Erst vor wenigen Tagen haben wir über die katastrophale Versorgung bei Cannabis als Medizin in Deutschland berichtet und offenbar ist die Lage noch viel schlimmer als zunächst angenommen: Lieferengpässe führen im Moment zu einem Ausverkauf von Hanf in der Apotheke und es gibt Hinweise, dass sich diese Probleme kaum vor Mitte oder gar Ende August auflösen lassen! Die Großhändler sind ratzekahl leergeräumt und die Patienten, die nach jahrelanger Ignoranz durch die Politik endlich Haschisch und Marihuana auf Rezept bekommen sollen, stehen nun da wie der Ochse vorm Berg. Den Berichten zufolge gibt’s in deutschen Apotheken hier und da noch etwas Gras aus Holland, die medizinisch besonders relevanten Sorten aus Kanada, etwa mit hohem CBD Anteil, sind restlos ausverkauft. Hier liegt also ein besonders deftiges Versagen von Regierung, Verwaltung, Verbänden und Wirtschaft vor, ein Skandal, für den der unsägliche Bundesgesundheitsminister Gröhe zurücktreten sollte!
Patientenzahlen schnellen nach oben
Zugleich wächst jedoch die Anzahl der Leute enorm und schnell, die sich Hanf auf Rezept besorgen wollen. Das war vorauszusehen, wurde aber in den Bierzelten von CDU / CSU kaum bedacht oder ignoriert und die Krankenkassen berichten von tausenden neuen Patienten. Diese bekommen im Moment kein Marihuana, keinen Medizinalhanf und es ist sogar davon auszugehen, dass sich diese nicht selten mit hartem Leid geschlagenen Leute nun wieder auf die Straße zum Haschisch Dealer begeben müssen! Von Kassen wie der Techniker oder auch der AOK gibt es Berichte, nach denen tausende Anträge auf Übernahme der Kosten eingehen – pro Monat! Natürlich wird da auch abgelehnt, es gibt schließlich die Weisung aus der Politik, Cannabis weiterhin zumindest ideell wie Opioide zu behandeln und vielleicht ist der fehlende Nachschub auch gewollt? Interessierte Kiffer jedenfalls werden momentan vielleicht den Gang zum Arzt gar nicht erst antreten, bei diesen Engpässen in der Versorgen und angesichts des Umstands, dass ausgestellte Hanf Rezepte nach einer Woche schon wieder verfallen.
Warum Medizinalhanf importiert wird
Man stelle sich vor: Deutsche Tüftler arbeiten mit und an der Hanfpflanze, entwickeln optimales Erbgut, perfekte Sorten für alle Leiden dieser Welt – und das Land, die Regierung und die Bevölkerung hätte Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, ein Zukunftsprojekt am Laufen, das garantiert mehr Potential hat als überkommene Dieselmotoren, die sich nur noch durch Beschiss an den Mann bringen lassen. Nein, in Deutschland geht das nicht und so wird Cannabis importiert aus Ländern, die sich aufgrund der stumpfsinnigen Weigerung unserer Politiker eine goldene Nase verdienen. Besonders absurd ist der Umstand, dass Haschisch und Marihuana hierzulande im Grunde genommen die Cannabis Resterampe darstellen, weil sich die Bundesrepublik lediglich Gras sichert und liefern lässt, was in den Herstellungsländern selbst nicht benötigt wird! Das ist in etwa so wie Teebeutel im Vergleich zum richtigen Tee in der Dose, aber offenbar juckt das in der Politik niemanden.
Am Horizont zeichnen sich deshalb schon neue Schwierigkeiten ab. Wenn etwa Kanada ab 2018 Haschisch und Marihuana legalisiert, dann wird der Bedarf noch viel weiter ansteigen, im eigenen Land, und nur ein Narr denkt hier, diese Nachfrage würde global sinken oder zumindest gleich bleiben. Schlaue Kiffer investieren hier in die richtigen Cannabis Aktien, aber für Patienten in Deutschland ist die Lage ziemlich beschissen. Zumal die Lieferfirmen oft genug endlosen Papierkram haben, wenn es um den Export nach Europa geht, so dass sich viele Hanfbauern vielleicht in Zukunft dem weit einfacheren, unkomplizierten Heimatmarkt zuwenden werden. Woher wird die kluge Bundesregierung, woher werden die deutschen Apotheken den Hanf dann importieren? Diese Antwort steht aus und jeden Tag verschlechtert sich die Lage für Patienten in Deutschland.
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