Nun also ist sie im Gange, die Berichtssaison der Cannabis Aktien und in der KW31 ging es gleich mal los mit der Bilanz von Aphria. Besprechen wir gleich im Detail, aber besonders ein recht hoher Verlust in den Büchern hat Anleger verunsichert, die im Vorfeld der Zahlen die allermeisten Hanf Papiere erstmal deutlich nach oben drückten. Die Zuwächse waren dann schnell kassiert, aber der Trend in Richtung Wochenende war positiv und bei entsprechenden Zahlen auch in den nächsten Tagen könnte vielleicht wieder mehr Bewegungen kommen in Haschisch und Marihuana. Politisch war wenig passiert, allerdings sind Investoren und überhaupt alle mit Cannabis befassten Leute extrem genervt von der Europäischen Union, die offenbar selbst beim nicht berauschenden CBD Vorschriften plant wie bei der Krümmung von Gurken.
Aktuelle Entwicklungen
Deshalb gleich ein Wort zur EU zum Einstieg. Seit Jahren nun schon gibt es Cannabidiol auf dem Kontinent im Rahmen der Novel Food Verordnung und erst als es gar nicht mehr anders ging – die Branche und die Verbraucher wollen von den nutzlosen, faulen Beamten in Brüssel gefälligst klare Vorgaben – machte man sich an einen Check. Offenbar soll dabei herauskommen, dass CBD Hanf als Narkotikum eingestuft werden soll! Obwohl tausendfach erforscht, millionenfach bewährt und garantiert nicht berauschend wünschen sich die vom Steuerzahler ausgehaltenen Sesselfurzer bei der EU ein möglichst kompliziertes Regelwerk und zerstören so schon mal ganz aktuell die Bereitschaft der Hanf Branche, weiter in Europa zu investieren.
In den USA hingegen gibt’s Vorschriften und sogar ein neues Testverfahren für Cannabinoide, bei dem die Behörden direkt mit den Herstellern zusammenarbeiten. Bei uns gilt das Bier Reinheitsgebot seit dem Hochmittelalter, ansonsten tut sich nichts in puncto moderner Cannabismedizin, die weiterhin in deutschen Apotheken meistens ausverkauft ist. Wer in Übersee nun Hanf herstellt und verkaufen möchte, der findet beim neuen, verbindlichen Test exakte Angaben über die Anteile der Cannabinoide oder auch mögliche Schadstoffe in den Produkten. Auf diese Weise kann die Branche planen, Leute einstellen, Steuern abführen und forschen – all das also, was in der Europäischen Union der Angela Merkel und Ursula von der Leyen unerwünscht ist, weil man ja statt Innovationen zu fördern lieber Billionen Euro an Schulden aufnimmt.
Cannabis Aktien wenn Joe Biden die Präsidentschaftswahlen gewinnt: Das mal am Rande, denn der noch ältere weiße Mann als Trump selbst hat vielleicht gute Chancen und Anleger könnten sich hier spekulativ in Stellung bringen. Bekanntlich will Biden Hanfmedizin auf Bundesebene klar legalisieren, es dauerhaft den Bundesstaaten beim Cannabis als Genussmittel überlassen, wie entschieden wird und die Einstufung von Marihuana als Droge beenden. Gut möglich also, dass sein Einzug in das Weiße Haus auch die Cannabis Aktien voranbringt, denn Donald Trump sitzt ja nun vier Jahre dort und hat nichts für die Branche getan – kann es demnach nur besser werden bei der Rechtslage? Empfehlenswert sind Firmen, die in mehreren Bundesstaaten agieren. Investoren nennen hier immer mal wieder Curaleaf oder auch Acreage Holding als Beispiele, wo sich vielleicht ein Check der aktuellen Bilanzen und Aussichten mit Blick auf die Wahlen im Herbst lohnt.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Weil in der Summe ein Plus steht für Hanfpapiere aus Nordamerika in der KW31 sieht es überwiegend grün aus auf den Anzeigetafeln der Börsen – doch der große Unterschied zeigte sich dieses Mal zwischen den USA und Kanada. Für die Staaten erwarten Anleger einfach in diesem Jahr weit mehr als für kanadische Produzenten, die wegen der landesweiten Legalisierung manchmal nur aufgeblasene Vermögenswerte zur Schau stellen. Es lohnt sich auf das Volumen zu achten, wir sehen da stets die Blue Chips vorn und wenn kleinere Unternehmen gehandelt werden besonders stark, dann weist das auf für Trader interessante Chancen hin.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier kommen die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen in genau einer Woche am 10. August und es ist denkbar, dass die Kurse im Vorfeld wie in der KW31 bei Aphria zulegen. Experten halten die aktuell 15 Euro beim Preis ohnehin für zu gering bewertet, doch andere Berichte verweisen auf hohe Risiken von Schulden bis Überproduktion in Zeiten der Coronakrise.
- Aurora Cannabis: Irgendwie ist die Luft raus und Aurora Cannabis stehen wieder bei 9 Euro, haben also die schönen Gewinne in den letzten Monaten zum guten Teil wieder abgegeben. News gab es keine, aber die schnellen Verkäufe nach dem kurzen Anstieg am Dienstag sind ein Warnhinweis, dass in dieser Position wohl nicht alles eitel Sonnenschein sein dürfte.
- Tilray: Immer noch keine echte Richtung bei Tilray, die wieder auf um die 6 Euro zurückgefallen sind und kommt gerade ein Bericht rein, nach dem eine Rückrufaktion gibt für ein Cannabis Produkt. Offenbar ist da zu viel oder zu wenig THC drin beim in Deutschland auf Rezept erhältlichen Medizingras und wir wollen hoffen, dass daraus kein Qualitätsskandal wird oder ähnliches. Die Firma betont aber, es handle sich bei einer Produktklasse um geringste Abweichungen, eventuelle Nebenwirkungen sind ausgeschlossen.
- Aphria: Fast 100 Millionen kanadische Dollar Verlust im Quartal! Vor einem Jahr verbuchten Aphria hier noch gut 16 Millionen Dollar Gewinn und die Gründe sind Abschreibungen wegen der Coronavirus Pandemie. Freilich legte der Umsatz zu um 18 Prozent auf über 150 Millionen Dollar, die Menge verkauftes Gras ebenso und vielleicht war die harsche Reaktion am Tag der Veröffentlichung mit gleich mal 20% Kursverlust übertrieben – und es bieten sich Einstiegschancen in ein Wachstum-Unternehmen, dessen aktuelle Minusbilanz eher als außergewöhnliche und eben nicht normale Belastung einzustufen ist?
- Deutsche Cannabis AG: Wie immer nichts, keine News, keine Infos, keinerlei Bericht und wer die Deutsche Cannabis AG meint kaufen zu müssen, sollten das Kapital unbedingt im Zweifelsfall auch verlieren können.
Ausblick auf die Kalenderwoche 32/2020
Die Bilanzen sind das allerwichtigste für Cannabis Aktien in den nächsten Handelswochen und die Umsätze, das ausgewiesene Eigenkapital und die Hanfproduktion in Tonnen werden wohl auch die weiterhin schwierige Gesamtlage am Markt ausblenden. Trader können sich positionieren und sollten sich die Charts genau ansehen. Bricht ein Wert nach den üblichen Seitwärtstrend der letzten Wochen nach oben aus oder nach unten durch, dann sind bei entsprechenden Schlusskursen über oder unter diesen alten Marken weitere Zuwächse möglich und bekanntlich können wir mit Hanf Papieren an der Börse sowohl von fallenden wie auch von steigenden Kursen profitieren.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
Hinterlasse einen Kommentar