Cannabis auf dem Friedhof ist ein ganz alter Hut, schließlich finden Archäologen regelmäßig Rückstände von Haschisch und Marihuana bei Ausgrabungen von ehemaligen Grabstätten. Als Teil einer Begräbniszeremonie kifften die Leute vor tausenden Jahren ein wenig Gras oder legten es als Reiseproviant in die Gruft, damit die Verstorbenen auch immer eine Ecke Dope für die Totenpfeife am Start hatten. Doch es geht auch viel aktueller, konkret in Britz bei Berlin, wo die eifrige deutsche Anti-Cannabispolizei jüngst gefährliche Hanfbauern festgenommen hat. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Züchter, die pflanzten Marihuana mit hochwertigen Seeds tatsächlich zwischen den Gräbern ein und wir wollen mal schauen, ob das gefährlich ist. Immerhin ist Friedhofserde aus ersichtlichen Gründen mit ganz speziellen Nährstoffen vollgestopft – kiffen die Leute dann praktisch Leichenstaub im Joint oder ist das übertrieben als Gefahr beim Konsum?
Der aktuelle Fall: Gras auf dem Britzer Friedhof „Am Koppelweg“
Nun haben sich erfahrene Züchter und Anfänger natürlich nicht fachsimpelnd getroffen und über die Spots zwischen Grabkreuzen diskutiert, sondern es war mal wieder die eifrige Anti-Hanf Polizei, die hier eine Entdeckung machte. Bekanntlich gibt’s im Reich der Angela Merkel Spezialkommandos für die Jagd auf Kiffer und Cannabispatienten, die spüren und spähen, lauschen und überwachen alle Bürger, die kein Bier trinken wollen. So geschehen auch in Britz nah bei Berlin, wo doch tatsächlich Gras-Dealer mit Waffen hausen sollen.
Die Entdeckung der Beamten vor Ort war wirklich ungeheuerlich, unter anderem wurden gefunden:
- 113 Cannabisstängel, fein säuberlich von der Polizei abgezählt,
- ein Joint in der Hand des Bewohners der Wohnung,
- 1840 Euro in bar,
- einen Hammer und eine Axt.
In der Summe ist das schon sehr schlimm und riecht nach organisiertem Hanf-Terrorismus, aber dann wurden die geschockten und bis an die Zähne bewaffneten Beamten auch noch auf den örtlichen Friedhof geführt – und dort standen gleich mehrere Cannabispflanzen! In Verdacht steht nun der Vater, der vom eigenen Sohn des Hanf Anbaus beschuldigt wird und wir können an diesem Fall sehen, wie die brutale Drogenpolitik der Bundesregierung nicht nur das Land, sondern gleich auch ganze Familien spaltet. Selbstverständlich wurde jeder Beteiligte angeklagt wegen bewaffneten Handels mit Betäubungsmitteln. Hatte der Vater Kiffer und Patienten also mit der Axt bedroht, damit diese von ihm outdoor Gras abkaufen?
Wächst Hanf auf dem Friedhof besser?
Die beiden Beschuldigten bekamen wie zu erwarten jahrelang Knast aufgebrummt für das Anbauen einer Pflanze, das ist im Unrechtsstaat BRD die Regel. Fraglich bleibt aber das Cannabis auf geweihter Erde. Überall auf dem Friedhof ist zu lesen an den Brunnen „Kein Trinkwasser.“ Wenn nun hier Hanfsamen heimlich ausgesät werden, dann könnte das bei Leichen zum Waschen gerne verwendet Formalaldehyd ein Problem sein im Boden. Forscher zur Bodenqualität sind sich jedoch einig, dass kaum Gefahren drohen – früher war vor allem Arsen mit dabei bei der Bestattung und die einstigen Särge aus kräftigen Schwermetallen bis hin zu Anteilen Quecksilber sind natürlich auch nicht optimal gewesen für die Durchmischung der Anbaufläche. In der Regel wurde deshalb auch um Friedhöfe herum und niemals auf diesen selbst angebaut, was aber mit sakralen Gründen zusammengeht.
Es gibt bessere Plätze zum Cannabis anbauen outdoor: Die Erde zwischen Kreuz und Grab ist kaum belastet bei modernen Bestattungsmethoden und sicher auch recht ordentlich gedüngt mit vor sich hin faulendem, organischem Material – aber ein Friedhof ist immer ein öffentlicher Ort, auf dem viele neugierige Leute herumlaufen, die oft nichts zu tun haben außer Schauen und neugierig Beobachten. Wenn da nun täglich ein Hanfbauer mit der Gießkanne auftaucht, ist das verdächtig und wir empfehlen die Totenstätte besser nicht zum Hanf anbauen. Outdoor bieten sich Lichtungen im Wald an, gern auch bei Sichtschutz der eigene Garten am Haus oder ein nettes Plätzchen am Hang, leicht zu erreichen und doch eher unzugänglich für Spaziergänger, dann braucht es auch keine Axt zur Verteidigung der Ernte.
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