Ein paar Tage hatten wir Ruhe vor der wohlgemerkt zur Mannschaft des Markus Söder gehörenden Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig, doch natürlich darf fast keine Woche ohne neue Spitzen der Inkompetenz oder eben auch Ignoranz bei dieser Dame und ihren Kommentaren über Cannabis vergehen. Es ist ja nun gemeinhin bekannt und wird von Ludwig immer wieder betont, dass sie ein Problem hat mit Hanf und lieber Alkohol fördern will bis in alle Ewigkeit, aber den meisten Bürgern sind solche Chargen und ihr Geschwätz mittlerweile egal. Gelegentlich allerdings schießt sie doch einen solchen Bock, dass wir mal einen Bericht nachschieben müssen und wenn die CSU-Politikerin so weitermacht, kommt sie vielleicht noch in die Sphären des Stumpfsinns, den ihre Vorgängerin Mortler mit den Worten einst definierte „Cannabis ist verboten, weil es eine illegale Droge ist“. Nun jedoch legt Ludwig nach und die Bundesdrogenbeauftragte meint zur Wirkung von Cannabismedizin, diese sei völlig anders als beim Kiffen! Wie genau das sein kann in der Welt von Markus Söder, Ludwig und anderen bayrischen Bierpolitikern haben wir uns gleich mal angeguckt.
Fragen zum Cannabis an Politiker – Ideologie oder Sachverstand?
Es gibt ja diverse Plattformen von der Petition bis hin zu dem hier verwendeten Abgeordnetenwatch Profil, wo wir Bürger unsere Fragen an die Politik richten können und ganz aktuell wollte ein Hanfpatient mehr wissen von der Daniela Ludwig. Er fragte nach dem Umstand, wieso Cannabis illegal ist, wenn es doch Millionen Menschen nachweislich gut hilft und warum zum Vergleich bei Schmerzen Präparate wie Tramadol verschrieben werden sollen statt auf die wirksame, gut verträgliche Cannabismedizin zu setzen. Der Mensch besäße, so der aufgeklärte Bürger, immerhin körpereigene Cannabinoide und die Balance in unserem System aufrecht zu erhalten ist mit der Gabe von Hanf problemlos möglich.
Die Frage an die Bundesdrogenbeauftragte ist eindeutig: Bildet sich die CSU-Politikern wirklich weiter und ist auf dem Laufenden zu aktuellen Cannabis Studien etwa aus Übersee? Arbeitet sie, wie es ihr Amt gebietet, täglich an der eigenen Kenntnis auch und gerade zur Hanfmedizin und steht die Frau Ludwig im engen Austausch mit der Wissenschaft und Fachwelt rund um Haschisch und Marihuana?
Sicher ist das für die arme Frau Ludwig peinlich gewesen zu erkennen, wie die Menschen im Land ihre seit gut einem Jahr demonstrativ zur Schau gestellte Inkompetenz durchschaut haben und doch gibt sie eine Antwort, die ganz ehrlich kaum jemand auf dem Zettel hat. Das Problem, so Ludwig, ist nämlich nicht per se Cannabis, sondern das Kiffen! Entscheidend sei die völlig unterschiedliche Wirkung von Medizin und Genussmittel und einen solchen Haken schlagen, unverfroren oder wirklich ernsthaft unwissend, das ist schon fast wieder eine Leistung für diese ohne Sachverstand ins Amt beförderte Bürokratin.
Laut Ludwig wirkt Hanf beim Kiffen anders als bei medizinischer Einnahme!
Zunächst erklärt sie weit und breit, was ohnehin alle wissen: In Deutschland wird Cannabis auf Rezept nur verordnet und auf Kosten der Krankenkasse, wenn der Patient praktisch schon tot ist und vor lauter Kotzen und Durchfall wegen der verordneten chemischen Keule kaum noch laufen kann. Man möchte Hanf irgendwie als Gift deklarieren wie in den schönen alten Zeiten mit dem Bierkrug in der Hand auf der Alm in Bayern, aber weil das niemand mehr glaubt wurde in 2017 die Zuteilung per Rezept als Medizin beschlossen. Selbstverständlich mit den höchsten Hürden, reichlich Drohung und noch mehr Bürokratie beziehungsweise keinerlei Planung für einen ausreichenden Import beim Marihuana – das Versagen oder eben die Weigerung sich um das Wohl der Patienten in Deutschland zu kümmern, wird beim Cannabis fast noch deutlicher als beim Coronavirus.
Politisches Gras und seine Wirkung: Nun schätzen aber die Hanfpatienten die Wirkung, finden ihre Lebensqualität zurück, können gut schlafen und haben weniger Schmerzen – alles positive Aspekte, die Ludwig aber nicht direkt zugeben kann. Warum auch sollten weniger Schmerzen und weniger Stress schlecht sein für die Menschen, die Cannabis auch als Genussmittel konsumieren? Die Bundesdrogenbeauftragte meint deshalb, beim Kiffen wirke Gras schlicht anders und ohnehin wären diese Leute nur auf den Rausch aus, während Patienten ja die Arznei zur Linderung von Krankheiten einnehmen. Damit macht Ludwig klar, wie die CDU/CSU über die Bürger denkt als idiotische Kaninchen, die der Politik alles glauben und ganz direkt wird die Motivation der Kiffer als das Grundübel beschrieben. Wer nämlich Gras raucht zur Entspannung oder um kreative Ideen zu diskutieren, ist schlecht, während ein Patient per se nicht schlecht sein kann und deshalb auch die Hanfmedizin völlig anders wahrnimmt, so die Auffassung der Daniela Ludwig als vorgebliche Expertin für Drogenpolitik in Deutschland! Ideologie regiert und nicht Sachverstand, das ist bei diesem Frage Antwort Spiel noch deutlicher geworden als ohnehin schon in der völlig fehlgeleiteten Gesetzgebung rund um Cannabis in der Bundesrepublik.
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