Die wichtigsten Ereignisse für Cannabis Aktien in der KW33 waren selbstverständlich die Quartalsberichte weiterer großer Unternehmen und Investoren sind bei den Bilanzen dann doch eher zurückhaltender gewesen. Wie zu erwarten steigen die Umsätze weiterhin sensationell, trotz Coronavirus und politischer Blockade, aber zugleich wächst sich der Verlust oft in ebenso spektakuläre Höhen aus. Steht die Frage also zu beantworten, wie lange Hanf Unternehmen diesen Spagat durchalten, zumal es bis dato immer noch keine funktionierende Kreditwirtschaft für die Gras Firmen gibt. Politisch zündetet unter der Woche immerhin die Nominierung der Kamala Harris als mögliche Vizepräsidentin – die Senatorin vom Legal State Kalifornien könnte mit einem Joe Biden als Chef im Weißen Haus die Cannabis Freigabe in den gesamten USA endlich voranbringen.
Aktuelle Entwicklungen
Was passiert nach der Präsidentschaftswahl in den USA in diesem Herbst? Wird Donald Trump das Weiße Haus räumen oder gibt es das totale politische Chaos? Diese Fragen beschäftigen zunehmend auch die Investoren in Cannabis Aktien und so kam es zu Kurszuwächsen bei anschließendem schnellem Verkauf, als Joe Biden von den Demokraten die als genuin liberal bekannte Kamala Harris zu seinem Running Mate machte. Biden selbst ist ein bisschen träge und hinter dem Mond, aber seine Stellvertreterin kifft nicht nur selbst zur Musik von Snoop Dogg, sondern hat viel übrig für Bürgerrechte und Gleichheit – mit Harris im Amt wird bestimmt härter gegen die Polizeigewalt vorgegangen, die in den USA sehr häufig direkt an schwarze Cannabis Konsumenten adressiert.
Daneben interessierten sich Anleger für Meldungen aus Europa. Während nämlich in Übersee Trump wenig bis nichts tut als Kalkül heraus beim Hanf als Genussmittel, bemüht sich die Europäische Kommission in typischem Eigennutz viel mehr, wenn auch mal wieder besonders absurd: Immer wieder gibt’s Meldungen, nach denen die Behörde der Ursula von der Leyen in Brüssel ausgerechnet das nicht berauschende Cannabidiol als berauschendes Produkt einstufen möchte! Wie geht das zusammen? Leben die Eurokraten in einer eigenen Welt und übersehen zig Millionen begeisterte User der vielseitigen Hanfprodukte, die als Medizin Linderung und als Wellness selbst Bereiche wie den Sport und die Beautybranche erfasst? Sollte es zu einer solchen Einstufung in Europa kommen, wäre das ein Schlag ins Gesicht der Bürger, mal wieder, vor allem die groteske Zerstörung einer hoffnungsvollen Cannabisbranche.
Besser lief es in Argentinien. Dort wurde gerade gleich mal ein ganzes Gewerbegebiet zur Cannabis Produktionsstätte erklärt – vom Anbau über die Forschung und Extraktion bis zur eigentlichen Herstellung der Hanfprodukte soll alles auf einem großen, vom Staat regulierten Gelände laufen. Das gefällt Investoren, die nach neuen Märkten schauen und Lateinamerika ist mit Sicherheit in Zukunft beim Marihuana eine gute Adresse. Gleich neben Argentinien liegt Uruguay, dort gibt’s die komplette Cannabis Legalisierung und in Ländern wie Kolumbien oder Peru laufen Vorbereitungen zu einer Freigabe in mittlerer Zukunft. Beim Sichten von Cannabis Aktien in Südamerika sind sicher große, international tätige Firmen erstmal besser dran, die können investieren und ein funktionierendes Hanf Gewerbe aufbauen vor Ort.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Ein wenig ging es schon nach oben für die Cannabis Aktien im Ganzen in der KW33, aber kanadische Papiere hingen natürlich an den Bilanzen der gleich näher zu besprechenden Großunternehmen. Deshalb legten US-Papiere zum Hanf besser zu, aber so ein richtiger Aufwärtstrend für die gesamte Branche ist das in den zugehörigen Indizes noch nicht – immerhin steigt das Kaufvolumen deutlich an, was allerdings ein wenig konterkariert wird durch den Umstand, dass viele Marihuana Aktien zum Trading und schnellem Handel verwendet werden und eher selten als wirklich langfristige Anlage.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Die Bilanz ist nicht so schlecht, aber auch nicht spektakulär – die Einnahmen stiegen leicht auf 110 Millionen Dollar und auch die Kosten sanken um gleich mal 60 Millionen Dollar im Quartal bei Canopy Growth. Doch auch der Verlust legt weiter zu und Anleger fragen sich, ob die Firma in den letzten Jahren schon Milliarden Dollar an Cash verbrannt hat. Wir denken an die Beteiligung durch Constellation Brands, wovon wohl noch so um die 900 Millionen Dollar übrig sind laut Geschäftsbericht. So stieg der Kurs zunächst und sackte dann wieder auf um die 14 Euro.
- Aurora Cannabis: Hier gab es kaum Neuigkeiten und die Marktbeobachter schauen vor allem auf Analysen, die sich mit Aurora Cannabis beschäftigen. Da gibt’s Meinungen, die halten die Firma für im Prinzip wertlos, während andere auf weit höhere Kurse spekulieren als die aktuellen 8,60 Euro. Bis auf Weiteres läuft das Hanf Papier aber eher seitwärts.
- Tilray: Auch Tilray ließ den Blick zu in die Geschäftsbücher und hier sind die Sorgen wegen der hohen Verluste noch größer – auf nunmehr rund 80 Millionen Dollar im Quartal! Wie lange lässt sich das durchhalten? Allerdings verweisen Fachleute auf einen Großteil Einmaleffekte durch Abschreibungen, was den Verlust praktisch verringert und uns haben dazu die steigenden Umsätze beim Cannabis interessiert, wo die Firma zweistellig zulegt. Bei Kursen um die aktuell sechs Euro könnte Tilray so vielleicht einen Boden gefunden haben.
- Aphria: Hier gibt’s ebenso keine richtigen News, aber das Papier wird über den grünen Klee gelobt und von einigen Investoren als schlafender Riese bezeichnet. Aphria fällt seit langer Zeit nicht mehr sonderlich weit, sondern kreist um die Marke von vier Euro, was immer mehr Anleger offenbar für einen Einstieg nutzen.
- Deutsche Cannabis AG: Klingender Name, aber weder Neuigkeiten noch sonst irgendwelche verwertbaren Informationen – Deutsche Cannabis AG bewegen sich weiterhin im Bereich von 40 Cent, mit der Tendenz nach unten.
Ausblick auf die Kalenderwoche 34/2020
Es gibt weiterhin eine Menge Quartalsberichte für Cannabis Aktien, aber die ganz großen und wichtigen Player sind durch, so dass der Markt wieder allgemeine Daten berücksichtigen dürfte. Wie geht’s weiter mit und nach der Coronavirus Pandemie? Für Anleger lohnt es sich dieser Tage besonders, die USA und den Wahlkampf im Auge zu behalten – bei einer TV-Debatte werden Kandidaten auch gerne mal zum Cannabis und einer Legalisierung befragt und da können Aussagen natürlich zu Kurstreibern werden, nach unten oder oben wohlgemerkt. Auch warten Unternehmer auf die wie beschrieben äußerst fragwürdige Entscheidung der EU zum Cannabidiol.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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