Als echte Cannabis Fachgeschäfte gelten in den USA und Kanada die Dispensaries. Dort dürfen erwachsene und freie Bürger Hanf kaufen ohne Restriktionen, in riesiger Auswahl und damit sowohl als Genussmittel wie auch als Medizin. Nun ist schon länger bekannt, dass diese Grasläden zum einen auf die wiederkehrende, weil häufig lokale Kundschaft setzen und mit Rabattaktionen oder auch Treuepunkten die Käufer an sich binden. Schwierig wird es hingegen mit der Werbung selbst, die in den Legal States der USA und auch in Kanada entweder ganz verboten ist für Cannabis oder massiv beschränkt, was leider auch für die politisch wenig eigenständigen Sozialen Medien gilt. Facebook und Konsorten blockieren Ads für Hanf, doch weil Kiffer und Grasverkäufer kreative Leute sind, finden sich natürlich auch Wege der sonstigen Verbreitung.
Das Beispiel Planet 13 in Las Vegas
Nehmen wir als Beispiel gleich mal die weltweit derzeit größte Dispensarie, das Planet 13 zum Cannabis kaufen in Nevada und Las Vegas. Als kleinerer Supermarket ausgestattet mit Haschisch und Marihuana für jeden erdenklichen Zweck ist das Geschäft zweifellos ein Touristenmagnet, wird viel fotografiert und die Besucher treffen sich auf einen Joint, tauschen sich aus über die neusten Cannabis Angebote. Doch die Mundpropaganda und ein paar Erwähnungen in einschlägigen Reiseführern sind hier das einzige Marketing und wenn eine Firma sich nicht bewerben kann, dann ist das schon ein Problem.
Auch im Internet und bei Social Media keine Cannabis Werbung: Unmöglich etwa, einen dampfenden Vaporizer oder eben die neusten Hanfsorten mit Wirkung, Potenz und Preis anzupreisen – Facebook, Instagram und so weiter suchen mit vorgeblich schlauer Software schnell raus, was an Hanf erinnert und blocken dann umgehend solche Angebote. Für Schnaps, Waffen und Glücksspiel freilich ist auf den Plattformen immer Platz, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Die Lösung: Lasst die Kiffer und Hanfpatienten Werbung machen!
So einfach geht das. Planet 13 fordert seine Kundschaft aktiv auf, Fotos zu schießen von der Dispensarie, von den Cannabisprodukten und die Bong, die Seeds, das gerade gekaufte Sativa-Gras mit 25% THC werden dann auf den Social Media Profilen der Leute hochgeladen! Hinweise fehlen natürlich nicht, wo die User das Cannabis erworben haben und so ergibt sich für die Betreiber der Hanfläden ein doppelter Marketingeffekt. Einmal steigt der Bekanntheitsgrad der Marke und zum anderen berichten die Kunden selbst, was wir von den Bewertungen ganz allgemein rund um Einkaufen im Internet kennen.
Das Fachgeschäft für Haschisch und Marihuana wird ganz bewusst fotogen gestaltet, mit möglichst vielen Instagram-würdigen Motiven für alle, die das Smartphone ohnehin immer bereithalten. Soziale Medien sind nämlich bei den Nutzern weit weniger restriktiv als bei einem kommerziellen Profil! Und anrüchig ist das vom Unternehmen auch nicht, weil Kiffer wie Hanfpatienten natürlich immer auch Menschen sind, die sich gegen die massive Alkohollobby wehren müssen und gegen Ideologen in der Politik, die Facebook und so weiter mit Strafen drohen, damit diese Cannabis in seiner Sichtbarkeit bekämpfen. Also wird gerne Werbung gemacht für ein Produkt, das für immer mehr Menschen unverzichtbar ist. Das Beispiel zeigt, wie sowohl in Legal States als auch in Ländern wie Deutschland, wo Hanf immer noch verboten ist, sich die Bevölkerung um Restriktionen nicht mehr schert – in 2020er Jahren Cannabis weiterhin als schlecht oder gefährlich abzutun durch Politiker ist schlicht absurd und zweifellos ein Anlass für besonders deutlichen zivilen Ungehorsam.
Hinterlasse einen Kommentar