Seit einiger Zeit läuft an der Börse eine Art Korrektur und auch wenn das mit bestimmten ökonomischen Faktoren zu tun hat, die wir hier nicht weiter besprechen können – vom Ausverkauf und Wertverlust sind auch die bis dato ziemlich begehrten Cannabis Aktien betroffen. Worauf müsst Ihr jetzt achten und welche Branchen stehen zur Auswahl, wenn es um möglichst aussichtsreiche Hanf Wertpapiere geht?
Die Legalisierung in Kanada, einem großen und starken Land, das zudem Mitglied der G7 ist, wird die Cannabis Debatte weiter antreiben und selbstverständlich auch ausgewählten Unternehmen rund um Haschisch und Marihuana großartige Umsätze bescheren. Doch es werden eben auch nicht wenige Firmen eingehen, die Pleite verkünden, mit Gewinnwarnungen und miesen Margen enttäuschen. Wie also sind Cannabis Aktien derzeit zu bewerten und was für Geschäftsfelder bieten sich für Privatinvestoren überhaupt an?
Jetzt in Cannabis Aktien 2018 investieren oder die Korrektur abwarten?
Der THC.Guide ist kein Aktienhändler und wird keine direkten Empfehlungen geben, aber natürlich ist die für den Oktober angesetzte Legalisierung von Hanf in Kanada so ein Punkt an der Börse, in dessen Vorfeld sich viel Kapital in Bewegung setzt. Als die Freigabe letztes Jahr verkündet wurde für Kanada und auch in den USA sich viele Gerüchte um mögliche Verbesserungen der Lage auf Bundesebene hielten, da schossen die Hanf Papiere in astronomische Höhen, das eigentliche Geschäftsmodell war den Anlegern erstmal egal.
Gier ist gut: Um das noch zu toppen verschrieben sich viele Cannabis Unternehmen gleich noch der ebenso reüssierenden Blockchain-Technologie und diese Keywords ließen nicht wenige Leute die entsprechenden Aktien erwerben. Und natürlich ist und war da viel Schrott dabei, so ähnlich wie bei der Blase mit dem Neuen Markt vor beinahe 20 Jahren! Als dies offensichtlicher wurde, gingen die Cannabis Aktien in Korrektur und obwohl es immer wieder Ausschläge nach unten gibt, sind die Höchststände von Ende 2017 nicht mehr erreicht worden.
Die gemischte Nachrichtenlage mit Legalisierung und gigantischen Aussichten auf der einen und weiterhin bestehenden Risiken von Gesetzeslage bis Fake News auf der anderen Seite spricht jedoch in der Summe für ein Halten bereits erworbener Papiere sowie für einen Ausbau zumindest kleinerer Positionen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass im Herbst ein kleiner Rush, ein Hype kommt in Zuge der Legalisierung in Kanada und hier sind dann mit Sicherheit schnelle Gewinne drin.
Welche Hanf Unternehmen sind lohnenswert?
Als kürzlich die Börsenhändler in Luxemburg den Handel mit Cannabis Aktien in Europa wohl aufgrund politischer Weisungen unterbinden wollten, da ging ein Aufschrei durch die Märkte und mittlerweile ist diese Beschränkung glücklicherweise kassiert. Um die derzeitigen Angebote besser zu verstehen solltet Ihr folgende Aspekte stets beachten:
- Macht das Unternehmen Profit oder hat gute Aussichten künftig Profit zu erzielen?
- Werden regelmäßig Informationen zur Geschäftstätigkeit veröffentlicht?
- Wer sind die Manager und welche Fachkompetenz ist vorhanden?
Überbewertungen sind an der Börse nichts Neues und neben den allgemeinen Faktoren für erfolgreiches Wirtschaften solltet Ihr selbstverständlich auch das eigentliche Geschäftsmodell beachten. Hier gibt es zum Beispiel Hanf Firmen, die
- bieten Cannabis Samen an zum Online kaufen,
- haben in erster Linie Equipment vom Vaporizer bis zur Bong am Start,
- konzentrieren sich auf die Herstellung, den Anbau und Vertrieb von Haschisch und Marihuana als landwirtschaftliche Produkte,
- haben das Kerngeschäft im Bereich medizinisches Cannabis samt spezifischer Forschung
- entwickeln den Bereich der Genetik von Hanf weiter und
- bauen vor allem Industriehanf (Hemp bzw. Nutzhanf) an und gewinnen daraus zum Beispiel hochwertiges CBD.
Alle diese Geschäftsfelder können sich lohnen, müssen es aber nicht: Wenn eine Firma nur ein paar Kekse am Start hat und ansonsten wenige Aktivposten, dafür jedoch schon jetzt mit vielen Millionen Dollar bewertet wird, dann kann etwas nicht stimmen! Werden hingegen bereits Übernahmen getätigt, passen Cashflow und Eigenkapital, dann ist die Investition in solche Cannabis-Aktien sicher nicht schlecht.
