Cannabis App Deutschland

Deutschland entwickelt eine Cannabis App – was gut klingt, ist am Ende wieder nur die übliche Anti-Hanf Scharade, geht’s doch ums Aufhören mit Kiffen (Bild von Jan Vašek auf Pixabay).

Moment: Wie kann die von Forschern gerade entwickelte Cannabis App für Deutschland ein Rückschritt sein, handelt es sich doch bei den kleinen Programmen auf unseren Smartphones eigentlich um nützliche Helfer? Nun, die Meldung von der Programmierung einer Applikation ausgerechnet über Hanf und das auch noch von Wissenschaftlern aus Mannheim lässt erstmal aufhorchen und die Frage aufkommen, ob die Bundesrepublik nun endlich aufschließt zur Drogenpolitik in modernen Ländern und statt ideologischem Zeigefinger endlich Fakten in den Mittelpunkt stellt. Doch weit gefehlt – das betreffende Programm für Phone und Tablet ist vielmehr wieder nur eine Hatz gegen Marihuana, sollen die nun fleißig von Kiffern und Hanfpatienten zu sammelnden Daten dem angeblich gewünschten Entzug von Cannabis dienen! Wieder nichts mit Wissenschaft in Deutschlands Drogenpolitik und wer wird bei solchen Studien eigentlich mitmachen?

Totale Überwachung auch beim Cannabis in Sichtweite

Die Erfassung digitaler Daten von Privatpersonen ist für Konzerne ein Geschäftsmodell und seit Neustem greift auch der Staat selbst schamlos zu, nennt seine kleinen Kontrollprogramme nötig zur Vermeidung einer neuen Coronavirus-Pandemie. Und obwohl wir gar nicht verleugnen wollen, dass es beim Hanf sicher einige Leute gibt, die als Teenies anfangen mit dem Kiffen und später nicht klarkommen – Gras und eine Legalisierung von Cannabis wird nur für Erwachsene gefordert, wie das andere Staaten, mit denen wir übrigens angeblich eng befreundet sind, auch hinbekommen. Selbstredend sollen Menschen mit einem ungesunden Konsum Hilfe bekommen – aber jeder weiß auch, dass extrem viele sogenannte Suchtprobleme eher auf eine Stigmatisierung des gewählten Rausch- und Genussmittels zurückgehen.

Die Trinker an der Theke: Die stehen da also jeden Abend, das Glas fest in der Hand und wir stellen uns mal vor, ständig käme die Polizei in der Kneipe oder würde jemand neben dem Trinker die Ganze sagen „Hör auf, lass es, das ist mies, schlecht, böse“ – gäbe es dann nicht noch viel mehr Suffköpfe, die gestresst und heimlich zur Flasche greifen? In solch einer Situation befindet sich der Kiffer seit Jahrzehnten und wer hier Abhängigkeiten konstatiert, sollte immer auch alle Ursachen in den Blick nehmen. Die völlig gescheiterte deutsche Drogenpolitik ist deshalb der mit Abstand wichtigste Grund für einen problematischen Konsum, da freie und akzeptierte Menschen sich kaum verstecken und immer nur auf der Hut sein müssen, nur weil gerade jemand einen Joint anzündet. 

Was also will das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit?

Bombastischer Name, aber wie zu erwarten als typische Gesinnungsbehörde am Thema vorbei, so dass die Forscher in Mannheim einseitig und viel zu kurz untersuchen, was für diese willfährigen Leute ohnehin schon feststeht. Wie wirkt sich Marihuana auf die Stimmung aus? Um diese schwierige, für deutsche Wissenschaftler im Prinzip unlösbare Frage aufzulockern, werden 30 Probanden zwischen 14 und 30 Jahren gesucht, die sollen für die Studie regelmäßig kiffen. Natürlich nimmt man hier auch Teenies rein, die eigentlich kein Cannabis konsumieren sollen in so jungen Jahren – aber im Dienst der Ideologie ist sich selbst die Forschung nicht zu schade, Minderjährige beim Hanf als dann hoffentlich verachtungswürdiges Paradigma herausstellen zu können.

Was passiert dann über mehrere Tage? Formuliert wird dann, man wolle den „Teufelskreislauf“ aus Konsum und Suchtdruck durchbrechen mit Hilfe der Daten und wir wollen schon gerne wissen, wieso Kiffen und der entspannte Konsum einer Pflanze ständig als problembehaftet beschrieben wird. Die allermeisten Cannabis Konsumenten wollen gar nicht aufhören, empfinden auch keinen Suchtdruck – wohl aber die absurde Gängelei von Erwachsenen beim Thema! Es ist deshalb schön und nett, wenn die neue Hanf App in Deutschland zum Beispiel Atemübungen anbietet und sogar Belohnungsstrategien, aber am Ende werden die Leute wegen ihrer Passion für Cannabis wie zweitklassige Idioten behandelt.

Lässt sich der Konsum von Cannabis per App reduzieren?

Wahrscheinlich genauso gut und deutlich wie das Coronavirus: Die Forscher aus Mannheim erklären auf Nachfrage sofort ausführlich, wie gefährlich Cannabis sei, dass der Konsum zum totalen Absturz führe und dann wird wie zu erwarten mit der Psychosen Flagge gewunken – kennen wir alles und das ist alles auch wissenschaftlich lange widerlegt, allerdings nicht durch deutsche Wissenschaftler. Lustigerweise läuft die Suche schon bald ein halbes Jahr, aber so richtig melden sich keine Probanden – wer will schon dem Staat seine privaten Infos liefern, wenn es dabei auch noch um Hanf geht und mit Sicherheit dann wieder ordentlich Willkür etwa bei der Strafverfolgung zu erwarten ist?

Smartphone und zehn Fragen täglich: Das leihen die gönnerhaften Forscher den möglichen Probanden und die sollen dann jeden Tag zehn Fragen beantworten zum Konsum – die Studienleiter sehen also genau, wer wann wo wieviel kifft und natürlich ist das mehr als nur der feuchte Traum der angeschlossenen Sicherheitsorgane. Ermuntert zum sich selbst Bespitzeln wird man noch durch die Zahlung von 30 Silberlingen, pardon Euro, das ist die sogenannte Aufwandsentschädigung und schon recht wenig für die totale Überwachung als Kiffer. Wer wirklich aufhören möchte mit Cannabis oder einen Rauchstopp einlegt, der sollte Hanf nicht als die böse beschriebene Droge betrachten, sondern als Genussmittel, das nun mal nicht grenzenlos ohne Nachdenken konsumiert werden sollte. „Nichts zu sehr“ sprach schon der Solon von Athen, einer der Sieben Weisen Griechenlands, und wer sich an solche Selbstzucht hält, der braucht keine Belehrung aus der Politik und schon gar keine Überwachungs-App für Kiffer und Hanfpatienten. 

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