Es mehren sich die Stimmen vieler kluger Beobachter, die halten Cannabis für eine Möglichkeit, die Wirtschaft im Land nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln – allerdings nicht in der Bundesrepublik. Cannabis Aktien konnten in der KW18 keine Gewinne verbuchen und sackten ab, was wohl auch an den vielen neuen Arbeitslosen in Europa und den USA gelegen hat. Es häufen sich Berichte über Unternehmen mit Hanf, die fahren nur noch auf Sicht, was hier und da zu den Medien durchgestochen wird. Kapital fehlt allerorten und trotz intensiver Bemühungen zum Beispiel amerikanischer Politiker, die Cannabis in den Genuss von Corona-Hilfen kommen zu lassen, sind bisher an den Republikanern abgeprallt. Zugleich aber steigen die Verkäufe von Haschisch und Marihuana trotz aller Schwierigkeiten, es wird immer mehr online Gras gekauft.
Aktuelle Entwicklungen
Weil die richtig miesen Meldungen für Cannabis Aktien in der KW18 ausblieben, fielen die Papiere eher gering nach unten, das betrachten viele Experten dann auch eher als eine technische Reaktion und Korrektur, bei der Investoren einfach mal Gewinne mitnehmen. Entlassungen von Hanf Arbeitern sind auf der einen Seite zwar kurz gut für den Kurs, das bedeutet die Einsparung von Kosten, zum anderen jedoch sucht die Branche händeringend Fachpersonal, weil viele Behörden für die Ausstellung von Lizenzen geschlossen sind. Die Nachfrage nach Hanf scheint ungebrochen, doch das Coronavirus zieht die Branche immer weiter mit nach unten.
Hoffnung auf einen Kick für die Wirtschaft macht sich unter anderem Mexiko. Dort sollte Gras eigentlich schon längst legal sein, das verfügte vor anderthalb Jahren ein Gericht, aber die Politiker verzögerten mal wieder, was sich nun einige Senatoren in dem Staat der Azteken nicht gefallen lassen. So müsse die entscheidende Vorlage in ein Gesetz gegossen werden, die sieht den Anbau von bis zu 20 Hanfpflanzen zu Hause vor, in der Summe nicht mehr als ein halbes Kilo pro Person im Jahr. Sicher kann das Impulse liefern, aber wann wird Mexiko hier endlich zu Potte kommen?
In Neuseeland wird die Abstimmung zur Cannabis Legalisierung im Spätsommer auf jeden Fall stattfinden, Covid-19 hin oder her – die Kiwis haben die Wahl und diese Woche gab es ein paar Berichte, nach denen wohl mehrere Spots Eigenanbau erlaubt werden, das Kiffen in der Öffentlichkeit ebenso, wenn auch nicht überall und es vielleicht noch ein Cap, ein Limit beim THC geben soll. Darüber aber können die Neuseeländer im September abstimmen und Anleger bringen sich schon mal in Stellung.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Der Blick auf den Cannabis Index sieht erwartungsgemäß nicht rosig, aber auch nicht rabenschwarz aus wie in einigen Wochen zuvor. Um jeweils drei bis vier Prozent rutschten sowohl kanadische wie auch US-amerikanische Hanf Papiere ab, die Blue Chips wurden wie zuvor am häufigsten gehandelt und ein Unternehmen wie Tilray mit immer großen Bewegungen im Chart ist für Day-Trader mittlerweile ein gern gehandelter Wert. Das zeigt sich in der KW18 wie üblich auch beim Handelsvolumen selbst.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier wurden 200 Leute entlassen, da sich auch Canopy Growth mit dem dicken Scheckbuch und den Beteiligungen etwa aus der Alkoholwirtschaft derzeit nicht optimal hält – der Kurs ist dann auch nur kurz gestiegen und wieder in den Bereich von um die 15 Euro gefallen, es wird wohl auch von Kapitalerhöhungen gemunkelt.
- Aurora Cannabis: Hier kommen in der nächsten Woche dann auch Quartalszahlen und der einstige Star der Hanf Aktien kriecht weiterhin nur bei um die 60 Cent herum. Anleger fürchten vor allem, dass dem Unternehmen Aurora Cannabis das Geld ausgeht oder es zu weiteren Verschärfungen wegen der Pandemie kommt und so sind die Zuwachsraten im Kurs auch an guten Tagen überschaubar.
- Tilray: Keine echten News, dafür viel Chartanalyse bei Tilray, die von 9 Euro auf Werte im 7er Bereich zurückfielen und wie schon mehrfach erwähnt für Trader mit kurzfristigen Positionen interessant ist. Anleger reden von einer möglichen Bodenbildung, aber fundamental kauft derzeit hier kaum jemand und das ist sicher kein so gutes Zeichen für das früher Flaggschiff mit den dreistelligen Kursen.
- Aphria: Auch hier war nicht wirklich was Neues zu berichten und der Kurs fiel langsam aber stetig ab im Wochenverlauf, doch nur bis zu den ominösen drei Euro, die Aphria mehr oder weniger dauerhaft schon länger verteidigt. Auch hier könnte sich also ein technischer Boden im Chart ausbilden, von dessen Schwelle sich Trades lohnen – aber ob das die Gesamtlage auch zulässt?
- Deutsche Cannabis AG: Mal wieder so gut wie keine News, keine Zahlen und Infos, aber mit einem Kurs von um die 60 Cent konnte die Deutsche Cannabis AG in 2020 einige Anleger erfreuen, die in diese Luftnummer oder Megaspekulation je nach Deutung eingestiegen sind. Wer aber kauft ein Papier, über das es fast keinerlei belastbare Berichte gibt?
Ausblick auf die Kalenderwoche 19/2020
Weiter geht die Zitterpartie, denn es wird garantiert kein Corona-Impfstoff produziert in der nächsten Woche und Cannabis Aktien sind genauso im Fokus bei dieser Pandemie wie alle anderen Branchen. Die massive Benachteiligung bei den Krediten und Nothilfen lässt die Unternehmen wackeln, was bei der zugleich enormen Nachfrage schon ein bisschen absurd ist – Politiker wie Trump sollten Hanf stützen, schließlich sind dort die meisten Jobs entstanden und Ideologie wie in Deutschland ist nicht gut für eine Ökonomie, zumal wie beschrieben die Verbraucher in Form von Kiffern und Hanfpatienten unbedingt eine Unterstützung beim Cannabis gutheißen.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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