Bekanntlich ist das Gras heute nicht mehr direkt vergleichbar mit den recht milden Sorten Cannabis, die sich etwa die Hippies vor 50 Jahren reinzogen – genetische Züchtung, die Freigabe in Übersee und eine entsprechende Kommerzialisierung haben Strains mit recht hohen zweistelligen THC-Werten hervorgebracht. Hier nun gibt’s eine neue Studie, die schaut sich mögliche Risiken an beim Konsum von solch hochpotentem Marihuana und warnt Kiffer wie Hanfpatienten, es doch beim Joint und der Bong eben nicht zu übertreiben. Aber was genau ist dran an der Erkenntnis, dass viel THC die Risiken für das Denken verstärkt und welche Nebenwirkungen hat das besonders intensive Kiffen?
Zwischen Cannabis Sucht und Angststörungen
Gut, das lassen wir mal so stehen, denn obwohl ein dauerhafter Konsum von Hanf nicht zu vergleichen ist mit der Heroinsucht oder mit der Abhängigkeit vom in Deutschland sogar staatlich subventionierten Alkohol, hat Kiffen ohne Sinn und Verstand selbstverständlich auch ein Risiko. Schon länger gibt’s Stimmen etwa in Kanada, da ist Cannabis für erwachsene, freie Menschen wie es sich gehört legal, die fordern eine Art Cap, einen Deckel beim THC-Wert und wollen dadurch eventuell für einen Risikokonsum anfällige Leute besser schützen.
Zwar ist das so ähnlich wie bei Spielautomaten mit der Sucht – jeder entscheidet am Ende selbst, ob man spielt oder eben Gras mit viel THC raucht – aber längst nicht jeder Kiffer hat die volle Übersicht und Kontrolle über das eigene Leben. So kann Hanf sehr wohl helfen bei einer Angststörung, entspannen und entlasten, zugleich aber bei empfindlichen Personen eben auch Ängste auslösen, wenn das Cannabis sehr stark ist in seinen Strains, also den eigentlichen Hanfsorten.
Was hat die Studie zum THC-Wert herausgefunden?
Mehr als tausend Leute nahmen hier teil und zwar im Zeitraum von zwei Jahren, in dem die Wissenschaftler in Großbritannien Besonderheiten dokumentierten. Dazu waren alle Probanden Mitte 20 und regelmäßige Kiffer. Die Forscher fragten dann ausführlich und erkundigten sich beispielsweise nach den Hanfsorten, schauten dabei auf den Anteil THC und wollten dazu wissen, ob etwa auch Cannabis Konzentrate mit den bekannt hohen Dosen dabei gewesen ist. Wie steht es außerdem um die mentale Gesundheit und wie häufig wird der Hanf eingenommen?
Die wichtigsten Erkenntnisse wurden dann im Fachjournal präsentiert:
- gut 13% der Kiffer nahmen gezielt besonders starkes Cannabis respektive die daraus gewonnenen Konzentrate wie Wachs und Splitter ein,
- mehr als 80% hingegen wählte lieber eher niederpotentes Gras, das hatte dann THC-Werte von weniger als 10% am Start,
- Männer greifen häufiger zu starken Sorten als Frauen,
- höhere Dosen und Anteile THC führen in vielen Fällen zu einem höheren Risiko, eine Angststörung zu entwickeln – auch wenn die Vergleichsprobanden fehlen und es keine Hochrechnung geben kann auf die Gesamtbevölkerung, so sind diese Resultate recht deutlich.
Sollte Gras beim THC ein Limit bekommen nach der Legalisierung?
Schwer zu sagen: Die Forscher in UK meinen ja und verweisen auf die Risikogruppen durch besonders viel THC, während Soziologen zur Vorsicht mahnen – die Minderheit der besonders für eine Cannabis Sucht anfälligen Personen sollte eigentlich nicht über die Angebote und Konsummöglichkeiten des Großteils der Kiffer bestimmen. Wenn nun zum Beispiel in Colorado in den USA im Schnitt Hanfsorten mit zwischen 17% und 28% THC über die Ladentheke gehen, dann ist das im Licht der aktuellen Untersuchungen sicher ein Risiko, aber auf der anderen Seite sind die Erfahrungen in diesem Legal State am Fuße der Rocky Mountains zum allergrößten Teil positiv und wir warten hier auf weitere Untersuchungen vor der endgültigen Diagnose zu einem möglichen Limit bei der Wirkung.
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