So sich Bundesbehörden in den USA oder Deutschland wirklich einmal aufmachen, die Hanfpflanze seriös zu erforschen, zeigen sich sofort absurde Blüten – aktuell untersucht doch tatsächlich das amerikanische NIDA-Institut (National Institute on Drug Abuse) die Möglichkeit, mit Hilfe von Nikotin einen Entzug von Cannabis erfolgreich durchzuführen. Natürlich ist die Abhängigkeit vom Kiffen, die Unmöglichkeit auf Gras zu verzichten für einige Leute ein Problem, aber ob man da nun ausgerechnet vom bekanntermaßen wenig förderlichen Nikotin aus den Zigaretten gerettet werden soll, scheint schon ein wenig abseitig. Hintergrund der Forschung ist freilich mal wieder das Versagen in der Drogenpolitik, da die NIDA in den USA wie bei uns diverse ähnliche Behörden aus Ignoranz eben keine Cannabis Wissenschaft betrieben haben und so auch keinen Ansatz für einen Entzug vom Kiffen bieten können.
Helfen Nikotinpflaster gegen den Joint mit Marihuana?
Formulieren wir es mal so platt oder dreist: Wer nicht mehr kiffen will, pappt sich voll mit Anti-Nikotin Pads – das soll nach Behördensicht helfen gegen die nervigen Begleiterscheinungen bei einem Entzug von Cannabis. Depressionen, Essstörungen, Schlafprobleme sind häufig zu beobachten, wenn jemand aufhört mit dem Konsum von Hanf nach langen Jahren, allerdings muss für eine Entwöhnung physisch betrachtet niemand auf die stationäre Entgiftung wie etwa beim selbstverständlich legalen Alkohol. Konkret haben die Beamten gedacht, die Symptome sind beim Entzug ähnlich und so müsste Nikotin gegen das Verlangen nach Cannabinoiden helfen. So weit so gut, aber in der Praxis stellte sich das dann schnell als Humbug heraus und anstatt die Steuergelder für wirklich aussichtsreiche Projekte zu verwenden, haben die Wissenschaftler mal wieder Zeit und Kohle verplempert.
Vergleichen und spekulieren: So ungefähr sah die Arbeit im Staatslabor aus, die haben Teilnehmern an der Studie 300 Dollar gezahlt für die Abstinenz von Hanf über zwei Wochen und dann gab es für jeden Probanden Nikotin Pflaster mit 7 Milligramm Wirkstoff. Funktioniert hat das nicht, denken wir nur mal an Angststörungen, die durch einen Nikotin Flash ziemlich sicher noch gesteigert werden. Eine Untersuchung freilich, warum etwa viele Kiffer mit Tabak im Joint zum Gras den Entzug nicht schaffen, wäre wohl besser gewesen – hier fragen sich Forscher seit Jahren, welches Einfluss der Tabakkonsum zusammen mit Hanf für einen Einfluss hat in puncto Abhängigkeiten.
Psychologische Aspekte beim Cannabis Entzug
Die stehen nun mal im Vordergrund, während die Forscher vor allem auf angeblich körperlich herausfordernde Süchte schauen. Hanf ist aber nicht vergleichbar mit Opiaten, Schnaps oder Benzodiazepine – und groteskerweise sind diese Substanzen alle erlaubt, Gras rauchen jedoch nicht. Es ist deshalb Konsens, dass sehr viele dieser als Cannabis Disorder beschriebenen Entzugserscheinungen psychologisch betrachtet vor allem mit der Kriminalisierung von Haschisch und Marihuana zu tun haben. Deshalb lässt sich bei Kiffern immer beobachten, wie die meisten Leute den Konsum besser einteilen und strukturieren wollen und eben keinen totalen Entzug wünschen. Lässt sich das Gras einfach im Fachgeschäft kaufen, dann muss niemand mehr beim Dealer größere Mengen holen und kann die Passion für THC entspannter in den Alltag einbinden.
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