Kürzlich hatten wir berichtet, dass die australische Hauptstadt Canberra Cannabis legalisieren will ohne Einschränkung. Ein lobenswertes Unterfangen, das aber selbstverständlich von den Gegnern zerpflückt und diskreditiert wird – Hanf für Erwachsene ist nicht in Ordnung für viele Politiker in Down Under und droht man direkt mit dem Bundesrecht, das ist in Australien die Commonwealth Legislation. Diese kann Entscheidungen von Bundesstaaten aufheben und anstatt mit den sehr weitsichtigen Leuten in Canberra zu reden, werden auf dem fünften Kontinent derzeit selbst die ganz alten Anti-Hanf Märchen rausgeholt.
50 Gramm Cannabis und vier Hanfpflanzen für jedermann
Das ist der Plan und gerade gingen diese Vorschriften für die Cannabis Legalisierung in Canberra auch durch das Parlament für den Distrikt der Hauptstadt. Starten soll das Ganze Ende Januar 2020. Ohne Ideologie und vor allem Kungelei mit der Pharmaindustrie wie in Deutschland will die australische Kapitale Hanf legal durchziehen. Logisch, dass hier nun die Gegner aus den Löchern kriechen, allen voran der Generalbundesanwalt Christian Porter.
Dieser Herr mit wenig Ahnung, aber viel Macht droht mit einem Eingreifen der Bundesbehörden und warnt zudem, lassen wir es uns auf der Zunge zergehen, vor einem „sozialen Kreuzzug“. Was genau das ist wurde erstmal nicht erklärt, aber wir kennen solche Drohungen eben auch hier bei uns und wie üblich versucht man auf Kiffer und Hanfpatienten als moralisch böse Menschen einzuschlagen.
Die Willkür der Bundesregierung…
…ist in den USA, Deutschland und eben auch Australien ein echtes Ärgernis und behindert vielfach die Weiterentwicklung von Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Während nämlich oftmals die Regionalpolitiker einen viel besseren Durchblick haben auf den Hanfkonsum und die Bedürfnisse der Bürger, sitzen in den übergeordneten Stellen meistens Parteikriecher, Ideologen und Kalkriesen, die zum einen den Status Quo lieben und zum anderen logischerweise auch mit den anderen Anti-Cannabis Interessengruppen von Big Pharma bis paternalistische Ärzteschaft paktieren.
Canberra als fortschrittliche Metropole: Schon vor mehr als zehn Jahren gab es in Australien einen solchen Konflikt, als die Hauptstadt die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubte – und die Bundesregierung sofort brutal durchgriff und diese Änderungen kassierte.
Zu seinem Leid muss der betreffende Generalstaatsanwalt anerkennen, dass die Legalisierung von Cannabis von einem Parlament beschlossen wurde, es also demokratisch zuging. Das muss Christian Porter zähneknirschend hinnehmen, kündigt aber an, die Vorlagen intensiv zu prüfen und jede Lücke zu nutzen, um auch künftig Hanfkonsumenten und Patienten mit allen Mitteln jagen zu können.
Wie begründet man die Hanf Ablehnung?
Auf die übelste Weise, völlig verlogen und inkompetent. So zitieren Politiker Studien, die Cannabis mit Schizophrenie in Verbindung bringen – auch wenn besagte Untersuchung keinen empirischen Wert hatte und mittlerweile auch durch weit bessere Analysen widerlegt ist. Hanf wäre ein extremes Risiko für die Gesundheit – immer wenn Politiker so reden, fragen wir uns wieso Cannabis dann für kranke Leute auf Rezept erlaubt ist – und überhaupt wären die meisten Abhängigen süchtig nach Gras! In der Summe bringt Kiffen massive soziale Probleme mit sich – die Politiker in Canberra seien einfach nur „crazy“ in der Überlegung, im 21. Jahrhundert Cannabis für Erwachsene zu erlauben.
In Deutschland bleibt solcherlei Unsinn meistens unwidersprochen, da Medien und Politik sich die Erklärungsmuster beim Hanf aufgeteilt haben nach erzieherischen und moralischen Grundsätzen. Auf dem fünften Kontinent hingegen meldete sich sofort nach den eben zitierten Aussagen ein Fachmediziner, der steht der Australian Medical Association in Canberra vor – und forderte endlich Schluss zu machen mit diesen ewigen Mythen über Cannabis als schädlicher Droge! Es ist längst widerlegt, dass Hanf als Einstiegsdroge diene und die Debatte müsse endlich fairer werden. Wir sind gespannt wie es in Down Under und in der Hauptstadt weitergeht mit der Legalisierung von Haschisch und Marihuana.
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