Beim nachfolgenden Bericht bitten wir um Nachsicht: Natürlich haben Hanfpatienten in Deutschland Anspruch auf eine rundum fürsorgliche und zuverlässige Behandlung und die Abgabe von Cannabismedizin in der Apotheke braucht Standards etwa bei der Sicherheit und Qualitätswahrung. Zugleich offenbaren sich bei unseren Recherchen in der deutschen Pharmazie auch Herangehensweisen, die sind in 2020 einfach nur noch lächerlich inkompetent, wird die weltweit in der Regel viel besser und unkomplizierte verordnete Hanfmedizin doch eigentlich nicht wie eine ultragefährliche, extrem aufwendige Substanz gehandhabt – im Deutschland des Jens Spahn und der Angela Merkel zeigen wissenschaftliche wie kulturelle Abgründe und wie man mit Cannabis umgeht, das könnt Ihr bei unserem Inside Apotheke mal genauer nachlesen.
Woher haben wir die Informationen?
Kein Apotheker sagt zum THC.Guide: Bitte kommt herein und schaut Euch um! Die Branche ist eher bedeckt, schließlich wird ja beim Preisen für ein Gramm Marihuana in deutschen Apotheken von bis zu 25 Gramm extrem gekungelt und die Verquickung von Politik und Pharmabranche ist nun auch kein Geheimnis mehr. Also haben wir mal die Fortbildungsseminare gesichtet und sind auf die Apothekerkammer Hamburg gestoßen. Dort gibt’s Dokumente über Seminare, in denen Pharmakologen aufgeklärt werden zum Hanf und ein Bericht zu solchen Veranstaltungen beginnt doch tatsächlich mit den Worten:
„Kommt ein Patient mit einer Cannabis-Verordnung in die Apotheke (natürlich auf BtM-Rezept), gelte es zu allererst, Fassung zu wahren.“
Offenbar gilt es also bereits als Zumutung, überhaupt nach Hanf auf Rezept zu fragen und viele Apotheker sind geschockt über solche Patienten? In jedem Fall sollten die Pharmakologen Ruhe bewahren, so die Leiter im Fortbildungsseminar, und sich zunächst einmal ganz in Ruhe – Hanfpatienten haben viel Zeit und sind praktisch gestörte Idioten – mit den formellen Aspekten von solch einem Rezept beschäftigen. Dazu zählen etwa:
- die vollständige Anschrift und Telefonnummer des Cannabis Arztes,
- die Einhaltung der maximalen Gültigkeit von acht Tagen bei Hanfrezepten,
- die Dokumentation des Vorgangs selbst und der eigentlichen Abgabe vom Gras, selbstverständlich mit Unterschrift und gerne auch Iris-Scannung, aber das ist auch in Deutschland noch nicht vorgeschrieben.
Ihr seht schon: Es handelt sich um eine große Sache, kompliziert, schwierig, sogar mit seelischen wie geistigen Herausforderungen verbunden für die gutsituierten Apotheker. Doch es kommt noch besser!
Keine Wirkstoffverordnungen beim Cannabis
Zwar sind Cannabinoide immer besser erforscht und CBD, THC, CBN und so weiter helfen weltweit vielen Menschen gezielt und passgenau. In Deutschland hingegen ist die Verordnung von Wirkstoffen nicht möglich, weil man schlicht keine Ahnung hat und auch keine Forschung betreibt. In der Hanfpolitik ist die Bundesregierung in etwa so gut vorbereitet wie beim Coronavirus und unzähligen anderen Herausforderungen, so dass der dokumentierte Stumpfsinn aus der Apotheke fast schon nicht mehr überraschend ist.
Daher empfehlen die Seminarleiter den Blick entweder auf Fertigarzneimittel, bei Patienten weniger beliebt und gerade deshalb von der Politik empfohlen, oder auf die hilfreichen und begehrten Grasblüten. Hier braucht es die Verschreibung einer Sorte, die allerdings meistens ausverkauft ist und ein Apotheker darf keine alternative Hanfsorte aussuchen, wenn die gewünschte nicht vorhanden ist. Für Nachschub wird aber auch nicht gesorgt aus ideologischer Absicht und die Folge sind unversorgte Hanfpatienten seit Jahren.
Menge und Dosierung von Hanfmedizin
Hier sind Angaben für die Patienten erforderlich. Es gibt natürlich Leute, die rauchen sofort zehn Gramm in einem Zug weg, glauben die Apotheker und Politiker offenbar, aber auf jeden Fall muss zu lesen sein auf der Packung vom Medizingras „gemäß schriftlicher Anweisung.“ Für jede Cannabissorte muss eine eigene Kartei aufgebaut werden in der Pharmazie, auch wenn die Infos ja online dank bester Hanfdatenbanken zur Verfügung stehen. Es gibt sogar rechtliche Bestimmungen, wie viel Verlust auftreten darf, wenn die Apotheke mit wenig Sachverstand im Mörser die wertvollen Cannabinoide zerbröselt.
