In freien und modernen Ländern können Kiffer problemlos in ein Labor gehen und ihr Cannabis testen lassen – bei uns in Deutschland gibt’s nicht mal genug zuverlässige Tests auf das Coronavirus. Käme ein auch erwachsener Mensch auf die Idee, bei bundesdeutschen Prüfinstituten mit Hanf aufzutauchen und nach einer kompletten Analyse zu fragen, säße der wohl schnell im Knast. So lässt sich eben hierzulande nur schwer rausfinden, wie es eigentlich um die Qualität bei sehr altem Hanf bestellt ist. Kann man altes Gras noch rauchen im Joint und welches Ablaufdatum haben eigentlich die begehrten Cannabinoide? Ein Blick nach Amerika, wo es den Menschen überlassen ist, welches Genussmittel und auch welche Medizin am besten hilft, während bei uns weiterhin nur Maske und Bierflasche als politisch geförderte Angebote für die Freizeit erlaubt sind.
Der neugierige Kiffer und das alte Päckchen Dope
Gleich wo das nun gefunden wird – Cannabis weckt immer Aufmerksamkeit und vor Jahren gab es mal einen Fall, wo ein gieriger Bruder den Hanf aus einem Medizinkoffer stahl, das als Familienerbstück mit allen möglichen Tinkturen und Präparaten aus längst vergangenen Tagen befüllt gewesen ist. Auch wir entdecken manchmal eine Blüte hinter dem Schrank und beim Aufräumen fragt man sich dann: Kann ich dieses Gras noch konsumieren und welche Inhaltsstoffe bleiben erhalten?
Cannabis Probe aufs Exempel: In den USA und genauer gesagt im Bundesstaat Washington werden erwachsene Menschen respektiert und dürfen selbstverständlich kiffen. Ein Typ fand Hanf aus dem Jahr 2014, also gute sechs Jahre alt und damals mit 14% THC Anteil ausgestattet. Leider gab es beim einstigen Verkauf keine Angabe zu den Terpenen, die als sekundäre Inhaltsstoffe dem Cannabis sein Aroma und die typischen Noten geben. Nun in 2020 jedoch stellte das Labor einen THC-Wert von 8% fest – und fand hohe Anteile der Terpene Pinene, Caryophyllene und Terpinolene.
Selbstversuch: Wie schmeckt und wirkt altes Cannabis?
Sowohl der Kiffer in Amerika wie unsere eigenen Versuche zeigen ein deutliches Nachlassen beim Genuss des Rauchens. Alle Hanfsamen, die es zum blühenden Marihuana bringen, entwickeln in der Blüte eigene Noten beim Geschmack, die reichen von fruchtig über holzig und samtig bis hin zu tropischen Blumen! Dieses Profil verschwindet aber mit den Jahren auch bei bester Lagerung und altes Cannabis schmeckt häufig nach Menthol, nach Minze, was ja nicht unbedingt jedermann mag.
Immerhin ist die Wirkung noch vorhanden und die Cannabinoide wie THC und CBD und Experten beschreiben den Rückgang bei der Potenz ab etwa drei Monaten nach der Hanfernte. Auch die besten Fachgeschäfte in freien Ländern mit einer fairen Drogenpolitik und damit nicht in Deutschland können die Qualität nicht länger zu 100% erhalten, so dass Ihr beim Kaufen etwa in den Niederlanden im Coffee Shop schon mal nach der Ernte fragen könnt. Nicht ausgemacht, ob die Verkäufer ehrlich antworten – die Dealer hierzulande verticken öfters mal schon muffiges Gras, zudem beinahe ausgetrocknet und damit in vielen Fällen kaum besonders hochwertig. Achtet bitte daher auf eine fachgerechte Lagerung in Gläsern, kuriert den Hanf nach dem Verschnitt und dem Trocknen und lasst es nicht zu lange liegen. Cannabis ist eben kein Rotwein, sondern ein Pflanzenrohstoff und ein auf Jahre geplanter Speicher für leckere Hanfsorten in der Speisekammer etwa ist kaum machbar.
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