Cannabis Aktien KW43: Nervöse Kursverläufe

Cannabis Aktien waren in der KW43 eine interessante Option für Trader durch ständiges Auf und Ab – welche Meldungen bewegten den Markt? (Bild von Pierre Dietz auf Pixabay).

Alles und jeder an den Börsen dieser Welt wartet auf den Ausgang der US-Wahlen und die Cannabis Aktien haben in der KW43 starke Schwankungen aufgewiesen. Nach starkem Wochenbeginn sackten die Kurse dann wie so häufig am Donnerstag und Freitag und ein solches Auf und Ab ist für aktive Trader natürlich ein El Dorado. Langfristig anlegen und liegen lassen nach der Methode des Warren Buffet ist für Hanf Wertpapiere derzeit eher mit Vorsicht zu genießen, weil die finanzielle Ausstattung vieler Unternehmen zu wünschen übriglässt. Die Politik hilft bekanntlich allen Branchen bei der Bewältigung vom Coronavirus – nur Haschisch und Marihuana bleiben in den Legal States der USA und in Kanada mal wieder außen vor, obwohl erlaubt und extrem beliebt. Ein immer wichtigeres Thema auf dem Parkett sind nun die von uns bereits angesprochenen Entwicklungen rund um psychedelische Wirkstoffe und manche Anleger in Cannabis Aktien schichten ihr Kapital gerade um in Zauberpilze und andere neue, vielleicht aussichtsreiche Wirkstoffe in der Medizin.

Aktuelle Entwicklungen

Anleger fragen mit Nachdruck: Ab welchem Zeitpunkt werden börsennotierte Unternehmen mit Cannabis als Geschäftsmodell endlich profitabel? Ein Blick in die Bilanzen zeigt regelmäßig weiterhin hohe Verluste im Quartal und das hat mit der Expansion, den Investitionen zum Beispiel in geeignete Ackerflächen und Gewächshäuser oder eben mit der Übernahme von Konkurrenten zu tun. Hanf als Branche wächst, wird aber politisch nur geduldet und trotz der gigantischen Möglichkeiten für neue Jobs und mehr Steuereinnahmen wie das ökonomische Stiefkind behandelt.

Doch Cannabis Firmen geben ihr Bestes und die meisten wünschen sich Joe Biden und vor allem die früher selber kiffende Kamala Harris als den illustren Donald Trump im Weißen Haus. Zwar wird Sleepy Joe wohl weniger verstehen, worauf es bei Marihuana im Detail ankommt, aber das blanke Taktieren Trumps, das Ausspielen der Interessengruppen nervt die Branche, die ja eigentlich so viel Potential zu bieten hätte. Auch kanadische Hanf Produzenten schielen auf die US-Wahlen, schließlich könnte eine Legalisierung dann auch in den Vereinigten Staaten und in 2021 in Mexiko beinahe ganz Nord- und Mittelamerika zu einer Wirtschaftszone unter dem Grasblatt werden.

Psychedelische Aktien im Auge behalten: Wer keine Angst hat vor Psilocybin und LSD und vielmehr wie die Entdecker dieser Substanzen an beispielsweise in der Psychiatrie und Psychotherapie heilsame Effekte glaubt, der kauft in diesem Herbst 2020 direkt in einen sich jede Woche verstärkenden Trend hinein. Aktien und damit Firmen, die an Magic Mushrooms forschen, legen weiter kräftig zu und weil sich die Branchen Cannabis und Psychedelika ob einer medizinisch-therapeutischen Verwendung ähneln, sieht manches Portfolio von Investoren mittlerweile aus wie das Lager von Drogenhändlern in hoffentlich längst vergangenen Zeiten. Aber zunächst muss sich die Politik bewegen – der völlig neue und faire Ansatz, Drogen zu entkriminalisieren und damit Menschen besser zu schützen, aufzuklären und zu respektieren kommt nach Ewigkeiten der brutalen Strafverfolgung gerade erst in Gang. Erste Abstimmungen in den USA und Kanada werden bald zeigen, ob die Gesellschaft für einen solchen Ansatz bereit ist und einsichtig genug.

Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien

Wie am Anfang schon erwähnt war die KW43 für Cannabis Aktien ein Zick-Zack Kurs und das erinnert frappierend an den monatelangen Seitwärtstrend im Sommer. An der Börse bedeuten solche Verläufe das Warten auf eine Entscheidung, was sowohl die US-Wahlen sind wie auch der baldige Lockdown, den die Politik verhängen dürfte. Hanf Unternehmen aus den USA waren mal wieder kräftiger unterwegs als jene aus Kanada und das Handelsvolumen selbst zeigt, deutlich wie schnelle Trader meistens auf Basis nur eines Tages auf den Kurven beim Kurs mitreiten, gleich ob nun nach unten oder oben in der Bewertung.

Ausgewählte Aktien im Überblick

Canopy Growth: Von unter 15 Euro auf über 17 Euro innerhalb weniger Tage ist ein ordentlicher Schnitt für alle, die an die Finanzkraft von Canopy Growth glauben – aktuell erhofft sich die Cannabis Firma hohe Umsätze rund um die immer beliebteren Hanfgetränke als Alternative zum Alkohol.
Aurora Cannabis: Hier wird eher gezittert als kalkuliert und obwohl Aurora Cannabis den Anstieg wieder über vier Euro schafften, war da nicht mehr sonderlich viel Luft nach oben. Kann das Unternehmen mit den enormen Belastungen beim Kapital auf Dauer durchalten?
Tilray: Auch Tilray legten zu in der beschriebenen Spanne und kosten aktuell um die fünf Euro. Freilich gab es solche scheinbaren Erholungsphasen schon einige Male und im Anschluss fiel der Kurs noch tiefer als zuvor – chartmäßig steckt die Firma auf lange Sicht weiter im Abwärtstrend und erst wenn der nachhaltig durchbrochen wird durch stärke Zukäufe, ist ein langfristiges Investment möglicherweise eine Option.
Aphria: Hell und dunkel könnte man sagen, denn Aphria tendieren seitwärts, werden von auffällig vielen Analysten weiterhin gepriesen und fielen doch in letzter Zeit nach einem Anstieg schnell wieder ab auf das auch jetzt aktuelle Kursniveau von knapp unter vier Euro.
Deutsche Cannabis AG: Falls Aurora Cannabis eines Tages goldenes Marihuana züchtet oder eben Pleite geht, könnte das auch in den Börsennachrichten stehen – ansonsten nichts Neues, weder im Westen noch bei den Infos zum Unternehmen, das wohl eher ein Zockerpapier ohne Substanz darstellt nach Ansicht vieler Experten.

Ausblick auf die Kalenderwoche 44/2020

Wer wird Präsident der USA? Wann kommt der zweite Corona-Lockdown? Diese beiden Infos bestimmen das Geschehen an den Börsen und Cannabis Aktien kann sich davon nicht ausklammern, im Gegenteil. Sollte Biden siegen wird es ziemlich sicher einen kurzen, schnellen Anstieg geben und dann wird man auf klare Aussagen warten, wie und wann die komplette Legalisierung von Haschisch und Marihuana in den Vereinigten Staaten aussieht. Werden diese Hoffnungen enttäuscht oder gewinnt Trump die Wahl, dann kann es auch mal wieder ein Kursmassaker geben, was für gewitzte Trader mit dem Finger am Abzug respektive auf der Maus aber durchaus richtig gute Chancen bieten kann.