Momentan werden in deutschen Medien sehr gerne die ostasiatischen Gesellschaften gepriesen als Model für die Eindämmung vom Coronavirus, aber hinter dem glitzernden Vorhang im Kampf gegen Covid-19 stecken weiterhin äußerste Prüderie und biggotte Anschauungen. Ein Beispiel ist der Umgang mit Hanf als Medizin und Genussmittel, was in weiten Teilen der Welt endlich liberalisiert wird, in Staaten wie Japan, China und Taiwan jedoch weiterhin als Sünde gilt. Besonders absurd wird es gerade bei einem aktuellen Fall in Südkorea, wo ein Sänger der K-Pop Band BTOB für den Konsum von Cannabis bestraft wird – so weit unten ist in der Drogenpolitik nicht einmal Bayern und wir schauen uns das mal genauer an. Wenn nämlich hierzulande derzeit der allgemeine Habit in Fernost als exemplarisch hingestellt wird und das Tragen von Masken wegen der schlechten in Luft in Tokio und Seoul als angebliche Fürsorge gegenüber den Mitmenschen beschrieben ist, dann steckt hinter dieser Meinungsmache natürlich auch das Bestreben, uns von freiheitlichem Denken zu entwöhnen auf dem Weg in das neue Zeitalter vom Corona-Biedermeier. Was also war geschehen auf der Koreanischen Halbinsel und warum ist Kiffen selbst bei Künstlern in Asien eine größere Gefahr als der verrückte Kim Jong Un im Norden?
Die Kiffer von BTOB im Visier der Anti-Cannabis Polizei
Schon eine recht perverse Story, wenn einmal die Retortenband BTOB als typisches Exemplar im in ganz Asien beliebten K-Pop als Paradigma für bestimmte Rollen in der Koreanischen Gesellschaft herhalten soll und die Mitglieder sozusagen Fantasiepersonen spielen für den musikalischen Erfolg. Solche Musikgruppen gibt’s in Seoul unzählige und meistens haben die viele Member, gleich ob nun dressierte Mädchen oder eben künstlich wirkende Jungs. Das kennen wir auch hier bei uns von Shows wie „Deutschland sucht den Superstar“ mit Dieter Bohlen und überall auf der Welt übernehmen wieder Produzenten statt Künstler die musikalische Unterhaltung der Massen. Aber wehe, wenn die in aufwendigen Verfahren ausgewählten Tänzer, Sänger, Entertainer über die Strenge schlagen – und Cannabis Konsum, das geht gar nicht!
Der böse Jung Ilhoon: Dieser Vertreter von BTOB wird also derzeit von der Südkoreanischen Polizei durchleuchtet, weil der Junge einen Joint geraucht hat im Sommer. Mit seinen 26 Jahren sollte er schließlich genau wissen, dass Alkohol und Zigaretten, totale Überwachung und Hühnerfüße in der Suppe ok sind, Haschisch und Marihuana aber auf keinen Fall. Erschwerend kommt hinzu, dass Herr Ilhoon auch noch Kryptowährungen benutzte beim Cannabis kaufen. Offenbar hat er das wohl im Darknet versucht und die eingangs erwähnten Erfolge in Fernost im Eindämmen des Coronavirus gehen auf die dort vorherrschende Auffassung vom gläsernen Bürger zurück – ganz schlechte Taktik also ausgerechnet in Südkorea Gras online kaufen zu wollen! Auch wäre das sogar mehrfach vorgekommen und der Sänger ist damit nach herrschender Ansicht vor Ort wahlweise Kapitalverbrecher, Serienverbrecher oder Intensivtäter, sprich ein ganz schlimmer Finger.
Das ewige Stigma beim Hanf als nützliche Methode der Macht
Natürlich steckt hinter einer rigiden Drogenpolitik wie in Korea, Bayern oder auch Saudi-Arabien niemals irgendeine Fürsorge oder das Bemühen, die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Immer geht es um Kontrolle bis in die Köpfe hinein, um das Alimentieren traditonall verbandelter Industrien und in der Regel sitzen in den Ministerien Leute, die keinerlei fachliche Kompetenz besitzen wie die Bundesdrogenbeauftragte Ludwig in Deutschland. Alle Studien zeigen nämlich, wie bei einer Freigabe von Cannabis die Konsumraten sinken – die Normalisierung beim Gras bedeutet eben auch einen unkomplizierten Umgang, während bei sinnlosen rigiden Maßnahmen die Leute in die Illegalität gedrängt werden sollen.
Das freilich hat Methode hier bei uns in der BRD wie in Fernost. Obwohl in Südkorea Cannabis als Medizin so halbwegs erlaubt ist wie bei uns, werden Ärzte, Krankenkassen und Patienten durch die Politik zum Verzicht gezwungen durch maximale Bürokratie und indirekte Ächtung. Einige Karrieren von K-Pop Musikern wurden deshalb schon gezielt zerstört, nur weil diese kein Bier trinken wollen beim offiziellen Gangnam-Style! Man stelle sich vor, welches künstlerische Potential damit durch groteske Ideologien aus der Steinzeit aufs Spiel gesetzt wird, aber egal – zur Not gibt’s halt die nächste Band aus der Retorte und ausgerechnet diese Praktiken kopieren zu wollen im Zuge der gegenwärtigen Pandemie erscheint klar denkenden Menschen ziemlich hirnrissig.
Hinterlasse einen Kommentar