierenden Leute in die Knie zu zwingen, braucht es Experten zufolge niedrigere Steuern für legales Gras, eine hochwertige Labelung zum Qualitätsnachweis und eine stärkere Kundenbindung in puncto sicheres Kiffen und trotzdem erschwinglich.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Um dicke 10% im Schnitt fallen die Verluste aus im North American Marijuana Index und dabei haben die Hanf Aktien aus Kanada etwas mehr verloren als die Unternehmen der Legal States in den USA. Der große Druck auf die kanadischen Firmen, sich endlich mehr Cash zu besorgen, schlägt durch und beim Volumen sehen wir dann die großen Hersteller für Cannabis vorn, die werden von Anlegern gerne gekauft und gleich wieder abgestoßen beim Day Trading. Dadurch ergeben sich übrigens für smarte Chartanalysten gute Chancen, sollte sich bei dieser oder jener Aktie entweder ein Boden ausbilden oder ein schier unüberwindbarer Widerstand – long auf steigende Kurse oder short auf einen fallenden Preis lässt sich dank des Volumens bei Cannabis Aktien mittlerweile gut spekulieren.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Beim Grashersteller ist der bisher eher stille, doch nun viel aktivere Partner Constellation Brands nun mit an Bord und zwar im Vorstand, was zusammen mit Berichten über verschobene Produktpräsentationen den Kurs nicht stützen konnte. Die Personalveränderungen sind abzuwarten – Canopy Growth sank auf etwa 20,50 Euro.
- Aurora Cannabis: Wenn die Aktie wie in der KW4 bis zu 10% verliert, dann ist das bei Aurora Cannabis angesichts der Schlachtfeste in letzter Zeit fast nichts besonderes mehr und als vor ein paar Monaten Analysten von 1 Euro als Kursziel sprachen, dann war das keck – ist aber heute nicht mehr so weit weg von der Realität, in der das Papier wegen fehlender positiver Berichte gerade noch 1,35 Euro kostet.
- Tilray: Im Prinzip gab es hier nix Neues auf der Agenda und der Kurs kroch um die 19,50 Euro herum, fiel dann aber am Freitag auf 18 Euro ab, was wohl vor allem mit dem Ausverkauf am Aktienmarkt wegen des neuen Coronavirus aus China zu tun hatte. Tilray hatte zuletzt Boden gut gemacht und wir sind gespannt, ob es eine zuverlässige Unterstützung im Chart auszumachen gibt.
- Aphria: Obwohl auch hier der Kurs zurückging, konnte Aphria nicht nur 100 Millionen Dollar Investment von einem Anleger verkünden, sondern gleich noch den Erhalt einer wichtigen Lizenz für den Cannabis Handel in der Europäischen Union! Deutschland steht im Fokus und bei einem Kurs von 4,75 Euro lohnt sich vielleicht der Einstieg. Das Unternehmen zeigt um die 4 Euro einen Boden im Chart und zwar schon länger, stieg dazu im Wochenverlauf dank der News steil an und fiel erst ab, als am Freitag die Angst umging an der Börse vor dem Wuhan Virus.
- Deutsche Cannabis AG: Ordnungsgelder vom Bundesamt für Justiz und ein absackender Kurs auf um die 50 Cent hatte das Unternehmen in dieser Woche zu bieten und wer keine Lust hat auf totales Hanf Casino, lässt wohl besser weiterhin die Finger von dieser Aktie der Deutsche Cannabis AG.
Ausblick auf die Kalenderwoche 5/2020
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
Preise, Kosten, Umsätze – Zahlen bestimmen den Markt rund um Hanf und Anleger warten sowohl auf Quartalsberichte wie auch auf Infos, was eigentlich mit strauchelenden Unternehmen wie dem eingangs erwähnten MedMen passiert. Kommt die große Cash-Krise der Cannabis Aktien und können neue Staaten, die das Gras legalisieren, die Fantasie an der Börse wieder neu beflügeln? Auch dürften diese Woche Meldungen rund um die China Grippe den Markt dominieren, was schlecht ist für vielleicht fundamental gute News – Anleger behalten die aktuelle Lage in Fernost deshalb auch bei Haschisch und Marihuana im Auge.
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