Wer genau hinschaut, erkennt das Muster auch bei Cannabis Aktien in der KW37: Während der Gesamtmarkt immer mal steigt und dann wieder fällt, ist es beim Hanf wegen Coronavirus und der weltweiten Pandemie nicht anders, was seit längerem schon mit keinen positiven News garniert ist. Im Ganzen fallen die Kurse deshalb für Haschisch und Marihuana, aber das ist kein Rausch in die Tiefe wie vor einem Jahr, sondern eher ein Bröckeln – warten Investoren nur ab oder gehen sie langfristig raus aus den Positionen am Aktienmarkt? Aurora Cannabis kündigte für nächste Woche mehr Zahlen und den Austausch mit Anlegern zum Gesamtjahr an und irgendwie fehlt derzeit die Fantasie für größere Zuwächse. Hanf ist beliebt und erfolgreich, doch wir sehen eben auch den Abwehrkampf der politischen Ideologie, die in der EU selbst Cannabidiol als berauschend blockieren möchte oder eben in den USA immer noch Kredite für die Branche verweigert. Wenigstens sind Prominente und Konsumenten sowieso vom Gras überzeugt und neue, innovative Produkte machen immerhin Hoffnung auf bessere Zeiten.
Aktuelle Entwicklungen
Zu den Veröffentlichungen und der Neuernennung des Chefs bei Aurora Cannabis kommen wir gleich. Die Branche für Hanf im Ganzen ist nicht unbedingt in Krise, wie das vielleicht die niedrigen Kursmarken andeuten – das Business mit Marihuana als Medizin und Genussmittel funktioniert, weil allein die Verkaufszahlen in den USA und Kanada kontinuierlich ansteigen. Weil es aber kaum News gibt, die den Markt anschieben, schauen Analysten immer wieder auf die ungelösten politischen Probleme als da wären:
- die unklare Situation zum Cannabidiol in der EU,
- die fehlende Regulierung zu diesem Produkt vom Nutzhanf in den USA,
- das nicht existierende Kreditwesen für Cannabis selbst in Staaten mit der Legalisierung.
Immerhin sorgt Deutschland für kontinuierlichen Umsatz durch die in der BRD übliche Fehlplanung und Ignoranz in der Führung – das lokal angebaute Marihuana für medizinische Zwecke wird wohl auch in 2020 nicht geerntet und die Produzenten verdienen sich an der Dummheit weiterhin eine goldene Nase! Hanfpatienten sind eben weniger wert als randalierende Flüchtlinge auf Moria, für die sofort Kapazitäten zur Verfügung stehen, während Cannabis aus bundesdeutschem Anbau immer noch nicht vorhanden ist – trotz beinahe bald vierjähriger Freigabe von Hanf auf Rezept!
Neue Produkte: Prominente Werbebotschafter machen Reklame und die Hanf Unternehmen präsentierten in der KW37 zum Beispiel Zahnpasta mit dem nicht psychoaktiven Cannabidiol. Kosmetik ist für die Branche immer wichtiger und der Supertrend Gesundheit kommt hier mit Cannabis verständlicherweise gut zusammen. Das Problem ist jedoch die politisch (offenbar absichtlich) verhinderte Regulierung von noch so innovativen Produkten und selbst wenn Verbraucher, Forschung und Gewerbe die Wirksamkeit bestätigen und mögen, will die Politik schlicht Steine in das Getriebe werfen und solcherlei wirkt sich eben auch in den Kursen der Cannabis Aktien aus.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Es ging quer durch den Markt nach unten, aber wenigstens nicht so tief rot wie in mancher Kalenderwoche in 2020 zuvor. Sowohl die legal gehandelten Aktien aus Kanada wie auch aus den USA gaben nach, ungefähr gleich und das zeigt sich beim Volumen ebenfalls. Hier sind immer die Trader am Start, die mittlerweile bei Werten wie Tilray auch die Leerverkäufe lieben – so mancher Kursrutsch bringt short weit mehr Kohle als im Gegenzug zu warten, bis eine Call Position wieder nach oben geklettert ist. Das ist zwar normal an der Börse, aber bei Cannabis Aktien manchmal ein Problem, da wenige Trader für große Bewegungen sorgen können und es zu schnellen Verlusten kommt.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Die in den USA beliebte Martha Stewart macht Werbung für Gummibärchen mit CBD, das ist also nicht berauschend und optimal für gestresste Eltern geeignet und andere. Canopy Growth ist immer noch ein Blue Chip und vergleichsweise stark am Markt, so dass man sich die Promibotschafter leisten kann selbst mit einer eigenen Produktlinie – der Kurs jedenfalls stieg mal auf über 14 Euro, aber ging dann zurück auf die übliche Marke um 13,70 Euro zum Wochenschluss.
- Aurora Cannabis: Um die 70 Millionen Dollar kommen wohl rein im Abschlussquartal des Geschäftsjahres, so Aurora Cannabis bei einem Update, das auch den neuen CEO als bisherigen Abteilungsleiter sozusagen im eigenen Haus gefunden ausweist – Investoren waren davon in der Summe nicht so begeistert und ließen den Kurs bis auf gleich mal unter sechs Euro rutschen. Sorgen machen auch Abschreibungen in Milliardenhöhe!
- Tilray: Diese Cannabis Aktie ist ein gutes Beispiel, warum frühere Kurse keine Gewähr sind für die Zukunft, ganz im Gegenteil. Tilray waren nämlich mal dreistellig an der Börse und kosten nun schon länger nur noch ein paar Euros, was in der KW37 mit einem weiteren Kursrutscher unter die 5 Euro Marke bestätigt wurde. Das geht wohl noch weiter, weil die Belastungen hoch und die Überraschungen beim Unternehmen eher verhalten sind. Einige Investoren halten die Tiefstkurse vom Frühjahr im 2er Bereich erneut für möglich.
- Aphria: Hier glauben weit mehr Leute an einen Kursanstieg, da Aphria auch dieses Mal seitwärts laufen, wenn der Markt für Hanf Papiere vor allem nachgibt – wir haben aber keine wichtigen Meldungen für diese innere Stärke, die wohl technisch sein dürfte, in den Newsportalen rund um Cannabis Aktien gefunden.
- Deutsche Cannabis AG: Wie immer keine Neuigkeiten zur Deutschen Cannabis AG, die wohl nur Name ist und ein Brand sein soll, am Markt aber mit Kursen um 40 Cent zunehmend als Luftnummer ignoriert wird.
Ausblick auf die Kalenderwoche 38/2020
Werden neue Tiefstände erreicht oder berappelt sich der Gras Markt an der Börse für ein fetziges Herbst- und Weihnachtsgeschäft? Schwer zu sagen, denn normale Zeiten sind es lange nicht und die nervige Corona Pandemie zerstört jeden Ausblick. Wir empfehlen bei Hanf derzeit den Blick auf die Charts und vielleicht ein bisschen technische Analyse, da viele Kurse eben um bestimmte Marken pendeln und dann je nach Marktlage nachgeben oder zulegen. Ob die Politik der Cannabis Branche neue Impulse gibt ist ebenso schwer zu sagen, aber behalten wir bitte den US-Wahlkampf im Kopf, da kann eine Aussage zu Marihuana legal für alle schnell für explodierende Preise an der Börse sorgen – aber ob Joe Biden oder Donald Trump dieses Thema jetzt schon ausreizen werden zwei Monate vor der Abstimmung im Kampf um das Weiße Haus?
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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