Guter Schlaf und möglichst keine Alpträume sind für uns Menschen enorm wichtig. Hanf war für Jahrtausende eine gute Hilfe, selbst in China, wo man statt Cannabis heute leider nur das Coronavirus als Exportschlager in die ganze Welt versendet hat. Antike chinesische Quellen berichten noch von der Graspflanze als Grundstoff zur Herstellung von Schlafpuder (shui sheng san), leider ist das länger her als der Bau der Großen Mauer. Westliche Medizin forscht hier gerade an expliziten Hanf Schlaftabletten, aber wie steht es um Cannabis und Träume? Kiffer und sicher auch einige Hanfpatienten kennen vielleicht die Tendenz hin zu besonders konfusen, absurden Träumereien nach dem Joint und Einschlafen – hier mal ein kurzer Überblick zur Forschung und den bei Haschisch und Marihuana beteiligten Schlafphasen?
Ein Blick auf die Schlafzyklen jenseits von Gras
Ganz grundsätzlich ist Euch sicher bekannt, dass unser Schlaf vier Zyklen durchläuft, die zudem mehrfach wiederholt werden in der Nacht:
- Phase 1: am kürzesten und dem Wachsein noch recht nahe betrifft das etwa 5% der Schlafzeit,
- Phase 2: hier driften wir schon ab in den tieferen Schlummer, Herzschlag und Körpertemperatur sinken leicht ab während dieses 50% langen Zyklus,
- Phase 3: da sind wir am tiefsten im Schlafland unterwegs und wer ausgerechnet jetzt aufschreckt und aufwacht, wird sich eine Weile ziemlich groggy fühlen – in dieser Phase wird das Immunsystem gestärkt, das Wachstum der Zellen gepusht und
- Phase 4: ist der sogenannte REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) und genau hier träumen, zeitlich für ungefähr zwei Stunden während unserer Nachtruhe.
Das ist alles Standard seit vielen Jahren, lässt sich im Schlaflabor testen und analysieren. Weil Cannabis nun zumindest in freien Ländern auch für Erwachsene legalisiert ist, gibt’s dazu ebenso nun ergiebige Forschung und die Wissenschaftler verstehen auch mit Hilfe von Hanf, warum Träumen so wichtig ist für uns Menschen.
Warum träumen wir überhaupt?
Eine großartige Frage, aber noch immer nicht beantwortet: Seit Jahrtausenden befleißigen sich Traumdeuter ob der Orakel im Kopf und seit einigen Jahren rückt wissenschaftlich untersucht der REM-Schlaf mehr in den Fokus. Offenbar hängt das Träumen dabei auch mit Gesundheit und seelischem Wohlbefinden zusammen, selbst wenn wir die sexualisierten Traumfantasien von Siegmund Freud mittlerweile als Hypothese abtun können. Während der REM Phase wird quasi der Schutzschirm abgeschaltet, den wir tagsüber über unangenehme Erinnerungen spannen und Träume bringen Erfahrungen in abstrakte Zusammenhänge, auch angesammelte Wissen vom Tag wird verarbeitet. Und außerdem ist das wichtige Noradrenalin als Angsthemmer während der Phase praktisch bei Null – bei Tests mit Mäusen, deren REM-Zyklen gestört wurden, kam es zu Gedächtnisstörungen für bis zu drei Wochen!
Welchen Einfluss hat der Konsum von Cannabis?
Nun gibt’s reichlich Untersuchungen, die zeigen dass Hanf sowohl den REM-Schlaf behindert, unterdrückt, beeinflusst. Freilich ist das nicht negativ im engeren Sinne, sondern hängt von den Umständen ab – und von den beteiligten Cannabinoiden. Das sind die Wirkstoffe der Hanfpflanze von THC bis CBD, von denen ersteres als Tetrahydrocannabinol für den Rausch sorgt beim Cannabis und das wiederum verkürzt REM-Schlafphasen, sorgt dazu für recht groteske Träume.
CBD-Öl und Träume: Hier ist die Studienlage noch etwas geringer und bis dato scheint es, also ob Cannabidiol, das übrigens nicht berauscht und körperlich wohltuend, die REM-Zyklen am Tag des Konsums verlängert. User berichten von sehr intensiven Nachtbildern, sexuellen Träumereien und wilden Abenteuern, was wir natürlich mit einem Körnchen Salz lesen. Zugleich scheint CBD zu helfen bei traumatischen Erlebnissen und das ist gut für Leute mit Belastungsstörungen wie etwa Soldaten, Unfallopfern oder nach einer Vergewaltigung.
Das Problem beim Cannabis Toleranz-Break
So nennt man eine Pause vom Kiffen und die Konsumenten berichten zunächst von Schlaflosigkeit, dann von heftigen Träumen oft an der Grenze zur nächtlichen Paranoia mit Alp und Inkubus auf der Brust sitzend! Offenbar bringt sich der REM-Schlaf wieder in ein Moment jenseits der Cannabinoide, das wirkt für die Leute nicht selten beunruhigend. Wenn Ihr also gerne vor dem Einschlafen oder auch extra dafür kifft, dann versucht eine optimale Dosis zu finden – Experten und Mediziner halten hier eine niedrige Dosierung mit möglichst hohem Anteil CBD für vorteilhaft. Das mittlerweile recht verbreitete Mikrodosieren von Cannabis ist ebenfalls eine Empfehlung, damit lassen sich auf der einen Seite Schlaflosigkeit und zugleich auch nachhaltig beeinträchtigte REM-Zyklen vermeiden.
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