Aufbewahrung im Tresor
Auf jeden Fall, denn zum einen sind deutsche Apotheken schon zigfach von Kiffern und vor allem Patienten ausgeraubt worden und zum anderen ist Cannabis einfach eine schlimme Sache, die gehört versteckt und verborgen in der Merkel Republik Deutschland. Also müssen die Pharmazie Vertreter einen Tresor bauen und zwar in einem Raum, der dafür die nötige Bodenplatte hat und dort dürfen auch nicht mehr als 25 Grad sein! Nur das Präparat Sativex gehört in die Kühlkette, dieser Eisschrank muss ein Schloss haben.
Deutsche Gründlichkeit: Auch sollte das Cannabis aufrecht stehen beziehungsweise lagern, weil sich sonst Lufteinschlüsse bilden können bei Präparaten mit Sprühvorrichtung. Gras lagert dunkel, trocken und verschlossen, das kennen wir Kiffer ja ganz gut und die vorbildlichen Apotheken erklären das den Patienten ganz genau. Ohnehin sei Marihuana, so die Teilnehmer im Hamburger Seminar, eine Teedroge mit explizitem Geruch. Klebrig ist der Hanf auch noch und so sollten Apotheken grundsätzlich einen eigenen Cannabis Arbeitsplatz herrichten, Dosierschiffchen und Feinwaage bereithalten, eine eigene Schublade.
Die Herausforderung mit der Hanf Verpackung
Der Dealer gibt meistens ein Plastikpäckchen zum Zippen und das reicht seit Jahrzehnten aus, ist aber deutschen Apotheken nicht zuzumuten, die wollen gerne lange arbeiten. Allerdings fällt die Entlohnung wie erwähnt prächtig aus auf Kosten der Steuerzahler und so beschäftigen sich die Pharmakologen ganz in Ruhe mit dem Soll-Ist Abgleich etwa vom Analysenzertifikat und den Monographien aus Herstellerkits – die Details können wir uns wahrscheinlich sparen. Absolut unzulässig wäre es, die Originalverpackung auszugeben. Auch wenn die Kids Fridays for Future weniger Abfall wollen – beim Cannabis könnte ein Originalpack ja weiterverkauft und zur Täuschung der Behörden verwendet werden!
Vor dem Einpacken kommt die Kräutermühle zum Einsatz. Ein Klassiker in der Apotheke, nur beim Cannabis nicht optimal, weil dadurch die Terpene und feinen Cannabinoid-Kristalle zerstört werden, was leider im Fortbildungsseminar nicht erwähnt ist. Lasst Euch also bitte unbehandeltes Marihuana verschreiben für die therapeutisch wirklich hilfreiche Dosierung und ignoriert Einwände von Arzt oder gar Apotheke – der Insiderbericht zeigt eine ganze Branche fast ohne Kenntnisse!
Wie ist Cannabis fachgerecht zu entsorgen?
Ebenfalls wichtig in der deutschen Bürokratie. Es könne ja vorkommen, so die Teilnehmer vom Seminar, dass Patienten Gras zurückbringen in die Apotheke! Dann wird es schwierig, aber grundsätzlich könne der Zorn Gottes abgewendet werden durch das eingängige Zerkleinern der Grasblüten und einer Vermischung mit Kaffee, Tee und altem Papier. Erst danach darf dieser zweifellos nicht mehr konsumierbare Cannabis Muckefuck weggeworfen werden in die Restmülltonne. Wer möchte kann auf Schwefelsäure setzen, Zellstoff oder sogar Windeln – beim Entsorgen von Hanf sind deutsche Behörden sehr kreativ und erstellen lange Listen, auch wenn in der Praxis so gut wie nie jemand Cannabis zurückgebracht hat.
Flachsen und Scheinkompetenz wahren: Richtig lustig sind dann noch die letzten Hinweise, wie sich Vertrauen zu Hanfpatienten, das sind bekanntlich schlimme Finger, aufbauen lasse! Es gelte nachzufragen, ob schon Erfahrung mit dem Cannabis Konsum vorliegt und den Apothekern wird empfohlen, schon mal Worte wie „Tips“, „Pape“ (Heißt zwar Paper, aber das haben sie bei der Hamburger Apothekerkammer noch nicht abschließend recherchiert) und „Grinder“ zu lernen, die könnten Aufschluss geben zur Einnahme von Haschisch und Marihuana.
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