Ohne Zweifel sind die Zeiten kompliziert für Hanf Wertpapiere, was durch die Corona Pandemie, schlechte Wirtschaftsdaten auf der Makroebene und politischen Stumpfsinn vor allem in Deutschland noch befeuert wird. So fiel dann auch die KW34 für Cannabis Aktien nicht gut aus, bis auf ganz wenige Anteilsscheine gingen die Kurse quer durch die Branche nach unten. Ursachen sind neben den genannten, schon lange schwelenden Schwierigkeiten auch die Unternehmen selbst, die wie in den jüngsten Bilanzen zu lesen zwar Megaumsätze und Wachstumszahlen vorweisen, zugleich aber ständig höhere Verluste erzielen. Wie lange kann das gutgehen? Momentan ist daher auch die Analyse der Charts wichtig, dort zeigt sich wo und wann Anleger einsteigen – und eben auch wieder rausgehen aus den Cannabis Aktien, wenn die Informationen wie in diesen Tagen nicht so gut sind.
Aktuelle Entwicklungen
Passiert ist in der Branche bei den Cannabis Aktien in der KW33 nicht viel an Neuigkeiten und selbst die großen Unternehmen haben keine News veröffentlicht. Die Bilanzen zum letzten Quartal sind ja durch, waren gemischt wie eingangs beschrieben, auch wenn es hier und da Ausreißer gibt, die dann bemerkenswert schnell vom Markt gekauft werden wie uns das Beispiel GrowGeneration zeigt mit zeitweise massiven Zuwächsen nach einem ordentlichen Geschäftsbericht.
Dazu gibt’s natürlich auch Einschätzungen von Analysten, die schauen auf die Zahlen und den Markt, aber Voraussagen sind an der Börse derzeit noch schwieriger als ohnehin schon. Ein grassierendes Coronavirus, vor allem aber der wirtschaftlich, kulturell und sozial ziemlich misslungene Umgang damit durch die Politik sorgt für maximale Unsicherheit. Natürlich kiffen immer mehr Menschen weltweit, kaufen sich die beliebte und hochwirksame Cannabismedizin – aber der Hanf Handel wird ideologisch oft noch beschränkt oder eben durch Lockdown, Maskenpflicht und ähnliche Aktionen vielleicht auch ein bisschen absichtlich behindert.
Bleibt also vor allem die Analyse des Charts. Hier gelten Trendkanäle, Wendepunkte, Hochs und Tiefs als analytisch wichtig und für Cannabis Aktien empfehlen wir mit Nachdruck hier eine nähere Recherche. Wertpapiere bewegen sich in der Regel in Trends, also schauen wir uns das Chartbild an, ziehen Linien zwischen den Hoch- wie Tiefpunkten und wenn beispielsweise drei solche Punkte eine Verbindung bilden, ist eine Fortsetzung dieser Bewegung möglich. Wird ein solcher Trend allerdings gebrochen und die Linie ist nicht mehr intakt, dann ist das Gegenteil zu erwarten und viele Anleger positionieren Käufe oder eben Leerverkäufe meistens exakt an solchen vorher Chartpunkten.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Wie schon zu Beginn beschrieben gingen die Kurse durch die Bank weg nach unten bis auf wenige Ausnahmen. Der Index für Cannabis Aktien ist daher für die KW34 im roten Bereich und wie fast immer in den letzten Wochen sind kanadische Hanf Wertpapiere ein Stückchen mehr verkauft worden als die Anteile aus den USA. Fantasie und Gier sind an der Börse immer Bestandteil von Kursen und für die Vereinigten Staaten erhoffen sich die Investoren wegen der im Herbst anstehenden Wahl zur Präsidentschaft einfach mehr Impulse als in Kanada, wo bekanntlich das Gras schon seit 2018 überall und für jeden Erwachsenen legal zu haben ist.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier kippt das Chartbild offenbar gefährlich ab und die aktuellen Kurse um 13,80 Euro könnten nachgeben, weil die Bilanz durch ist und es kaum News gibt für nötige Steigerungen. Allerdings ist Canopy Growth eben auch einer der Blue Chips, also eine Branchengröße mit dickem Kapitalpolster, was Anleger vielleicht zu nicht allzu tiefer Bewertung am Markt treiben wird.
- Aurora Cannabis: Hier gibt es Quartalszahlen erst im September und wir erinnern uns des fulminanten Anstiegs von Aurora Cannabis nach der letzten veröffentlichten Bilanz vor gut drei Monaten – seitdem sackte der Kurs jedoch stets ab und befindet sich nun bei um die acht Euro, was angesichts der Unsicherheiten kaum als fair oder eben umgekehrt zu niedrig einzuschätzen ist.
- Tilray: Wer glaubt denn noch, dass Tilray schon mal dreistellige Kurse aufgerufen haben? So lange ist das nicht her, aber derzeit reicht es nicht mal für sechs Euro, was durch die jüngste Bilanz sich nicht verbessert hat. Bedenklich stimmen die aktuellen Rückrufaktionen für einige Präparate, das ist niemals gut für ein Unternehmen und selbst wenn es wie weiter oben gerade bei dieser Firma viel „Fantasie“ geben mag, ist ein Einstieg doch weiterhin sehr spekulativ.
- Aphria: Wenn Cannabis Aktien genannt werden am Markt, die schnell viel reißen, dann ist Aphria meistens dabei und so unrecht haben die Anleger nicht bei der respektablen Aufstellung des Geschäftsberichts. Nun aber sind wir wieder beim Chart und der kippt ebenfalls weg aus einem längeren Seitwärtstrend, weshalb für eine Kauf Position trotz aller wohlwollender Marktmeinung Vorsicht angebracht ist.
- Deutsche Cannabis AG: Nix Neues! Ist das Anlegerbetrug wie bei Wirecard mit der Deutschen Cannabis AG oder haben die eine magische Kiste irgendwo stehen mit den erhofften Infos zur Bilanz dieses Unternehmens, von dem wir immer noch nicht so richtig wissen, wie die eigentlich agieren rund um die Hanfbranche in Deutschland.
Ausblick auf die Kalenderwoche 35/2020
Achten Sie auf die Charts! Es ist ratsam da auch das Kaufvolumen zu beachten respektive die Verkäufe, was sich mit etwas Recherchieren leicht herausfinden lässt. Oftmals nämlich bewegen sich die Hanfpapiere nur wenig, sacken ab oder steigen kurz, doch an den genannten Chartmarken gibt’s dann ordentliches Volumen und als Kleinanleger ist es ratsam, einfach auf diesen Wellen mit zu schwimmen. Und eine Beschäftigung mit Leerverkäufen, also Put Positionen die an einem Kursverfall verdienen, lohnt sich ebenso in Zeiten, in denen auch das beste und beliebteste Geschäftsmodell wie eben beim Cannabis ordentlich durchgeschüttelt wird.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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