Als vor einigen Monaten Luxemburg in der EU verkündete, man wolle Cannabis bald freigeben, weil die Entscheidung zum Hanfkonsum im 21. Jahrhundert nun endlich den Bürgern überlassen werden soll, da war das Geschrei vor allem aus Deutschland groß. Explizit warnten Behörden, besorgte Polizisten und Politiker vor einem Cannabistourismus und kündigten für den Fall der Fälle schon mal überfallartige Razzien gegen einheimische Bürger an. Die Bundesrepublik ist beim Hanf in etwa so glaubwürdig und kompetent wie die chinesische Regierung beim Coronavirus. Deshalb ist Illinois mit der Megametropole Chicago kulturell vom politischen Berlin Lichtjahre entfernt, wenn nun der Gouverneur verkündet, er freue sich ausdrücklich über Cannabis Tourismus – und über die Steuern, die Kiffer wie Hanfpatienten in seinen Staat bringen.
Der Gouverneur von Illinois begrüßt Cannabis Tourismus ausdrücklich – dank der Freigabe kommt viel Geld in den Staat von Kiffern und Hanfpatienten (Bild von Bronisław Dróżka auf Pixabay).
Von Amsterdam bis Chicago: Hanf bringt Einnahmen!
Es wäre mal interessant zu schauen, wie viel Steuergeld eigentlich kiffende Touristen in den Niederlanden lassen, zumal Cannabis bei unseren Nachbarn schon seit den 1970er Jahren toleriert wird in den Coffee Shops. Länder wie Jamaika mit dem massiven Hanfanbau und Verkauf gerade an die Besucher aus dem Ausland leben praktisch zu einem guten Teil davon und Illinois hat sich mit der Freigabe von Haschisch und Marihuana hier eine Marktlücke gesichert – die umliegenden Bundesstaaten wie Indiana oder Minnesota sind von Cannabis legal noch so weit entfernt wie eben erwähnte Bundesrepublik Deutschland.
Der Gouverneur ging in einer Rede auch direkt drauf ein, nannte Wisconsin, Missouri, Iowa als Einzugsgebiete. Andere Staaten ließen sich so ein gutes Geschäft eingehen, was aber toll wäre für Illinois und ganz nebenbei sinkt die Kriminalität, werden erwachsene Bürger für einen Joint nicht mehr eingesperrt wie das heute beispielsweise noch in Saudi-Arabien oder in Bayern der Fall sein mag. Es gäbe neue Jobs, bis zu 60.000 erwartet der Chef des Bundesstaats und viele Chancen gerade auch für Bevölkerungsschichten, die bis dato nicht so richtig vorankommen. Hanf hilft und zwar nicht nur medizinisch, sondern gerade auch wirtschaftlich – Kiffer Touristen sind in Illinois also herzlich willkommen!
Medizinisches Cannabis im Kampf gegen Opiatsucht
Auch hier ging der Gouverneur ein, verwies auf Hanf als wirkungsmächtiges Instrument im Kampf gegen die in den USA grassierende Abhängigkeit von Opiaten. Die wurden jahrelang unbedenklich selbst bei kleinen Kratzern gleich in der 100er Packung verschrieben, gern auch über Monate, und ganz folgerichtig sind viele Leute süchtig nach Oxycodon geworden, so der Name des Präparats. Cannabis nun gilt als eine Ausstiegsdroge, als eine Chance für alle, die unter dieser Abhängigkeit leiden und sich wirklich hilfreiche Therapien erhoffen:
Cannabis Legalisierung als Erfolg: Derzeit ist es ja Mode geworden, bei der Berichterstattung zum Hanf in Übersee vor allem Probleme herauszupicken und die ganze Freigabe in den Dreck zu ziehen – doch es geht eben auch anders wie das Beispiel Illinois zeigt. Dort wird seit dem 1. Januar eine Menge Gras verkauft in den Fachgeschäften, es reisen hunderttausende Leute aus anderen Bundesstaaten an und decken sich mit therapeutisch hochwertigen Hanfsorten. Einstige Vergehen rund um Cannabis werden gerade aus den Strafregistern gelöscht, während beispielsweise in Deutschland die bayrische Polizeigewerkschaft auch die allerkleinste Menge Hanf immer mit den härtesten Strafen sanktioniert sehen möchte. Hoffen wir also auf einen oder mehrere Politiker, die beim Gras etwas für die Bevölkerung tun wie der Gouverneur Pritzker in Illinois, aber ob das in der Merkel-Republik vielleicht noch zu optimistisch ist?
Hinterlasse einen Kommentar