Kiffen in der Öffentlichkeit ist fast überall immer noch ein Tabu und auch sehr liberale Legal States wie Colorado in den USA sind hier streng aufgestellt. Wenn Ihr beispielsweise auch mal in den Niederlanden in den Coffee Shops Haschisch und Marihuana rauchen fahrt, dann tut das bitte nur im Umkreis dieser entkriminalisierten Verkaufsstellen – ansonsten drohen Geldbußen und die üblichen polizeilichen Gängeleien. Der Bundesstaat Massachusetts will hier nun neue Wege gehen und das soziale Miteinander von Kiffern fördern, was gerade durch einen Beschluss hin zur Eröffnung von Cannabis Cafés angeschoben wurde.
Cannabis Control Commission mit klarem Voting
Diese Behörde ist so eine Art Kontrollorgan von Seiten der Regierung des Bundesstaates, das die in Massachusetts durchgeführte Legalisierung von Hanf überwacht. Hier wurde nun abgestimmt über das Kiffen in der Öffentlichkeit und das positive Votum soll nun eine erste Testphase ermöglichen zur Einrichtung entsprechender Cafés zum gemeinsamen Kiffen. Dafür wird es Lizenzen geben und viele Kommunen haben sich wohl schon gemeldet, um rund um Boston diese Testphase begleiten zu können. Außerdem soll der Konsum von Haschisch und Marihuana auch zu speziellen öffentlichen Veranstaltungen erlaubt werden, etwa bei Rockkonzerten oder Technofestivals und Co.
Das subsidiäre Prinzip beim Hanfkonsum
Grundsätzlich meint dieses Prinzip die Verlagerung von möglichst viel Entscheidungsgewalt von oben nach unten und damit eine Stärkung der Kommunen, was zum Beispiel in Deutschland gerne wie in 2015 bei der Flüchtlingskrise zum Durchregieren genutzt wird. Eine solche Pervertierung ist in den USA nicht denkbar und so wird beim Thema Cannabis in Massachusetts nun den Kommunen Zeit und Raum gegeben, sich entsprechend auf die neuen Regeln vorzubereiten. Eine Gesetzesänderung wird es den Gemeinden selbst erlauben, solche Hanf Cafés zu gestatten. Während also hierzulande jeder Cannabis Modellversuch etwa in Düsseldorf oder Münster sofort von den Bundesbehörden kassiert und damit dem Föderalismus- und Subsidiaritätsprinzip Hohn gesprochen wird, geht es in den USA voran mit den Rechten von Bürgern und Kommunen.
Angestellte der Cannabis Cafés in Massachusetts sollen Besucher auf Fahrtüchtigkeit checken
Geplant ist außerdem eine Schulung von Angestellten in solchen Cannabis Cafés. Die Leute sollen aufpassen, ob jemand zu bekifft ist zum Autofahren und dafür sorgen, dass keine Minderjährigen – in Massachusetts gilt hier 21 Jahre als Mindestalter für das Kiffen – in die Etablissements gelangen. Das Ganze erinnert also an staatlich kontrollierte Coffee Shops, wobei in den eingangs erwähnten Niederlanden die Betreiber selbst Verantwortung in die Hände bekommen, es allerdings keine rechtliche Grundlage für die Duldung gibt. Im schönen Boston jedenfalls soll Kiffen im Café rechtlich abgesichert sein und das ist ein weiterer Aspekt, wie sich die Cannabis Legalisierung erfolgreich gestalten lässt.
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