Ab und zu noch wird erzählt, dass Hanf ausschließlich müde macht oder sogar dumm und krank – die üblichen ideologischen Märchen lassen wir aber dank neuer, spannender Cannabis Forschung endlich hinter uns. Nun gibt’s hier eine Untersuchung zum Verhältnis von Cannabis und Kaffee, die lässt aufhorchen. Offenbar wirken beide Genussmittel im menschlichen Gehirn sehr ähnlich und wer bei der CDU/CSU nach strengen Strafen für Kiffer schreit, der muss vielleicht auch bald ein Kaffee-Verbot begründen, zumindest bei politischer Konsequenz. Wie genau hängt das zusammen und was haben die Kaffeefans mit den Anhängern der Hanfmedizin gemeinsam?
Hintergrund der Studie zum Heißgetränk
Wissenschaftler haben in Chicago und dort genauer an der Northwestern University Feinberg School of Medicine insgesamt 47 Leute untersucht, die gerne Kaffee trinken. Die Probanden mussten einen ganzen Monat auf ihre koffeinhaltigen Heißgetränke verzichten und in den darauffolgenden vier Wochen jeden Tag insgesamt vier und dann einen Monat lang acht Tassen Kaffee zu sich nehmen. Ihnen wurde Blut abgezapft für die Analyse, die Forscher checken Stoffwechsel und konkrete biochemische Parameter, die durch Getränke beeinflusst werden. Und dabei stießen sie schnell auf einen ähnlichen Mechanismus im Körper, der auch beim Kiffen respektive der Einnahme von Cannabis zu beobachten ist!
Von Metaboliten und dem Endocannabinoid-System
Kaffee wirkt auf mehr als hundert Metaboliten, das sind Stoffwechselprodukte im menschlichen Organismus. Gut zwei Drittel kennt die Wissenschaft in deren Wirkungsweise bereits, der Rest soll weiter erforscht werden. Gerade diese neuen Wege im Stoffwechsel interessierten die Analytiker im Labor – normalerweise reduzieren mehrere Tassen Kaffee am Tag exakt jene Neurotransmitter, die auch beim Hanfkonsum aktiviert sind, wenn auch in spiegelverkehrter Weise. Wenn wir also kiffen, dann aktiviert das Endocannabinoid-System seine Wirkungsweise, doch beim Kaffee trinken wird es heruntergefahren!
Stress als Ursache: Endocannabinoide werden produziert, wenn wir gestresst sind – genau aus diesem Grund ist Cannabis als entspannende Pflanze seit Jahrtausenden so beliebt! Wie also reagiert der Körper auf Veränderungen, die durch Kaffee und Hanf ausgelöst werden und welche konkreten Effekte hat das? Bietet sich hier vielleicht ein Verständnis der Stresssignale im Organismus und wir die Forschung hier eines Tages die auf dem Endocannabinoid-System beruhende Therapie vorstellen?
Mögliche positive Effekte werden weiter erforscht
Bei den Probanden könnten die vielen Tassen Kaffee den Stresslevel ansteigen lassen und damit einher ging ein Rückgang von erzeugten Metaboliten. Wahrscheinlich gleicht unser Körper auf diese Weise dieses hohe Stressniveau wieder an. Das berühmte Endocannabinoid-System freilich ist wichtig für Schlafverhalten, Heilung bei Krankheiten, Hunger und Durstgefühl. Kiffer kennen ja die Fressattacken beim Cannabiskonsum und das System spielt hier eine entscheidende Rolle. Der Kaffee jedenfalls wird an dieser Stelle zusammen mit Hanf weiter untersucht, weil sich der Bezug zu den Endocannabinoiden vielleicht therapeutisch lohnt – die Forscher nennen hier als Beispiele wirkungsmächtige Arznei gegen Diabetes oder auch krankhaftes Übergewicht.
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