Vor Jahren noch liefen Fußballer in Deutschland mit Shirts rum, da stand drauf „Keine Macht den Drogen“, doch zugleich gab es Mannschaftsfotos mit Weißbierglas – diese Heuchelei und offensichtliche Korruption rund um den Leistungssport geht heute nicht mehr ganz so unverfroren. Freilich ist Cannabis für den DFB und andere Organisationen rund um Fußball ein rotes Tuch, weil man immer noch irgendwie meint Hanf mit Kriminalität und vor allem Faulheit gleichsetzen zu müssen. Solche Positionen sind in Zeiten der Legalisierung als Medizin natürlich absurd, werden aber aufgrund des beschriebenen Sponsorings etwa der deutschen Nationalmannschaft durch Bierkonzerne trotz CBD-Öl für Sportler und vielen Neuheiten aus der Hanfpflanze beibehalten. Wir haben für Euch mal Teil 1 unserer Cannabis Liste der Fußball, die kiffen und dabei aufgrund der Gesetzeslage leider auch manchmal zum Dealen gezwungen waren.
Ibrahim Tanko, Borussia Dortmund: Ein Joint auf der Hochzeit – Rauswurf!
Das ist schon gut 20 Jahre her und der athletische schwarze Stürmer in Diensten vom BVB zeigt die damals wie heute auf die Spitze getriebene Heuchelei bei den Verantwortlichen: Tanko hatte bei einer Hochzeit bei Kumpels in Holland mal an einem Joint gezogen und beim baldigen Drogentest im Verein dann auf THC angeschlagen – ausgerechnet nach einem Pokalderby gegen Schalke 04! Der Sportdirektor Zorc sprach von einem großen „Schock“, als hätte der arme Ibrahim jemanden umgebracht, aber für Gras rauchen allein gab es den Rauswurf nach acht Jahren beim BVB und gleich noch eine viermonatige Sperre obendrauf.
- Mo Idrissou, KFC Uerdingen: Sich von Cannabis f*cken lassen?
Ok, der Mo war schon raus beim KFC Uerdingen ein paar Wochen, aber das zählen wir mal so zusammen für das Jahr 2017 und damals postete der Spieler eine Art Vorsatz für das neue Jahr. Darin schwadroniert er über die kaputte Welt, was ja auch stimmt im Unrechtsstaat BRD, hält sich und die meisten Leute für von allen Seiten gef*ckt und gibt vor, sich in Zukunft nur noch von Hanf f*cken zu lassen – dem Post folgte ein Bild mit sehr vielen, optimal gedrehten Joints mit Haschisch und Marihuana.
- Quido Lanzaat, Borussia Mönchengladbach: Aus Holland und zurück!
Also wenn die Vereine einen Spieler aus den Niederlanden holen, dann sollte zumindest die dort ein bisschen fairer aufgestellte Drogenpolitik respektiert sein. Besagter Quido machte auch Party und zwar zu Silvester 2000, spielte danach für die Fohlen im Halbfinale das heute beinahe bedeutungslosen Hallenturniers – und wurde im Nachgang auf Cannabis getestet. Der Drogentest mit dem Urin sprang an auf THC, so dass für den Spieler Lanzaat eine Sperre folgte und das arme Mönchengladbach bekam den Sieg im Halbfinale auch noch aberkannt. Quido wechselte dann nach Aachen, das liegt gleich an der niederländischen Grenze und vielleicht sah man das Kiffen dann etwas lockerer bei Alemannia?
- Ebi Smolarek, Borussia Dortmund: Schokolade mit Gras vor dem Spiel?
Schon 2002 wurde der Spieler aus der Tschechei positiv auf Hanf getestet. Vor dem BVB spielte Ebi in Rotterdam, wo es bekanntlich gute Coffee Shops gibt und nachdem man das böse THC im Blut gefunden hatte, gab es eine Sperre über gleich mal drei Monate. Die Bildzeitung kreierte den Namen „Haschisch Bomber“ und Smolarek wurde später vom Feyenoord Rotterdam Manager höchstpersönlich zumindest halb entschuldigt – es habe eben recht viele leckere Schokoriegel gegeben vor Ort und wer davon zu viel isst, hat eben etwas Gras auch schon mal länger im Organismus am Start.
- Thomas Kraft, Hertha BSC: Passiv bekifft im Strafraum?
Hier hat der Spieler respektive Torwart nicht selbst zum Joint gegriffen. Als jedoch 2015 bei einem Spiel die Fans hinterm Tor dicke Grasdübel anzündeten, da kam auch Kraft in den jedoch nicht gewünschten Genuss und erzählte später, der Geruch von Cannabis hätte ihn fast einen Krankenwagen rufen lassen. Fein gespurt und nacherzählt was die offizielle Drogenpolitik von angeblichen Vorbildern wie dem Profifußballer verlangt – vom Passivrauchen total breit sein innerhalb von Minuten, dazu unter freiem Himmel und dann im Krankenhaus landen, das ist wissenschaftlich unmöglich.
Fans nehmen es mit Humor: Um diese Doppelmoral – Thomas Kraft macht sich gerne auch vor der Kamera ein Bierchen auf – zu karikieren, hielten die Fans dann zu des Keepers 27. Geburtstag ein Banner, auf dem stand „27 Joints statt Kerzen – THC im Herzen – Allet Jute Thomas Haschherthaner“ und wir können schon sehen, dass zumindest die Zuschauer der ewigen Moral Leier nicht mehr folgen, die Politik und Funktionäre von Vorgestern jedem Fußballspieler eintrichtern.
Manfred
16/04/2022 um 5:50 pm UhrAch sooo seltsam diese Welt. Ich fragte mich, ob man in Holland als Profikicker kiffen darf. Ihr habt diese Frage nicht beantwortet aber dieser Artikel ist schön also werde ich mir diese Seite öfter reinziehen! mfG aus Tirol