Am Kap der guten Hoffnung ist Hanf legal bekanntlich auf dem Weg für die Einheimischen und die Regierung von Südafrika will auf diesem Wege sowohl Medizin wie Nahrungsangebot im Land verbessern. Nun aber hat sich eine Agrarvereinigung namens AgriSA, das ist sowas wie der deutsche Bauernverband, zu Wort gemeldet und redet von Schwierigkeiten, die eine legalisierte indoor wie outdoor Cannabis Zucht mit sich bringen würde. Angeblich würde Cannabis anbauen in Südafrika dessen Nahrungsmittelindustrie durcheinanderbringen und die Bauern zwischen Kapstadt und Johannesburg könnten lieber Hanfsamen in die Erde stecken in Erwartung großer Gewinne statt Mais und Bohnen – ist das nun gerechtfertigt oder eine der üblichen Schwindeleien der Anti-Gras Lobby, die wie wir alle wissen gerne die übelsten Schreckensszenarien an die Wand malt? Werden die Leute in Südafrika wegen Cannabis Seeds im Boden und Hanf Spots auf dem Feld am Ende verhungern?
Was für ein Problem hat die AgriSA mit Cannabis?
Der Verband besteht schon seit 1904 und wird von weißen Farmern maßgeblich zur Wahrung ihrer Interessen eingesetzt. Südafrikas Regierung hat jüngst Pläne vorgestellt zum Cannabis anbauen, das soll gerade kleineren Bauern beim Wirtschaften helfen und sowohl Hanf mit THC als Genussmittel und Medizin wie auch den praktischen Nutzhanf auf den Feldern fördern. Die AgriSA verweist dabei jedoch auf folgende Risiken für die in Afrika oftmals brüchige Kette bei der ausreichenden Produktion von Nahrungsmitteln:
- unzureichende Wasservorräte,
- Mangel an Düngemitteln,
- höhere Erträge durch Cannabis und Nutzhanf verdrängen andere Fruchtfolgen und
- eine Verlagerung hin zu einer kommerziellen statt grundsichernden Anbaustrategie.
Wie zu erwarten werden darüber hinaus auch mal wieder die Kriminellen beschworen, die sich angeblich um die Felder herumdrücken, es bräuchte massiven Polizeieinsatz zur Schutz der Hanfsamen im Boden und so weiter – diese Tiraden kennen wir schon als Scheinargument gegen Cannabis anbauen direkt und gegen jegliche Form der Hanf Legalisierung indirekt. Aber haben die formulierten Risiken gerade in Afrika vielleicht doch ihre Berechtigung?
Konkurrenz in der Agrarwirtschaft
Es ist sicher richtig, dass massive Monokulturen die Böden auslaugen, Schädlinge begünstigen und in der Summe die Ertragskraft einer Ernte mindern können – aber glaubt irgendjemand ernsthaft, die Farmer in Südafrika würden ab morgen ausschließlich nur noch Hanf züchten? Der Cannabis Konsum und der private Anbau weniger Pflanzen, gleich ob nun mit den hochwertigen Seeds indoor oder eben beim outdoor Growing, wurde am Kap schon 2018 erlaubt, nun erfolgt die Freigabe für die kommerzielle Zucht. Die Bauern sollen den Nutzhanf produzieren für hochwertiges Cannabidiol, das ist beliebt und in der Anwendung weit verbreitet und das Rauschcannabis mit THC wird gebraucht für medizinische Therapien. Die Pläne der Regierung sind aber recht überschaubar, es gibt Quoten und ausgewiesene Lizenzen, so dass die Entwicklung einer Gras Monokultur in Südafrika ausgeschlossen ist.
Verbände fürchten Einbußen: Hier steckt der Kern des Vorstoßes der AgriSA, schließlich würde man als Lobbyverband Einfluss verlieren, wenn gerade kleine Bauern neben den Rüben auch noch etwas Hanf züchten – darauf zielt ja die Initiative der Regierung! Auch ist diese Cannabis Politik bei den Menschen selber sehr willkommen, kann vor allem dem Kleinbusiness helfen in der Auseinandersetzung mit Agrarriesen, die in der Regel Preise diktieren und in der Vergangenheit so manche Hungersnot ebenfalls nicht verhindert haben. Den Teufel an die Wand malen und schon das apokalyptische Hunger Pferd durch Südafrika reiten lassen, das ist bei dieser Attacke des Verbands zu offensichtlich. Vielmehr diversifiziert sich die Landwirtschaft weiter und das sind gute Nachrichten für alle, die ihr häufig wenig ertragreiches Gewerbe mit Cannabis aufwerten können.
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