Steigende Märkte mit neuen Höchstständen von DAX bis Dow Jones haben auch Papiere rund um Hanf als Medizin und Genussmittel nach oben getrieben, aber die Branche durfte sich zugleich über eine schon länger in Aussicht stehende Entwicklung enorm gefreut haben – Mexiko nämlich legalisiert Haschisch und Marihuana für Erwachsene und ganz folgerichtig haben die Cannabis Aktien in der KW10 viel Boden gut gemacht. Wir hatten hier schon mehrfach auf die bevorstehende, globale Ausweitung von Gras legal hingewiesen mit den entsprechend vorteilhaften Chancen für bereits auf dem Markt befindliche Unternehmen. Die selbst sind in diesen Tagen ebenfalls sehr optimistisch, kooperieren zum Beispiel im leider noch sehr bräsigen Europa und loten die Möglichkeiten für Cannabinoide als neue, spannende Klasse der Präparate wie Freizeitprodukte aus. Doch auch Tabak spielte an der Börse zuletzt noch mal eine Rolle – hier unser Wochenüberblick zu Hanf als Anlageklasse an der Börse.
Entwicklungen: Beteiligungen und kiffende Mexikaner
Schon eine Weile versuchen Tabakkonzerne globalen Zuschnitts auf neuen Märkten Fuß zu fassen und es gibt bereits einige Joint Ventures oder sonstige Einlagen bei Cannabis Aktien durch recht bekannte Branchenriesen. Auch British American Tobacco hat hier nun nachgelegt und steigt ein beim Unternehmen Organigram mit gleich mal 20% Anteil, was in der Summe flüssige Mittel in Höhe von 175 Millionen Dollar bedeutet.
In New Stork steht der Hanf-freundliche Gouverneur Cuomo wegen angeblicher sexueller Belästigung unter Druck und die sonst noch wichtigen Politiker im Big Apple wollen die anvisierte Legalisierung von Cannabis nun jenseits der üblichen Budgetplanungen durchziehen. Diskutiert werden gerade noch die künftigen Steuern auf Hanfprodukte, doch in den nächsten Wochen könnte ein Zeitplan vorliegen, den sich dann auch viele Anleger genau durchlesen werden.
Besondere Wachstumschancen sehen Investoren in den nächsten Jahren vor allem in Europa. Natürlich weiß man auch auf dem Parkett, dass etwa in Deutschland die Regierungsriege um Angela Merkel innovationstechnisch abgewirtschaftet ist und man erhofft sich frischen Wind in puncto Drogenpolitik. Das gilt für die meisten Staaten in der EU, die Hanf nur noch verbieten, weil irgendwelche Kalkriesen das nicht wollen, aber der Fortschritt in der Medizin lässt sich nicht aufhalten und weil gerade Bürgerrechte ziemlich geprügelt werden in der Coronakrise könnte die ohnehin lange überfällige Freigabe von Cannabis bald zu den politischen Projekten auf dem Kontinent gehören mit entsprechend guten Aussichten für die Gras-Industrie.
Am meisten bewegte jedoch die Kurse die Marihuana Legalisierung in Mexiko. Nach jahrelangem Tauziehen fand endlich die letzte, entscheidende Abstimmung statt und im Anschluss schossen die Kurse der Cannabis Aktien in den Himmel – es gibt bekanntlich sehr viele kiffende Mexikaner und die große Bevölkerung, die langen Traditionen beim Gras und das Verlangen, endlich wenigstens beim Hanf die Drogenkartelle auszuschalten könnten der nun legalen Produktion einen kräftigen Schub geben gleich zu Beginn. Zumal der Prozess recht schnell zustande kam, da Mexiko das medizinische Cannabis – genauso wie Deutschland – erst im Jahre 2017 freigab. Schon wittern Hanfbauern eine Megachance mit niedrigen Löhnen vor Ort bei gleichzeitig hochwertiger Herstellung und wir sind gespannt, wie sich das Modell bei den Nachfahren der Azteken entwickelt.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Dieses Mal waren es in der KW10 vor allem kanadische Aktien rund um Hanf, die dicke Zuwächse einfuhren, während die in den letzten Monaten besser gelaufenen US-Papiere etwas nachhinkten – in der Summe jedoch stehen im Schnitt 10% mehr für viele Cannabis Aktien als Gewinn im Portfolio. Ein sehr ordentlicher Schnitt und weil weiter Fantasie drin steckt mit Kleinanlegern und einer Freigabe in den Vereinigten Staaten war auch wieder das Handelsvolumen sehr hoch.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Auf über 29 Euro schob sich der Kurs von Canopy Growth und das obwohl die Firma 135 Leute entlässt um Kosten zu sparen und außerdem eine Cannabis Fabrik zur Herstellung und Verarbeitung in Dänemark schließt.
- Aurora Cannabis: Obwohl wieder um die 9 Euro teuer sieht der Chart bei Aurora Cannabis komisch aus und einige Experten meinen schon, da wäre ein kurzer Trend nach oben wieder durchbrochen – dass Unternehmen versilbert wohl auch Produktionsstätten und vielleicht steckt da ja echter Kapitalbedarf dahinter?
- Tilray: Mit den Kursen um die 24 Euro in diesen Tagen ist die große Grasfirma aus Kanada natürlich noch nicht zufrieden und beantragte jüngst nun auch eine Lizenz zum Verkauf von Cannabis in Neuseeland. Dort fiel eine Legalisierung zwar knapp durch in der Volksabstimmung, doch Hanfmedizin ist selbstredend auch bei den Kiwis ein Hit und davon will sich Tilray eine Ecke abschneiden.
- Aphria: Keine besonderen News, aber ein chartmäßig recht robuster Anstieg auf nun mehr über 17 Euro, was das Vertrauen der Investoren widerspiegelt – das Unternehmen wird als großer Profiteur einer möglichen Öffnung beim Cannabis in Europa gesehen und deshalb finden die Anteilsscheine wohl auch bei einem Rückgang der Kurse immer wieder sehr schnell Anschlusskäufer.
- Deutsche Cannabis AG: Ist diese Firma mit etwa 38 Cent, aber ohne Nachrichten oder Extravaganzen im Chart übertrieben bepreist oder gar unterbewertet? Abschätzen lässt sich das kaum bei der Wunderkiste von Deutsche Cannabis AG und Anleger sollten ganz genau überlegen, ob sich hier auch nur ein Euro Investment lohnt.
Ausblick auf die Kalenderwoche 11/2021
Bilanzen aus der zweiten Reihe werden mit Interesse verfolgt, doch das sogenannte Big Picture der Märkte sieht grundsätzlich derzeit viel heller als dunkel aus. Joe Biden überschüttet die Amerikaner mit Konjunkturhilfen, die Impfungen werden außer in Deutschland schnell an den Mann und die Frau gebracht und es ist denkbar, dass im Spätsommer außerhalb von Europa die Pandemie mehr oder weniger vorbei ist. Anleger goutieren das derzeit und schauen auf die Daten aus China, wo das Virus zwar herkam, aber vielleicht auch deshalb äußerst gute Kennzahlen verkündet werden – Cannabis als Anlageklasse kann bei steigendem Konsum natürlich mitschwimmen und setzt trotzdem eigene Akzente wie gerade in Mexiko zu beobachten.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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