Wer in Hanf an der Börse investiert musste in den letzten Monaten starke Nerven haben. Neben Pandemie und Russenkrieg waren es wie üblich die politischen Wendemanöver, die Aktionären bei Haschisch und Marihuana nicht gefallen konnten und so sackten die Kurse immer mehr ab. Doch in der Kalenderwoche 13 nun hat sich das deutlich gedreht. Einige Cannabis Aktien machten bis zu 50% gut und die Anleger verweisen auf Abstimmungen in den Kammern der USA, was wohl auf die überfällige Legalisierung von Weed auf Bundesebene hinausläuft. Aber lohnt sich der Einstieg jetzt wirklich oder könnte es trotz Zustimmung von Abgeordneten im Repräsentanten Haus weiter erstmal bei den Gras Trippelschritten bei der Freigabe bleiben auch wegen Joe Biden im Oval Office?
Gras Legalisierung oder erstmal Banken-Gesetz für Cannabis Branche?
Ersteres wäre natürlich für die Aktien rund um Haschisch und Marihuana besser. Aktuell ist das Cannabis für Erwachsene in den USA nur auf Ebene sehr vieler Bundesstaaten legal und Investoren würden die vollständige, überfällige Freigabe selbstredend begrüßen. Doch Experten sind etwas zurückhaltend und empfehlen derzeit vor allem einen Blick auf den wichtigen SAFE Banking Act als Gesetz, das es der Hanfbranche endlich erlauben würde Kredite zu bekommen.
Bisher ist das in den Vereinigten Staaten nur auf komplizierten Umwegen möglich und entsprechend gering sind die eigentlich erforderlichen Investitionen in neue Gewächshäuser und den Vertrieb von Gras. An der Börse blieb man daher zurückhaltend da eine frische Branche nun mal viel investieren muss, was ohne Kredite und nicht mal eine echte Hausbank schwierig ist.
Eine Entkriminalisierung wurde immerhin gestern beschlossen im Hohen Haus in Washington, aber das gab es mit dem Banken Gesetz auch schon einige Male bis dann wie so häufig der mächtige Senat jedesmal die Zustimmung verweigerte. Ob sich die Republikaner und Demokraten zugunsten des Fortschritts und der Freiheit einigen ist schwierig zu sagen, auch wenn aktuell immer mehr Fachleute an der Börse durchaus bullish sind für Cannabis Aktien in den USA.
Eine weiche Hanf Freigabe als Einstieg in eine moderne Drogenpolitik?
Zumindest die Befürworter im Kongress tun viel für solche Veränderungen und sind optimistisch wie nie zuvor. Das gesellschaftliche Klima hat sich gedreht und gerade weil die Politik nicht mehr so viele Fake News über Cannabis erzählt wie in Deutschland können sich die Amerikaner ein neutrales Bild verschaffen. Schnell wird dann klar, wie hilfreich Gras sein kann als Medizin und wie viel besser verträglich als Genussmittel im Vergleich mit Alkohol – die Zustimmung für eine Cannabis Legalisierung in den Vereinigten Staaten liegt je nach Umfragen meistens bei zwei Dritteln oder noch mehr! Der eingangs erwähnte Biden als Präsident müsste also eigentlich schnell handeln, rafft aber vielleicht auch nicht mehr so ganz was im Lande vor sich geht.
Frische Kredite ohne Gängelei könnten Cannabis Aktien trotzdem einen dicken Schwung geben. Die Branche beruht nun mal vorrangig auf Cash und die Betreiber müssen investieren, Angestellte bezahlen und vieles mehr. Warum das nicht über ein herkömmliches Konto möglich ist versteht niemand mehr – die Politik muss handeln und das Versteckspiel beenden.
Sofort würden die Kosten sinken und Hanf Unternehmen könnten mit ihrer Bank Kapitalpläne ausarbeiten wie das in der Wirtschaft üblich ist. Sicher wollen vor allem Republikaner wie bei uns die CDU am liebsten das alte, selbstgeschaffene Image vom Gras als Droge und so weiter aufrecht erhalten und blockieren den Fortschritt, aber das sind Rückzugsgefechte wie Börsen Experten recht überzeugend darlegen. Ein Blick auf kanadische Cannabis Aktien ist hier auch nicht falsch, da solche Blue Chips in den USA logischerweise ebenfalls dick im Geschäft sind – politische Veränderungen sind aktuell die wichtigsten Kurstreiber für alle Rohstoffe von Weizen über Öl bis eben hin zur Hanfpflanze.
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