Eigentlich ein Modell für gar nicht so wenige Entwicklungsländer: Obwohl Puerto Rico bekanntlich zu den USA gehört, ist es natürlich vom Lebensstandard und der ökonomischen Leistungskraft lange nicht so stark wie das große Amerika und so schauen sich die Verantwortlichen vor Ort um nach Möglichkeiten, um die schwache Ökonomie anzuschieben. Und richtig, das Inselchen in der Karibik hat gutes Wetter, ausreichend Sonne und da liegt es nahe, auf Haschisch und Marihuana zu setzen.
Cannabis für Wirtschaftswachstum: Zehntausende Arbeitsplätze schaffen!
Das jedenfalls ist die Vorstellung der Politik und dabei fokussiert man auf das größte Problem von Puerto Rico: Jährlich verlassen unzählige Leute das Eiland, um in den USA zu arbeiten, es gibt kaum Fachkräfte und die Bildungseinrichtungen verlieren die allermeisten Studenten nach dem Abschluss. Freilich gibt es seit einiger Zeit die ersten Anbauflächen und Forschungsinstitute, die sich mit Cannabis als Medizin beschäftigen und hier liegen nach Ansicht örtlicher Behörden und vieler Einheimischer exzellente Chancen für zehntausende Jobs.
Die Rechtslage für Hanf vor Ort
Schon seit mehr als zwei Jahren gibt es Marihuana auf Rezept auf Puerto Rico und darüber hinaus ist Gras wie überall in der Karibik natürlich präsent. Falls Du bei deinen Kiffer Reisen hier vorbeikommst, könnte das aber noch viel besser werden mit der Cannabis Legalisierung, planen die Behörden doch im Zuge der wirtschaftlichen Expansion unzählige neue Anbauflächen, Fabriken für die Verarbeitung der THC Produkte und natürlich Ausgabestellen, die heißen in Amerika Dispensaries.
Für 25 Dollar bekommt man auf der Insel eine Erlaubnis für medizinischen Hanf, der sich dann bei der üblichen Bandbreite an Beschwerden von Multipler Sklerose über Arthritis bis hin zu Krämpfen und Schlaflosigkeiten anwenden lässt.
Cannabis Industrie – Wie realistisch ist das?
Nun ist Puerto Rico nicht das erste weniger entwickelte Gebiet der Welt, in dem man sich Gedanken macht über Haschisch und Marihuana als Wirtschaftstreiber und man muss mit den Erwartungen der Regierung vorsichtig umgehen. Wenn hier von wenigstens 100 Millionen Dollar jährlichen Einnahmen gesprochen wird, dann ist das längst nicht sicher, in den USA selbst und vor allem auch in Kanada gründen sich und wirtschaften bereits unzählige Unternehmen rund um Cannabis. Und andere Staaten etwa in Asien werden aufspringen, was zusätzliche Konkurrenz bedeutet.
Armut, hohe öffentliche Verschuldung, die stetig abnehmende Bevölkerung – Puerto Rico hat viele Probleme, doch Experten schätzen, dass allein nur medizinischer Hanf kaum zur Lösung dieser Schwierigkeiten beitragen wird. Es müsste schon eine allgemeine Legalisierung geben wie zum Beispiel in Colorado, wo jüngst beeindruckende Wirtschaftskennzahlen ein sehr lebendiges, erfolgreiches Cannabis Business aufzeigen. In Puerto Rico gibt es viele Ärzte, die Gras verschreiben, es gibt Ausgabestellen und nun auch mehr Farmen, doch wird sich die gesamte Bevölkerung Weed verschreiben lassen, nur um dadurch der heimischen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen?
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