Offenbar geht’s beim Thema Führerschein und Cannabis in den USA viel entspannter zu als in Deutschland: Hierzulande wird regelmäßig eine Legalisierung beim Hanf auch deshalb abgelehnt durch die wenig einsichtige Politik, weil dann angeblich die Verkehrstoten massiv steigen würden – zugleich aber ist in den weiterentwickelten Vereinigten Staaten bekifft Autofahren für viele Leute total in Ordnung. Auch gibt es keine Statistik, die mehr Verkehrsunfälle nach einer Cannabis Freigabe ausweist und wir können das hiesige Geschwätz von Jens Spahn oder auch im Justizministerium als pure Anti-Hanf Ideologie abhaken. Wie also sieht es aus am Amerikas Straßen, wenn Kiffer und Hanfpatienten sich hinters Steuer setzen?
Wie viele Amerikaner haben Cannabis vor dem Autofahren konsumiert?
Untersuchungen zufolge mehr als 12 Millionen in 2018! Das gaben staatliche Stellen jüngst bekannt, die haben das geschätzt und getestet, zumal auch gleich noch mehr als zwei Millionen Amis auf Koks und Crystal Meth unterwegs gewesen sind. Über die mit diesen beiden Drogen einhergehenden Gefahren für den Straßenverkehr brauchen wir nicht zu spekulieren – auf 180 dann 180 km/h am Steuer führt wahrscheinlich schneller zu einem Unfall als wenn jemand auf Gras durch die Gegend tuckert.
Nun könnte deutsche Politiker gleich schreien und Cannabis verteufeln, doch der US-Report zeigt eben auch: Die allermeisten Leute auf Droge am Steuer trinken Alkohol und Bier, Schnaps und Wein führen mit Abstand zu den meisten Verkehrsunfällen! Natürlich ist Saufen legal, gerade in Deutschland, aber das wird beim gerne herbeigezerrten Vergleich mit dem Cannabis selten erwähnt. Getrunken haben wohl um die 40 Millionen, was deutlich ist und in der Bundesrepublik prozentual an der Gesamtbevölkerung wohl noch höhere Werte ausweist.
Was bedeuten Hanf und Kiffen für die Verkehrssicherheit?
Fast 11.000 Leute starben in den USA bei Unfällen, die durch besoffene Fahrer verursacht wurden. Zu Haschisch und Marihuana gibt’s so gut wie keine Angaben, weil eben durch den Hanf auch nix vorkommt, das sich statistisch erfassen ließe. Berichten zufolge sind mehr als 70% der Amerikaner der Ansicht, dass die Polizei das Kiffen nicht merkt – ein Hinweis, dass die Wirkung von Cannabis völlig anders ist als beim bekanntermaßen aktivierenden, nicht selten aggressiven und bedenkenlos machenden Alkohol? Wie viele Leute würden zustimmen zu sagen, es ist ok schwerst betrunken in Schleierlinien bei Höchstgeschwindigkeit zu fahren? Für Cannabis gilt das nicht und auch wenn Menschen die eigenen Fähigkeiten immer besser einschätzen, scheint Marihuana in der Wahrnehmung bei Weitem nicht so gefährlich wie Alkohol im Straßenverkehr.
Welchen Einfluss hat Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit?
Es wäre dumm und grotesk zu behaupten, dass Hanf keinerlei Einfluss hat auf die Sicherheit am Steuer. Kiffer und Hanfpatienten sollten grundsätzlich kein Auto fahren. Die Reaktionszeit ist eingeschränkt, die Konzentration und überhaupt lassen sich Abläufe im Verkehr wegen der THC-Wirkung nicht immer optimal voraussehen. Gut möglich, dass es dann kracht – aber wütende Raser sind Kiffer beileibe nicht! Während aufgemotzte Boliden in deutschen Großstädten von ihren Besitzern selbst durch verkehrsberuhigte Zonen getrieben werden und dabei immer öfters auch Menschen zu Schaden kommen, fahren bekiffte Verkehrsteilnehmer eher schreckhaft vorsichtig.
Sicher ist dabei die erwähnte Wahrnehmung ein Risiko: Cannabis ist eben eine weiche Droge, das wissen die Leute auch, und das verleitet manchmal zu der Annahme, es wäre ja nicht so schlimm beim Autofahren wie mit dem Alkohol oder gar Heroin und Co! Deshalb haben die Behörden in den USA mit ihrer freilich überzeugenden Warnung Recht, dass bekifft Autofahren andere Leute gefährden kann. In Deutschland klingt das wie Hohn, weil Alkohol erlaubt und Hanf verboten ist, so dass wir da auch gar nicht zuhören müssen, wenn ein Politiker von der CD/CSU den Mund aufmacht.
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