Diese Überschrift ist sicher gewagt und wir haben lange überlegt – doch Cannabis Aktien sind offenbar tatsächlich in realer Gefahr, bald kein Kapital mehr zu haben und wenn Experten zufolge es keine Legalisierung in den USA auf Bundesebene gibt, ist der Traum von Gras legal an der Börse ausgeträumt! Wahrscheinlich sind solche Szenarien überzogen, denn Haschisch und Marihuana und vor allem die Cannabinoide selbst sorgen zugleich für Furore in der medizinischen Wissenschaft, doch braucht jedes Unternehmen eben ein gutes Polster für schlechte Zeiten, was der Cannabis Branche in puncto Kreditvergabe verweigert ist. Die extreme Panikmache gerade deutscher Politiker rund um das Coronavirus ist logischerweise nicht förderlich für jede Form von Ökonomie und wenn weltweit nun Regierungen blanken Populismus und Angst schüren bevorzugen statt klarer Linien, dann sorgt das am Finanzmarkt für rote Vorzeichen.
Aktuelle Entwicklungen
Meldungen aus den Unternehmen gab es auch ein paar, da berichten kleinere Firmen aus der zweiten Reihe über ihr Quartal – und überall zeigt das Muster der wachsenden Umsätze auch in der Pandemie bei gleichzeitig dahinschmelzendem Kapital in der Firmenbilanz. Eine ziemlich absurde Situation und würde es sich nicht um das der Bierpolitik verhasste Cannabis drehen, sondern gerne auch um abgewirtschaftete Branchen, dann wären die Milliarden an Staatshilfe respektive Steuergeld schon zur Stelle. Zahlen aus dem Legal State Illinois in den USA zum Beispiel zeigen, wie allein im Monat August Hanfprodukte für gut 100 Millionen Dollar verkauft wurden! Das ist eine weitere Steigerung im Vergleich zum Vormonat und auf Jahressicht erreichen Chicago und Co fast schon die 1 Milliarde Dollar Marke.
Und es eröffnen weiterhin ständig neue Fachgeschäfte, die Cannabis Produzenten strapazieren die vorhandene Kapazität, um die Nachfrage zu decken – doch die Politik ignoriert diesen Wirtschaftsfaktor weitgehend, die Arbeitsplätze und Steuern, schlicht weil das mit einem Produkt zusammenhängt, das Ideologen nicht in den Kram passt.
Für Interesse sorgte auch eine aktuelle Umfrage zum Hanf Konsumverhalten in der Pandemie. Alkohol ist bekanntlich bei uns in Deutschland ein großes Problem, weil die Leute besoffen sich einen Dreck scheren um Abstände, doch bisher hat das nicht zur Erkenntnis geführt, doch besser Cannabis zu erlauben als Bier und Schnaps endlos zu fördern. In den USA jedenfalls konsumiert man im Schnitt 9% mehr Marihuana als vor dem Ausbruch der Corona Krise! Verständlich, denn in Isolation und Überwachung gezwungen langweilen sich die Menschen. Dazu kommen immer mehr auch psychische Probleme von Angst bis Schlafstörungen, was sich bestens kurieren und lindern lässt mit Gras. Bei den Konsummethoden finden auch Wechsel statt, aber geringer als angenommen – vor allem Cannabis Tinkturen und Öle sind beliebt, während Hanf verdampfen im Vaporizer leicht zurückgeht. Weiterhin am beliebtesten sind die Blüten, das Gras, das Marihuana zum Rauchen im Joint und das dürfte hier bei uns in der Bierrepublik in der Illegalität bei Kiffern und Hanfpatienten nicht anders aussehen.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Rot sind die Vorzeichen, aber auch wenn wie eingangs erwähnt, die Panikmache gelegentlich zu lesen ist, sanken die Kurse nicht so tief wie in manch anderer Kalenderwoche bei den Cannabis Aktien. Die Kanadier unter den Hanfverkäufern waren aber etwas schlechter dran als die Kollegen aus den USA, was wohl weiterhin zu tun hat mit der anstehenden Wahl zur Präsidentschaft – denken wir daran, dass ein Kommentar zu einer Hanf Legalisierung von Joe Biden oder Donald Trump ausreichen kann, um die Kurse sofort nach oben schießen zu lassen.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier gab es den Bericht mit der Totalpleite und wer dran glaubt, kann ja für die hochverschuldete Canopy Growth auch mal ein paar Short Optionen kaufen. Den Kurs hat das nicht direkt berührt und noch immer bewegt sich das Papier des Branchenriesen um die 13 Euro.
- Aurora Cannabis: Hier wiederum sehen einige Analysten den Zeitpunkt zum Einstieg gekommen bei der Bepreisung von aktuell um die fünf Euro und wir haben leider keine sonderlichen News zu Aurora Cannabis bekommen, die eine Richtung unterstützen würden – das Hanf Papier bleibt ein Zock!
- Tilray: Das Trauerspiel bei Tilray, die mal sehr teuer waren und nun schon so lange einstellig sind, geht immer weiter und Experten meinen, man sollte das einfach akzeptieren und bis auf weiteres die Cannabis Aktie links liegen lassen. Kostet derzeit noch so etwa vier Euro und das muss nicht das Ende sein der Minus-Fahnenstange für diesen einst so aufstrebenden Börsenstar.
- Aphria: Gut ist der Rückfall nicht unter vier Euro, zumindest für den Chart und wir werden genau beobachten, ob Aphria mit neuen, positiven Meldungen glänzen kann. Zweifellos eine sehr spannende Aktie, die vielleicht mehr Fantasie nach oben als nach weiter unten zu bieten hat.
- Deutsche Cannabis AG: Nichts Neues! Jetzt auch schon unterhalb von 40 Cent gehandelt – wer bei der Deutschen Cannabis AG einsteigt, muss mehr wissen als die gewöhnlichen Anleger, die sich auf Newsportalen informieren und keine Insiderberichte kennen.
Ausblick auf die Kalenderwoche 39/2020
Neben Meldungen aus dem Wahlkampf in den USA sollten an Cannabis Aktien interessierte Anleger auf die Charts selbst achten und auf das ausgewiesene Handelsvolumen. Es gibt Spitzen beim Kaufen und Verkaufen vor allem am frühen Nachmittag, wenn die US-Investoren an den Markt kommen und das können sich derzeit Trader auf Tagesbasis gut zunutze machen. Längerfristige Anlagen hingegen sind aufgrund der beschriebenen Risiken mit Vorsicht zu genießen und wir warten auf wirklich substanzielle Neuigkeiten, die einen Einstieg in das Geschäftsmodell mit Haschisch und Marihuana rechtfertigen würden.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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