Unter normalen Umständen hätte die KW30 für Cannabis Aktien gute Bedingungen geboten, schließlich gab es einige Berichte zu wichtigen Veränderungen rund um die Hanf Forschung. Doch wie wir wissen hängt auch Hanf als aussichtsreiche Branche von der allgemeinen Weltlage ab und hier sind die Unruhen in den USA und natürlich das weiterhin wütende Coronavirus keine Treiber für steigende Kurse. Zu groß ist die Unsicherheit bei den Infektionszahlen und weil die Proteste der Schwarzen in Amerika nun zunehmend in Waffengewalt umschlagen, befürchten viele Anleger einen lange schwelenden Konflikt. Wer allerdings langfristig an Cannabis als Geschäftsmodell glaubt – Stichwort passgenaue Medizin der Zukunft und Genussmittel für Erwachsene – der bekommt dieser Tage vielleicht durchaus nette Kursmarken für den Einstieg geboten, sind doch wie erwähnt einige Entwicklungen pro Haschisch und Marihuana gut für kommende bessere Zeiten am Aktienmarkt.
Aktuelle Entwicklungen
Lassen wir also die üblichen Negativschlagzeilen vom neusten Tweet des Donald Trump bis zu steigenden Todeszahlen und Infektionen rund um Covid-19 außen vor – das belastet den Gesamtmarkt und sagt uns weniger über Cannabis Aktien. Die nämlich wurden in der KW30 mit Meldungen bedacht, nach denen in den USA die Arzneimittelaufsicht FDA endlich klare Regeln für die Erforschung von Hanf aufstellt. Damit sind die nötigen Eckpunkte für eine innovative Cannabis Wissenschaft vorhanden und die Branche, die bis dato wie leider immer noch in Europa unter der Unklarheit gelitten hat, kann nun umso kräftiger investieren in die Untersuchung von personalisierter Marihuana-Medizin.
Positiv aufzunehmen ist auch der Hinweis, nach dem US. Kongress es den Angehörigen der Armee nun doch erlaubt, Cannabidiol als Präparat einzunehmen – vorausgesetzt der Prozess der Herstellung verläuft sicher und garantiert beim THC die gesetzlichen Höchstwerte von 0.3%. Klar sind die Soldaten mit der Liebe zum Hanf nicht die extrem große Konsumgruppe, da die Cannabinoide wohl bei der Truppe erstmal die Ausnahme darstellen. Viel wichtiger ist die Zustimmung durch den mächtigen Kongress, der durch die Erlaubnis eine weitere Normalisierung im Umgang mit Cannabis zur Schau stellt und darauf können Anleger selbstverständlich aufbauen.
EU-Kommission hingegen verzögert und trickst wie üblich: Klarheit in den USA heißt umgekehrt nicht direkt das gleiche für Europa, da bei uns Bürokraten wie von der Leyen wenig bis keine Lust oder Ahnung haben von den Chancen durch Cannabis. Deshalb wurde unter der Woche verkündet, das haben Investoren in Cannabis Aktien genauso beachtet, dass der nicht berauschende Hanf beim Cannabidiol in der EU als Narkotikum und eben nicht als Nahrungsergänzungsmittel mit heilsamer Wirkung eingestuft werden soll. Europa hinkt überall hinterher, blockiert sich und seine eigentlich fortschrittlichen Bürger selbst und so geht es beim Hanf hier nicht so schnell voran wie normalerweise erforderlich gerade in Zeiten sinkender Wirtschaftskraft wegen dem Coronavirus.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Die Papiere rund um Haschisch und Marihuana bewegten sich in der KW30 entweder seitwärts nach einem kurzen Hoch zur Wochenmitte – oder fielen leicht ab, was den Trend der vergangenen Handelswoche ziemlich genau fortsetzt. Ein Zertifikat auf diese Seitwärtsbewegung zu checken haben wir schon vor Monaten geraten, schließlich lässt sich auch mit der Unentschiedenheit an der Börse Geld verdienen. Kanadische Cannabis Aktien waren wieder mal etwas schlechter dran als US-Papiere und beim Handelsvolumen selbst, wichtig für Daytrader beziehungsweise Anleger mit einem eher kurzfristigen Horizont, zeigen sich wie übich die hier gleich noch näher zu analysierenden Blue Chips.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Gleich mal 10% haben Canopy Growth nachgegeben und das war kein einziger großer Rutsch, sondern eher ein stetiger Abverkauf. An bestimmten Marken steigen Leute zwar ein, doch der Wochenkurs am Freitag steht nur noch bei 14 Euro gegenüber anderthalb Euro mehr zu Wochenbeginn! Echte News gab es keine und Anleger warten auf den neuen Geschäftsbericht.
- Aurora Cannabis: Auch Aurora Cannabis musste ähnliche Verluste verbuchen auf zuletzt beinahe unterhalb von neun Euro. So zieht man sich teilweise aus dem wie beschrieben zurückgebliebenen Europa zurück, das jetzt die Chinesen unter sich aufteilen – progressive Hanf Unternehmen sehen zu viel Bürokratie und Moralismus auf dem alten Kontinent. Deutschland verliert das Hauptquartier und die Firma wandert ab ins Cannabis freundliche Dänemark, wo Zukunft und Innovation mehr willkommen sind als im Reich der Angela Merkel.
- Tilray: Tilray kämpfen mit der Marke um die sechs Euro, der Kurs pendelte eher seitwärts als wirklich nachhaltig nach unten – ist das jetzt ein Hinweis auf den Boden im Chart oder einfach nur ein geringeres Handelsvolumen? News gab es nicht sonderlich und wir sind gespannt ob neuer Aussagen zum Umsatz, da das Unternehmen fachlich selbstredend weiterhin ein Weltmarktführer ist in puncto Cannabismedizin.
- Aphria: Hier gab es ja mal Gerüchte über ein Zusammengehen mit Aurora, doch in dieser KW30 haben Cannabis Aktien von Aphria wieder abgegeben, bewegen sich nun um Bereich von um die vier Euro. Darin steckt immer noch ein Kursgewinn aus den letzten Wochen und am 29. Juli kommen hier nun Quartalszahlen, die den Trend weiter nach oben schieben dürften – oder bei entsprechend negativen Berichten den Anstieg kassieren.
- Deutsche Cannabis AG: Die hatten ja neulich verkündet, dass wahrscheinlich der Verlust im Unternehmen höher ist als die Hälfte vom Grundkapital und der Vorstand prüft eigenen Angaben sogar die Fortführung der Geschäftstätigkeiten. Eine Hauptversammlung der Deutschen Cannabis AG soll einberufen werden und wir haben das schon lange befürchtet – sinken die Kurse bald auf einstelliges Niveau und fallen schneller in den Keller als bei den Betrügern von Wirecard?
Ausblick auf die Kalenderwoche 31/2020
Achten wir auf Quartalsberichte wie etwa von Aphria. Es wird sich zeigen, wie viel Cannabis in Nordamerika im zweiten Quartal verkauft wird im Auge der Coronavirus Pandemie und welche Aussagen sich treffen lassen zum Konsum von Medizingras – spannende Studien halten ja den Einsatz von Hanf im Kampf gegen Covid-19 für vielversprechend. Ob ausgerechnet im beim Volumen immer handelsarmen Sommer die große Trendwende für Hanf Aktien gelingt, ist fraglich. Dafür braucht es auch einen Kickstart für den Gesamtmarkt und hier sind weiterhin Aspekte wie Infektionszahlen, Arbeitslosenstatistik und Hinweise auf konkrete Impfstoffe besonders wichtig.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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