Sell in May and go away – Wer sich an diese alte Börsenregel gehalten hat, durfte mit Hanf Papieren an der Börse im vergangenen Monat einen guten Schnitt machen und sich über Gewinne freuen. Nun freilich wackeln die Kurse wieder, auch in der KW23 konnten Cannabis Aktien nur einen Seitwärtstrend mit leichter Tendenz nach unten einschlagen und dafür gab es verschiedene Ursachen. Die Bilanzen sind ja durch, aber bekanntlich wüten in den USA die aufgebrachten Leute wegen Polizeigewalt und allgemeiner Unruhe – dabei kam es auch zu Plünderungen von Geschäften für Haschisch und Marihuana.
Aktuelle Entwicklungen
In Kalifornien und andernorts, wo der Hanf an Erwachsene frei verkauft werden darf, richtetet sich der Zorn des Mobs oder sagen wir besser die Gier einiger wenig seriöser Demonstranten gegen Cannabis und viele Läden wurden überfallen, ausgeraubt, in Teilen regelrecht niedergebrannt. Nun ist das kein neuer War on Drugs und die Trump Polizisten schießen auch nicht direkt auf Kiffer, aber ein Schaden entsteht allemal, da die Besitzer der Geschäfte wie üblich wohl auch keine Kredite bekommen für den Wiederaufbau und Versicherungen bei Hanf als Geschäftsmodell knauserig mit der Kostenübernahme.
Am zurückliegenden Wochenende war dann der Memorial Day in Amerika und Berichten zufolge sind die Verkäufe für Haschisch und Marihuana um bis zu 15% höher ausgefallen als im Jahr zuvor. Ob das nun noch zu tun hat mit der Coronavirus Pandemie, während der sich Kiffer wie Hanfpatienten über Wochen mit Hamsterkäufen beim Gras eindeckten, ist nicht ganz klar – auf jeden Fall zeigt sich eine massive Nachfrage gerade auch rund um Feiertage, welche die Leute in freien Ländern heute offensichtlich gerne zur Entspannung mit einem Joint oder mit Cannabis zum Essen und Trinken nutzen, außer in Deutschland selbstredend.
Weiterhin wird Cannabis diskutiert als sichtbarer Bestandteil rund um die aktuelle Rassendiskriminierung der Schwarzen in den USA. Statistisch werden die nämlich viel häufiger angemacht von den Cops beim Hanfkonsum, selbst in Legal States und der strukturell verankerte Rassismus lässt sich beim Hanf bestens beobachten. Hier sehen nun einige Politiker Möglichkeiten zum Handeln und weil auch in Deutschland gerade über Polizeigewalt und Politikerwillkür diskutiert wird, könnte die Legalisierung von Cannabis als Leuchtfeuer der Freiheit und Gerechtigkeit dienen – ob sich bei uns Parteien wie die Grünen nun endlich besinnen und den amerikanischen Demokraten folgen in der Forderung nach einer Freigabe beim Gras gerade aus bürgerrechtlichen Aspekten?
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Für ganz Nordamerika zeigt die Kurve ganz leicht nach oben, schwankte aber bei Cannabis Aktien in der KW23 beträchtlich. Wenige Prozent machten Hanf Papiere im Schnitt gut und dabei waren mal wieder die Unternehmen aus den Vereinigten Staaten etwas besser, aller Unruhen zum Trotz. In Kanada besteht weiterhin der enorme Preis- und Kostendruck bei den Firmen, so dass nicht wenige Investoren hier auf die große Pleitefelle warten. Beim Volumen und den Umsätzen selbst vom Handel mit Marihuana an der Börse zeigen sich wie üblich die größten Unternehmen ganz vorne – Trader kaufen am Morgen und verkaufen am Abend das Cannabis auf dem Parkett, das ist mittlerweile genauso normal wie der Tageshandel mit Baumwolle oder Kaffee.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier gab es wenig wohlmeinende Analysen und dabei meinen einige Anleger sogar, Canopy Growth wäre trotz guter Umsätze längst nicht raus aus dem Tal der Tränen – und konnte sogar noch den Bankrott anmelden. Solche Downgrades sind logischerweise kein Vorteil für den Kurs, der dann hier maximal 15 Euro aufrufen konnte im Wochenverlauf.
- Aurora Cannabis: Die stoßen gerade Beteiligungen ab, schließen Fabriken und Farmen, reduzieren also die Kosten und schauen sich nach Geld um – sind das nun Warnhinweise bei Aurora Cannabis, die um 13 Euro pendeln an den Finanzmärkten, oder gehört das zum normalen Geschäftsbetrieb?
- Tilray: Offenbar drohen hohe Abschreibungen und Zusatzbelastungen, was laut Ansicht einiger Investoren das einst so strahlende Unternehmen Tilray zum Einsturz bringen könnte. Der Kurs ging dann auch nicht hoch, sondern runter und es ist längst nicht klar, ob diese aktuellen Notierungen nun schon einen Einstieg bieten oder bald weiter absacken.
- Aphria: Plus minus null und kaum Nachrichten, damit konnte Aphria in der KW23 als Cannabis Aktie wenig bieten und Anleger warten hier auf Informationen zum Geschäftsbetrieb – immerhin hält der Boden im Chart zwischen 3 und 4 Euro nun schon eine ganze Weile, das sieht technisch besser aus als bei vielen anderen Hanf Firmen auf dem Parkett.
- Deutsche Cannabis AG: Auf bis zu 65 Cent schlich das Papier hoch, denn Infos oder News oder sonstige Auskünfte gab es natürlich wie immer bei der Deutschen Cannabis AG keine. Das sind zwar Steigerungen und Profite für Anleger, aber wirklich durchsichtig sind diese Praktiken nicht und Investieren sollte man nur mit der Bereitschaft zum Totalverlust im Falle der Fälle.
Ausblick auf die Kalenderwoche 24/2020
Hören die Plünderungen auf? Wenigstens beim Coronavirus hat die USA vielleicht das Gröbste nun hinter sich, das zeigte der jüngst veröffentlichte Bericht zum Arbeitsmarkt, wo überraschenderweise mehr Stellen geschaffen als abgebaut werden – davon hat natürlich auch Cannabis als Branche viel, denn Sicherheit und Planung ist an der Börse immer gut für zündende Kurse. Auf der anderen Seite irrlichtert der US-Präsident Trump derzeit besonders stark und das kann die Märkte auch mal auf Talfahrt schicken, so dass Anleger in Cannabis Aktien in der neuen Woche neben den Meldungen zu den Hanf Firmen gerade auch die Weltpolitik beachten sollten.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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