Auch die Coronakrise kann Kiffer und Hanfpatienten nicht stoppen, denn während dem Alkohol mit staatlicher Unterstützung gleich ganze Wochen und Festtage gewidmet sind, zelebrieren Fans von Cannabis ihren 4/20 Feiertag mal wieder mehr im Verborgenen. Aber woher kommt dieser Brauch überhaupt und welche Aktivisten standen hier Pate für diese Hanf Bewegung, in deren Fahrwasser schließlich immer mehr faire und freie Länder wie etwa Kanada das das Gras für Erwachsene legalisieren? Kurz nach den Kiffer Partys und trotz weiterhin geltender Ausgangsbeschränkungen lacht die Frühlingssonne weiter fröhlich und ein Joint im Mark, am Fluss, am Meer, wenn die MV-Chefin Scheswig es denn erlaubt, das ist immer ein kleines Festival.
Die Geschichte vom 4/20 Feiertag…
…beginnt irgendwo in der sogenannten Bro-Culture in den USA, wir gehen zurück zum Beginn der 1970er Jahre. Damals hingen fünf Kumpels gerne in einer Ecke rum mit dem Namen Waldos und hörten zufällig mit, wie sich Cops von der Küstenwache über illegal wachsendes Cannabis in der Gegend echauffierten – und gingen los mit Karte auf der Suche nach etwas Hanf, kostenlos und voller Neugier, was heute mit dem Laufen auf virtuellen Schienen entlang von Maps und Apps und Tracks ein bisschen verloren gegangen sein mag.
Treffpunkt um 4:20, das ist bei uns also 16:20, und zwar an einer Statue nach dem Sport – das machten sich die Bros aus und immer wenn sie dann auf Hanf Suche im Gehölz gingen, kifften sie selber auch eine Menge. Obwohl sie die geheimnisvollen Zuchtflächen der Küstenwache nie gefunden hatten, verwendeten sie von da 420 als Code für Haschisch und Marihuana, da ließ sich offener sprechen in Gegenwart von Eltern, Lehrern und beinahe wäre hier die Story dann auch beschränkt geblieben auf die Teenager irgendwo in Kalifornien.
Grateful Dead und die Kiffer-Kultur der Hippies
So ähnlich wie bei Jesus Christus, der unbekannt wäre ohne die genialisch verfassten Briefe des Paulus, war es bei den Kids mit dem 420-Code auch eine berühmte Band namens Grateful Dead, die für die Verbreitung der neuen Hanf-Norm wichtig wurden. Die Zeit der Hippies ging zu Ende Anfang der 1970er, der War on Drugs ging los durch Politiker wie Richard Nixon und die Musiker hingen ausgerechnet dort rum, wo auch die Waldos Cannabis als ihre private Messe zelebrierten. Bei gemütlichen Runden mit Joint und Eimer fiel dann eben wohl oft die Bezeichnung 420 für das Gras und Grateful Dead nahmen das auf, mit und verbreiteten den Code überall wie heute vor Monaten die Chinesen das Coronavirus.
Magazine und Popkultur: Der Term flirrte also praktisch umher und Anfang der 90er Jahre wurden endlich auch die ersten Cannabis Fachzeitschriften aufmerksam, ein Redakteur erhielt auf einer Party einen Flyer mit den Worten „at 4:20 on 4/20 für 420-ing“ und daraus bauten pfiffige Schreiberlinge schließlich den Bezug zum 20. April, der zuvor vor allem von Nazis zu Ehren von Hitlers Geburtstag gefeiert wurde und nun mit Haschisch und Marihuana ein völlig gegenteiliges, freundliches Gesicht bekam. In Filmen von Tarantino werden Uhren meistens auf 20 nach Vier gestellt, andere Referenzen finden sich bei den Simpsons oder in How I Met your mother – der Cannabis Code hat längst ein Eigenleben und wurde so zur internationalen Marke.
Und wie stehts um Kiffen in 2020?
Jenseits vom Coronavirus und der Bundesdrogenbeauftragten Ludwig in Deutschland, um nur mal zwei besonders widerliche Stolpersteine auf dem Weg zur Cannabis Legalisierung zu nennen und zur Kiffer Party für alle, feiern die Leute trotzdem und ignorieren zunehmend die Anordnungen moralisch total verkommener Regierung wie etwa in Bayern oder Sachsen. In den USA versammeln sich an 420 oft tausende Kiffer und Hanfpatienten, rauchen Joints, verdampfen Gras auf offener Straße und drücken so ihren Protest aus – auch in Deutschland zeigt man sich aktiv etwa gegen die staatliche Subventionierung von schwerster Alkoholsucht, während für eine heilsame Graspflanze weiterhin selbst erwachsene Menschen bestraft werden.
Elon Musk und nackte Influencer: In 2020 wurde zu Hause gefeiert oder im Verborgenen auch hier und da draußen, aber jeder Dübel mit Haschisch und Marihuana auch allein genossen ist an 4/20 ein Bekenntnis zu einer freien, gerechten Gesellschaft. In Deutschland wird die Bevölkerung leider extrem gezielt verblödet beim Hanf, aber die Wahrheit setzt sich langfristig durch, daher engagiert Euch wie die vielen Aktivisten vor uns. Elon Musk schrieb am Feiertag, er könne es immer noch nicht fassen, dass er 69 Tage nach 4/20 geboren wurde und die recht beliebte Influencerin Anna Herrin zeigt sich völlig nackt, aber mit Joint – und schreibt sie raucht auch für die vielen wegen Gras im Knast sitzenden Menschen, denen die ungerechte Drogenpolitik auch der Angela Merkel wegen der Leidenschaft für eine Pflanze das ganze Leben zerstört. Aktivismus und Bekenntnis gehen also zusammen beim Cannabis Feiertag 4/20, der so wunderbar den jugendlichen Geist von Abenteuer und Freiheit seit vielen Jahrzehnten behalten hat.
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