Für sage und schreibe 90 Jahre ist ein Mann in Florida im Jahre 1989 verurteilt worden und zwar für den Schmuggel von Cannabis! Nun gab es hier endlich die Freilassung und wir schauen uns diese tragische, auf brutale Anti-Hanf Politik zurückzuführende Story mal genauer an, schließlich sitzen auch in Deutschland unzählige, als Dealer verunglimpfte Menschen im Knast. Hierzulande herrschen immer noch die Bierparteien und machen Jagd auf jeden, der keinen Alkohol trinken will – die Folge sind tausende Unschuldige hinter Gittern, eine Hexenjagd sondergleichen und darüber hinaus kiffen wegen der völlig irren Drogenpolitik immer mehr junge Menschen. Staatsversagen pur also, aber immerhin in den USA tut sich was, wo ja der Krieg gegen die Drogen seit Nixon oft noch viel schlimmer gewütet hat gegen unbescholtene Bürger. Mr. Richard DeLisi jedenfalls saß für Gras in Haft als seine Frau starb, sein Sohn, seine Eltern und als seine Tochter einen schweren Unfall erlitt mit anschließender Lähmung. Die nun erfolgte Begnadigung für diese absurde Cannabis Gefängnisstrafe ist überfällig und wir hoffen auf eine baldige Generalamnestie für alle Kiffer und Hanfpatienten, Marihuana Verkäufer und Grasbauern unter dem neuen US-Präsident Joe Biden.
Hanf und die Suche nach der verlorenen Zeit
Marcel Proust könnte diese Geschichte quasi als Vorlage verwenden für seinen berühmten Roman, denn allzu oft werden keineswegs kriminell veranlagte Menschen durch hinterlistige, rücksichtslose Politiker in ihrer Existenz zerstört. Die verlorene Zeit nach 31 Jahren in Haft wegen Cannabis aufzuholen wird für den mittlerweile 71jährigen Mr. Delisi sicher nicht leicht, er ist laut Statistik der längste Insasse mit Hanf als Haftgrund gewesen und das in den an langen Gefängnisaufenthalten nun wirklich nicht zimperlichen USA. Es gibt dort eine Initiative, das „Last Prisoner Project“, das setzt sich für die Freilassung von Leuten wie Delisi ein, die keinerlei Gewaltverbrechen verübten, sondern einfach nur ein bisschen Haschisch und Marihuana verkauften. Und das ist keine Verharmlosung – Cannabis ist weder Heroin noch Crystal Meth und auch kein Teufel Alkohol, was mittlerweile sogar die UNO eingesehen hat.
Mentor im Knast, Cannabis Aktivist in Freiheit
So bezeichnet sich der Ex-Sträfling selber und während seiner Verurteilung waren eigentlich 12 bis 17 Jahre das Strafmaß für den vorgeblichen Handel mit Cannabis. Der Italiener bekam jedoch wie erwähnt 90 Jahre aufgebrummt, weil er angeblich Teil einer Gang war – heute ist lange bekannt, wie rund um den „War on Drugs“ getrickst wurde von Staatsanwälten in einem System in den USA, das jahrzehntelang der gierigen Pharmaindustrie zuarbeitete wie das heute nur noch in Deutschland unter einem Gesundheitsminister Jens Spahn der Fall ist. Hunderttausende Dollar musste die Familie in Florida investieren, damit der Fall aufgerollt wird und eine Begnadigung rausspringt. Auch dieses gezielte in die Pleite treiben ist offenbar Bestandteil einer Gesetzgebung, die den Konsum einer Pflanze bestraft hat, während Alkohol und Zigaretten nur im Zeitraum seit 1989 unzählige Menschen das Leben kosteten. Mr. Delisis Sohn jedenfalls ist untröstlich, im Gegensatz zum versöhnlichen Vater, und geht die immer noch nicht abgeschaffte Bestrafung für Cannabis Handel zu Recht sehr scharf an.
Das System verändern: Schon im Knast hat der Italiener Mithäftlinge beraten und ihnen geholfen, mit dem harten Alltag zurecht zu kommen – in Freiheit will er sich aktiv einsetzen für den Hanf und für Leute hinter Gittern, was als Initiative auch dringend bei uns in der BRD nötig wäre. Fridays for Future etwa oder Black Lives Matter ignorieren nämlich den Umstand, dass auch Kiffer und Hanfpatienten zu tausenden eingesperrt sind im Unrechtsstaat und die heute gerne beschworene Diskriminierung von Schwarzen ist für den Konsumenten von Hanf seit Jahrzehnten genauso Alltag. Wo bleiben die Demonstrationen in den USA gegen diesen Wahnsinn und in Deutschland gegen Parteien wie die Grünen, die CDU/CSU oder auch die SPD, die ihre Bürger, Wähler, Steuerzahler beim Thema Cannabis ignorieren oder wie Kapitalverbrecher behandeln?
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