Cannabis Aktien KW29: Das Kaninchen und die Schlange

Auf und ab bewegten sich die Kurse bei den Cannabis Aktien in der KW29 und es gab Nachrichten zu steigenden Umsätzen in den USA (Bild von Sergei Tokmakov www.thecorporateattorneys.com auf Pixabay).

Wer in Hanf investiert braucht seit einigen Wochen zwar nicht die ganz starken Nerven, findet sich aber wie viele Anleger im Sommerloch wieder. Die Kurse steigen häufig um dann wieder abzufallen und verantwortlich ist das in den Ferien recht geringe Handelsvolumen wie auch die naturgemäß etwas spärlicherein News vom Markt. In der KW29 sind Cannabis gependelt und die Investoren sitzen wirklich wie das Kaninchen vor der Schlange genannt Legalisierung auf Bundesebene der USA, was ja in der vorvergangenen Woche durch die üblichen Blockaden etwa im Senat einen Dämpfer erhielt. So wurden auch jetzt eigentlich erquickende Neuigkeiten etwa zum Umsatz begrüßt, brachten aber keinen Durchbruch und alles schaut nun auf den August mit der einsetzenden Quartalssaison bei Marihuana Unternehmen an der Börse.

Aktuelle Entwicklungen

Ist Gras legal und frei verkäuflich, dann greifen die Verbraucher gerne zu, gleich ob nun für eine therapeutische Verwendung von Cannabis oder als Genussmittel. Im Mai etwa haben die Kiffer und Hanfpatienten in Kanada immerhin rund 313 Millionen kanadische Dollar ausgegeben für hochwertige Produkte, die meistens als Grasblüten oder Extrakte über den Ladentisch gehen.

Auch in den USA ist dieser Trend ungebrochen und aktuellen Meldungen zufolge bezahlen die Amerikaner für Haschisch und Marihuana mehr als das Doppelte wie für Milch! Allein im ersten Halbjahr 2021 wurden Umsätze von etwa 12 Milliarden US-Dollar erzielt und natürlich geht das weiter, handelt es sich doch beim Cannabis um ein Angebot, das immer mehr Leute dem schädlichen Alkohol zur Entspannung vorziehen.

Ansonsten ging es weiter um Spekulationen, wann denn nun endlich mal ein belastbares Bankengesetz kommt, damit sich Hanf Firmen Kredite besorgen kann. Die Branche hat hier immer noch das Problem, einmal alles in Bargeld abwickeln zu müssen mit allem Risiko und zum anderen einfach kein Geld leihen zu können, weil es dafür noch keine echte Regulierung gibt. Interessant war eine Meldung, nach der die Hauspreise mit Marihuana Geschäften in der Nachbarschaft steigen und überhaupt wollen viele Leute gerne Grund und Boden in einem US-Legal State erwerben.

Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien

Pendelbewegungen mit einem Hoch zur Wochenmitte und dann wieder abfallenden Kursen bis zum Freitag hin bestimmten das Bild und dabei waren wie üblich die Blue Chips als besonders bekannte Firmen sehr gefragt. Die haben natürlich auch das höchste Volumen beim Handel und mittlerweile finden sich beispielsweise an den Börsen in Stuttgart und Frankfurt auch eine Menge Zertifikate, Optionen und ETF´s auf Cannabis Aktien mit einem entsprechenden Bekanntheitsgrad. Mithilfe solcher Papiere lässt sich überproportional von der Entwicklung profitieren, gleich ob ein Anteilsschein nun steigt oder fällt je nach Investmentstrategie.

Ausgewählte Aktien im Überblick

Canopy Growth: Die Firma wird am 6. August die Bücher und die aktuelle Bilanz vorlegen zum Umsatz und Anleger warten hier vielleicht eher erstmal ab, was den Kurs zwischen 16 und 17 Euro im Vorfeld der Bilanz wohl nicht allzu stark beeinflussen dürfte.
Aurora Cannabis: Weiter geht’s für Aurora Cannabis im Bereich von 6 Euro, aber so richtig vielversprechend sieht vor allem der langfristige Chart nicht aus, was mit Tests der Unterstützungen im Bereich über fünf Euro einhergehen könnte in nächster Zeit.
Tilray: Optionen hatten wir schon erwähnt und da gibt’s rund um Tilray bei den gegenwärtigen Kursen von 11,50 Euro schon Analysen, die befassen sich mit seltsamen Positionen – gehen etwa Leerverkäufer in Stellung um bald anzugreifen?
Deutsche Cannabis AG: Weil es zur Deutschen Cannabis AG nie Neuigkeiten gibt und der Kurs von um die 36 Cent plus minus kaum noch zuckt, werden wir das Papier nach der Bundestagswahl aus unserem Newsletter rausnehmen. Bis dahin könnte sich aber der eine oder andere Investor zum Einstieg rein aus taktischen Gründen entscheiden, schließlich spielt Hanf auch hierzulande eine große Rolle und entsprechende Wahlergebnisse könnten ein kleines Strohfeuer zünden für (wage)mutige Aktionäre.

Ausblick auf die Kalenderwoche 30/2021

Bilanzen werden das Bild bestimmen und eigentlich sind die Erwartungen der Anleger schon recht hoch angesichts der jüngst veröffentlichten Gesamtumsätze in der Branche. Es ist also Raum für Enttäuschungen und es ist sicher sinnvoll, auch auf andere Kennzahlen wie etwa den Gewinn pro Aktien, den Cash Flow und vor allem den Schuldenstand zu schauen. Hier konnten die Firmen zuletzt einiges an Verpflichtungen abbauen, aber aufgrund der geschilerten fehlenden Regulierung drücken hohe Beträge weiterhin unangenehm auf die Geschäfte.