In der Woche vor Ostern ging es rauf für viele Hanf Wertpapiere an der Börse und mal wieder konnten mutige Trader ganz gute Renditen einstreichen. Weil jedoch die Nachrichtenlage eher gemischt war als eindeutig, sind die Zuwächse aber auch nicht über zu bewerten und wir müssen genau schauen, wie es weitergeht. Das nervige Coronavirus aus China bleibt weiterhin bestimmend und die aktuellen Maßnahmen der Regierung etwa in den USA schließen die Grasbranche von Hilfsmitteln bisher aus! Cannabis Aktien haben in der KW15 einige Risiken ausgeblendet, liefen dem kurzen Bullenmarkt hinterher und auch wenn die Nachfrage dank Isolation und Ausgangssperre enorme ansteigt nach Haschisch und Marihuana, so sind starke Preisrückgänge wegen der weiterhin beständigen Risiken für die Weltwirtschaft jederzeit möglich.
Aktuelle Entwicklungen
Bekanntlich importieren die Länder der EU den Medizinalhanf aus Kanada und weil in Europa immer alles schön bürokratisch bei Schnittchen und Oudeuvre zugeht und lange dauert, können die Beamten derzeit nicht richtig arbeiten wegen dem Coronavirus. Entsprechend weniger Firmen werden mit dem EU-Zertifikat für den Export ausgestattet und geprüft, so dass keine neuen Unternehmen mit Cannabis im Portfolio derzeit in den lukrativen europäischen Markt einsteigen können. Natürlich wird auch bewusst verzögert, das ist klar, aber Covid-19 hat diesem Prozess erstmal den Rest gegeben und so kommt es übrigens auch zu Verzögerungen beim Nachschub mit ausreichend Gras in deutschen Apotheken.
Anleger schauten auch auf die aktuellen Konsumdaten und hier zeigt sich, dass nach den massiven Verkäufen von Haschisch und Marihuana in den letzten Wochen nun eine Delle zum Vorschein kommt – Kiffer wie Hanfpatienten dürfen auch in USA und Kanada nicht mehr das Haus verlassen und längst nicht alle von denen nutzen nun die Lieferdienste, zumal diese Deliveries in einigen Bundesstaaten sowieso noch verboten ist. Demnach sinken die Verkaufszahlen von Gras lokal oft drastisch und für die Branche ist das keine sonderlich gute Nachricht.
Besonders dramatisch ist zudem der Ausschluss von Cannabis als Wirtschaftsfaktor von Staatshilfen. Die USA etwa kippen Billionen von Dollars in den Markt, doch Hanf als Branche bekommt weder Kredite noch Unterstützung und es drängt sich fast der Eindruck auf, als ließen Donald Trump und Konsorten auf Bundesebene das Sterben vieler Unternehmen mit Hanf einfach zu, die wurden ja ohnehin nur gegängelt und können bis heute bei den Banken keine Kredite aufnehmen. Eine Welle von Bankrotten ist zu erwarten, wenn hier nicht noch die Regularien geändert werden – demokratische Politiker wollen Hanf als Branche unbedingt als berechtigt für Staatshilfen klassifizieren.
Nervig ist auch die Verschiebung einer Cannabis Legalisierung in New York und New Jersey, dort wütet der Erreger aus China besonders heftig und die geplante Freigabe wird wohl erst in 2021 stattfinden. In Ontario in Kanada durften Shops erst offen bleiben, mussten dann schließen, klagten und sind nun wieder offen – schlechter aufgestellt bei Informationen für Wirtschaft und Bevölkerung ist in diesen Tag nur noch die deutsche Bundesregierung, die den aktuellen Lockdown am liebsten für immer beibehalten würde, es lässt sich ja so schön kontrollieren. Und dann müssen Cannabis Unternehmen in Übersee immer auch Leute entlassen wegen Covid-19 – Anleger haben dieses gemischte Nachrichtenbild in der KW15 weitestgehend ignoriert.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Durchschnittlich ging es einige Prozent rauf und die kanadischen Hanf Aktien schnitten deutlich besser ab als jene aus den USA – möglicherweise honorieren Investoren die landesweite Legalisierung mehr als jenen Flickenteppich, der in den Vereinigten Staaten liberale Legal States gleich neben weiterhin brutal agierenden War on Drugs Provinzen verortet. In Zeiten einer Krise und Pandemie ist eine nationale Freigabe besser zu überblicken und das wurde sich auch beim Volumen, wo viele kanadische Papiere an der Spitze stehen und besonders häufig getradet werden.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Immerhin mehr als 10 Prozent ging es rauf im Wochenchart vor dem Karfreitag und Canopy Growth entlassen ebenso Leute wie andere Firmen. Anleger halten dazu einen Imageschaden für möglich, weil Covid-19 die Lunge angreift und Kiffen deshalb mitunter als besonderes Risiko beschrieben wird.
- Aurora Cannabis: Hier wurden rund 20% mehr erzielt, doch Aurora Cannabis handelt weiterhin als Pennystock unterhalb der magischen Marke von 1 Euro. Es gibt Überlegungen zu einem Split der Aktien, was Anleger eher verunsichern sollte als Vertrauen aufbauen und wenn der Gesamtmarkt wieder fällt, dann dürfte das auch dieses Unternehmen mit sich ziehen.
- Tilray: Hier sind die Steigerungen bekanntlich besonders dick, da immer noch viele Anleger an Tilray glauben, die noch vor Jahresfrist dreistellige Kurse auswiesen – aktuell kostet das Hanf Papier keine 7 Euro! News gab es keine und so bewegt sich die Aktie möglicherweise entlang von sich verfestigenden Linien im Chartbild.
- Aphria: Bei Aphria werden in dieser Woche nun aktuelle Zahlen veröffentlicht und die Investoren sind in der KW15 schon mal in Habachtstellung gegangen, konnten dem Papier Zuwächse von um die 10% bescheren. Ob die Firma auch bald Leute entlässt und Produktionen zusammenstreicht wegen dem Coronavirus oder gibt es hier bald den ganz großen Befreiungsschlag?
- Deutsche Cannabis AG: Wer Mut hat und wohl auch Insiderinformationen – offizielle News gibt es nicht – der konnte in den letzten Wochen mit Deutsche Cannabis eine Verdopplung im Kurs mitnehmen, aktuell wird am Finanzmarkt ein Kurs von knapp 60 Cent aufgerufen. Blind Traden ist freilich nicht jedermanns Sache und wir warten gespannt auf Gründe für die Kursgewinne.
Ausblick auf die Kalenderwoche 16/2020
Coronavirus, Lockdown, Massenentlassungen – die Kreise der Pandemie sind für Cannabis Aktien derzeit genauso wichtig wie für den gesamten Markt und unter Kennern gilt es als ausgemacht, dass steigende Kurse mit nachhaltigem Gewicht erst wieder zu erwarten sind, wenn die Rate der Neuinfektionen pro Tag jene der Genesenden unterschreitet. Das ist derzeit noch nicht in Sicht, aber Anleger kaufen gerne mal, wenn das Blut in den Straßen fließt, so dass man mit etwas Umsicht an besseren Tagen mit den Hanf Aktien schnelle Gewinne einfahren kann. Für eine langfristige Anlage scheint es derzeit wohl noch zu früh, dafür wütet das Virus aktuell weiterhin zu sehr.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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