Es ist schon August und während die Börse etwa beim Dax neue Rekordstände feiert dümpelt Hanf auf dem Parkett weiter herum. Zu tun hat das mit dem Schwebezustand Legalisierung, den einmal der uralte Präsident Biden in den USA auf Bundesebene einfach nicht hinbekommt und den zum anderen die reichen, angeblich freiheitsliebenden Staaten in Europa ihren Bürgern immer noch vorenthalten. Anleger sind zunehmend genervt, auch dass die Branche immer noch keine Kredite bekommt und so verpuffen viele gute Meldungen häufig einfach am Markt. In der KW32 jedenfalls spielten vor allem gute Bilanzen eine Rolle für die Cannabis Aktien und auch der erwähnte Chef im Weißen Haus hat wenigstens ein bisschen Tätigkeit bei Marihuana in Aussicht gestellt.
Aktuelle Entwicklungen
Beginnen wir also mit dem US-Präsidenten. In den Vereinigten Staaten sind die Gouverneure in der Regel volksnah und regieren nicht wie bei uns gegen große Teile der Bevölkerung, was beim Thema Cannabis sehr deutlich ist. Eine große Mehrweit wünscht die Freigabe und so erfolgt diese auf Ebene vieler Bundesstaaten. Aber schon an der Staatsgrenze können Bundescops lauern, sitzen unzählige Kiffer und sogar Hanfpatienten im Knast – und genau diesen unhaltbaren Umstand hat Joe Biden nun endlich im Blick.
Berichten zufolge ist eine große Begnadigungsaktion geplant für alle, die nicht wegen Gewalt, sondern eben wegen Gras einsitzen im Bundesgefängnis. Während der Pandemie hatten die Knäste solche „Delinquenten“ auf Hausarrest entlassen und nun könnten immerhin schon einige tausend Hanfverkäufer und Konsumenten die Strafe gestrichen bekommen. Auch sind wie üblich mal wieder Minderheiten wie die Schwarzen überproportional betroffene und eine Justizreform wird auch an den Börsen genau beobachtet.
Eine andere Minderheit macht in ihrem Reservat gleich mal Nägel mit Köpfen und so haben nun die Cherokee Ureinwohner, Indianer, Natives in North Carolina die Legalisierung von Cannabis durchgesetzt. Es geht um Hanf als Heilmittel und zur Entspannung, wobei auch der Anbau geregelt ist. Die Stämme erhoffen sich zu Recht dadurch wirtschaftliche Chancen, die zum Vergleich bei uns in Deutschland immer noch nicht erkannt werden wollen oder dürfen durch Politiker, die verzweifelt versuchen der Bevölkerung die eigenen Ideale rund um Schnaps und Wein aufzuzwingen.
Eine richtig effiziente Botschafterin für Cannbinoide ist Beyonce. Die Sängerin ist Mutter, erfolgreich im Musikbusiness unterwegs und baut nun sogar eine eigene Hanfplantage! Sie nimmt gerne Hanf ein gegen Stress und die üblichen Belastungen, empfiehlt das auch ganz ohne Werbevertrag und gilt vielen Leuten als vorbildhaft gerade im Kampf für die Rechte Benachteiligter. Die Mamis in USA jedenfalls hören zu, wenn der Ex-Star von „Destiny´s Child“ über Marihuana und Cannabidiol redet und das hat natürlich immer auch Einfluss auf die Handelsmärkt, die Prominente immer schätzen als umsatztreibende Kraft hinter Trends und Entwicklungen.
Einige Bilanzen der Cannabis Unternehmen im Blick
Die aktuelle Quartalssaison läuft noch auf Hochtouren. Investoren schauen genau hin, was verdient wird mit Gras als Medizin und Genussmittel und wollen wissen, wie sich denn die bekanntermaßen häufig noch recht hohe Schuldenquote der Cannabis Firmen entwickelt. In der KW32 haben unter anderem folgende Unternehmen die Bücher geöffnet:
- Akerna hat im zweiten Quartal 63% mehr verdient als im Vorjahr und in der Summe 4,9 Millionen Dollar,
- Curaleaf Holding kommt auf 312 Millionen Dollar und schlägt die Jahresfrist sogar um 166%,
- Trulieve Cannabis schafften knapp 215 Millionen Dollar Umsatz, was übrigens schon das 14. Quartal in Folge ist bei den Zuwächsen,
- Cresco Labs konnten 210 Millionen Dollar einnehmen, was auch noch mal 122% mehr sind,
- die kanadische Gras Firma Sundial Growers hingegen muss noch Verluste von um die 50 Millionen Kanadische Dollar verkraften, was jedoch weniger ist als zuvor.
Anleger schauen bei der Bewertung solcher Angaben nach dem Cash-Flow, der Quote bei Eigenkapital und natürlich auch auf besondere Assets wie Beteiligungen und den Ausblick am besten auf das kommende Quartal oder eben Geschäftsjahr.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Vorvergangene Woche waren die Zahlen der Canopy Growth nicht so berauschend und in dieser Handelswoche kraucht das Papier um die 14 oder 15 Euro herum, wobei es kaum echte News zu verwerten gab.
- Aurora Cannabis: Aurora Cannabis sind um Bereich der 5 oder 6 Euro weiter bewertet, leiden aber einer Meldung zufolge an den Waldbränden an der amerikanischen Westküste und da ist Outdoor Cannabis allein schon wegen der verrußten Luft echt in Gefahr.
- Tilray: Hier befindet sich die Hanf Aktie von Tilray schon wieder bei 11 Euro und all die schönen Gewinne aus dem ersten Halbjahr 2021 sind geschmolzen – ob sich da vielleicht bald wieder die Meute der Reddit Anleger dem Papier annimmt wie das wahrscheinlich im Frühjahr der Fall gewesen ist?
- Deutsche Cannabis AG: Wie immer keinerlei Nachrichten oder Neuigkeiten, Bilanzen oder Ankündigungen und doch zuckt der Chart wie eine gerade noch so lebendige Fieberkurve nach oben, was eventuell mit ein wenig Fantasie mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl im September zu erklären ist.
Ausblick auf die Kalenderwoche 33/2021
Wie geht’s weiter in den USA und wann findet Cannabis endlich auch als Debatte in Deutschland statt? Die wichtigsten Bilanzen sind weitestgehend durch, die Charts haben recht viel verloren und eigentlich riecht der Markt nach einer Aufholjagd gerade gegenüber den Technologie Aktien. Aber entscheidend ist eben die Politik und entsprechende Signale sorgen für kleine Rallys wie umgekehrt auch Meldungen, bei denen Leute wie Angela Merkel das Heilmittel Cannabis als „ihrer Meinung nach“ nicht geeignet halten, für Abstürze auf dem Parkett sorgen können. Der Blick auf den Chart kann helfen, zeigen sich nach dem sommerlichen Abfall schon wieder Unterstützungen, die sich möglicherweise als Einstiegslevel anbieten für risikobewußte Investoren in Haschisch und Marihuana.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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