Ein genauer Blick auf die Branchen
Aber schauen wir uns die Gebiete der Unternehmen noch einmal genauer an. Die Herstellung von Hanf, von rauchbarem Cannabis ist schön und gut, aber das sind dann im Prinzip die Agrarriesen der Zukunft und wie wir alle wissen sind solcherlei Firmen nicht ganz so hoch bewertet wie Handelskonzerne oder Firmen mit Medizintechnik. Das Risiko ist nicht klein, zumal es immer noch Versuche gibt von Seiten der Politik, die Entwicklung von Cannabis als Wirtschaftsfaktor zu behindern. Hier können Veränderungen schnell Einfluss nehmen auf die Kursentwicklung.
Für die kommenden Monate und Jahre sind deshalb besonders folgende Branchen im Hanf Business zu beachten:
- Gesundheit: Cannabis als Medizin ist en vogue und wenn hier beispielsweise spezielle Hanfsorten geschützt sind mit Patent, die sich schon länger zur Behandlung von Krankheiten bewähren, dann hat die betreffende Firma einen großen Vorteil. Das setzt sich jedoch auch fort in Bereiche wie Telemedizin, also die therapeutische Beratung der Patienten durch fachkundige Ärzte via Skype und Co.
- Recht und Gesetz: Solche Unternehmen helfen der Cannabis Branche in puncto Rechtsberatung, beim Abgleich der Geschäftstätigkeit mit den jeweiligen gesetzlichen Normen. Dabei umfasst diese Beratung auch Investitionen in einem weiterhin etwas wackligen rechtlichen Rahmen, so dass Anleger gewissermaßen McKinsey für Hanf in das Depot legen können.
- Logistik: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die großen Logistikfirmen dieser Welt beim Cannabis beteiligen und sicher sind Zukunftstechnologien wie die Auslieferung von Haschisch und Marihuana per Drohne eine interessante Option.
- Zahlungsverkehr: Einige Cannabis Aktien adressieren ihre Geschäftsmodelle an den Zahlungsverkehr zwischen den Unternehmen, Kunden, Dispensaries und sogar Steuerbehörden. In Zukunft können Firmen, die mit Hanf zu tun haben, die entsprechende Software zur Abwicklung von Bilanzen, Überweisungen oder auch für den Kundenservice nutzen und vielleicht gibt’s ja eines Tages so eine Art grünes Paypal für Kiffer und Hanfpatienten?
- Datenerfassung und Cannabis-Software: Um den Markt für Cannabis zu verstehen, brauchen Produzenten und Kunden den richtigen Überblick und hier entwickeln einige Firmen die passgenaue Software. Von der Statistik bei Hanf als Medizin bis hin zu den verkauften Einheiten an Papers wird alles erfasst und dabei sind völlig neue Technologien wie etwa das per DNA auslesbare Branding ganzer Pflanzen am Start.
- Lifestyle: Hier geht’s nicht unbedingt nur um die neusten Produkte zum Kiffen oder um hochwertiges CBD-Öl, sondern gerade auch um Veranstaltungen, Social Media, Publikationen und vieles mehr. Etabliert sich beispielsweise eine Website als absolute Nummer 1 und Referenz, dann kann ein Börsengang sehr wohl die Geschäftstätigkeit noch mehr pushen und das betreffende Infoportal kann in Zukunft als direkte Schnittstelle zwischen Cannabis Unternehmen und Verbrauchern dienen.
- Landwirtschaft: Der klassische Hanfbauer mit Feld und Gewächshaus ist immer eine Investition wert, schließlich muss das Gras ja wachsen und gedeihen! Hier bieten sich Firmen an, die nicht einfach nur abernten, sondern die gleich noch die Ingredienzien auslesen, vom THC bis zum CBD als Öl und was sonst noch alles aus der Hanfpflanze gewonnen werden kann.
Empfehlenswert ist deshalb die Sichtung einer möglichst vollständigen Liste von Cannabis Aktien und dann die Abgleichung mit dem jeweiligen Geschäftsmodell. Bezieht auch die weiter oben genannten Faktoren mit ein, von Umsätzen bis zur Frage, ob Schulden mit Aktien oder durch irgendwelche privaten Investoren beglichen werden. Verwerft was faul riecht und nur mit möglichen zukünftigen Entwicklungen prahlt, doch haltet Augen und Ohren offen für potentielle Chancen, schließlich war auch Google vor 20 Jahren ein Unternehmen vor allem für Freaks und heute kostet die Aktie eine Menge Geld.
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