Sicher war die KW40 für Cannabis Aktien nicht die schlimmste Woche, aber fast schon wie gewohnt gingen auch dieses Mal die Kurse zumindest leicht bei den meisten Papieren nach unten. Es gab Berichte über Berater und Aktivisten, die nun langsam die Branche Hanf verlassen und schon geht die Rede von den Ratten und dem sinkenden Schiff. Ist die Luft schon wieder raus aus dem Cannabis an der Börse oder bekommen viele in den letzten Jahren für teures Geld verpflichteten Experten einfach nur kalte Füße in wirtschaftlich rauen Zeiten? Immerhin gab es auch positive News und Anleger beobachten die spannende, innovative Pipeline an Hanfprodukten, die von Wellness bis Medizin immer mehr Bereiche abdecken. Steigende Umsätze in der Zukunft sind da die logische Konsequenz und wer dann noch Aspekte wie personalisierte Therapien berücksichtigt, könnte Marihuana als Business und Geschäftsfaktor durchaus mögen – vorausgesetzt die Unternehmen gehen nicht vorher am miesen, mangelhaften Cash Bestand respektive an zu geringem Eigenkapital in die Knie.
Aktuelle Entwicklungen
Zweifellos die Nachricht der Woche und am Markt eingeschlagen wie eine Bombe war der Bericht, nach dem sich der Milliardär, Investor und umtriebige Hanf Befürworter Nelson Peltz von seinem Beratertätigkeit bei Aurora Cannabis zurückzieht. Nachdem Konkurrenten wie Canopy Growth vor wenigen Jahren dicke Beteiligungen vorstellten vor allem von Brauereien und Pharmakonzernen, ging man bei Aurora eine Partnerschaft mit Privatinvestoren ein, die an das Geschäftsmodell Marihuana glauben und immer wieder Geld nachschießen für die chronisch klammen Unternehmen. Nach der miesen Bilanz der Firma zog der reiche alte Mann jetzt die Notbremse und verlässt das vielleicht sinkende Schiff wie es sich für eine echte Ratte gehört?
Für Zuversicht sorgen Berichte zu neuen Produkten, allen voran die passgenaue, personalisierte Anwendung von Cannabis in Bereichen wie Wellness und besonders Medizin. Eine Firma aus Übersee entwickelt gerade Tests, die lesen anhand von genetischen Infos exakt aus, welche Hanfsorte bei welchen Beschwerden am besten hilft und solche Innovationen werden selbstredend auch vom Markt auf dem Parkett beachtet. Es braucht eben einen langen Atem und wer die Hausse vor gut zwei Jahren nicht mitgenommen hat bei Cannabis Aktien und die zweifellosen Übertreibungen bei den Kursen, der sollte sich nun Unternehmen ins Portfolio legen, die viel forschen und das nötige Kapital haben, um die Erfindungen schließlich gewinnbringend zu versilbern.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Der Rückgang war dieses Mal nicht scharf und streng, aber wie üblich bröckeln die Kurse zu immer tieferen Bepreisungen an der Börse und das sind nicht unbedingt Marken für den Einstieg. Technische Reaktionen führen derzeit wegen der großen Unsicherheit nicht wie üblich zu Bewegungen an einem Widerstand oder an einer Unterstützung und beim Blick auf das Handelsvolumen bei den Cannabis Aktien zeigen sich vor allem die großen Firmen, die immer öfters sogar zum Spielball von Leerverkäufern werden. Kanada und USA sind als die wichtigsten Märkte mit den bekanntesten Hanf Firmen in der KW40 ungefähr gleich geblieben respektive leicht gefallen.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Hier ist zwar vergleichsweise noch viel Kapital vorhanden und der Kurs pendelt um die 12,40 Euro, mal mehr, mal weniger. Für Gesprächsstoff sorgen die Berichte über den Einstieg von Canopy Growth in den Wachstumsmarkt der Cannabis Getränke ab 2021 – löst Gras in der Pulle bald Bier ab und führt so zu steigendem Profit für die Hersteller?
- Aurora Cannabis: Unter vier Euro handelt der Wert wieder und der Verfall setzt sich fort, was durch den Ausstieg der Investoren wie oben beschrieben nur noch verstärkt wird. Wer glaubt noch an Aurora Cannabis, die vor wenigen Monaten Everybodys Darling gewesen sind mit ihren riesigen Hanffeldern und der enormen Produktion bis hin zur anvisierten Weltmarktführerschaft? Oder ist der aktuelle Kurs immer noch zu hoch?
- Tilray: Sicher waren die mehr als hundert Euro vor Jahren eine absolute Traumnummer bei Tilray, geschuldet einer massiven Blase bei den Papieren für Haschisch und Marihuana – aber im Bereich Forschung vor allem rund um die natürliche Medizin aus der Hanfpflanze ist das Unternehmen ganz vorne mit dabei. In der Pipeline steckt einiges an potentiellen Bestsellern, aber reichen die Finanzen bei Kursen von gerade mal vier Euro wirklich aus, um die sicher noch längere Durststrecke auch wegen dem Coronavirus durchzuhalten?
- Aphria: Bei 3,80 Euro ist Schluss mit dem Absacken in der Bepreisung und auffallend viele Anleger halten Aphria weiterhin für einen Gewinntipp. Hier wird eben nicht abverkauft an schlechten Tagen und es gibt keine neuen Tiefststände wie andernorts in der Branche. Wirtschaftet das Unternehmen besser und hat mehr Glück bei den Kooperationen mit Promis und Experten als die Mitbewerber?
- Deutsche Cannabis AG: Unverändert mies könnte man sagen und die Lage bei der Deutsche Cannabis AG ist entweder ernst, hoffnungslos oder beides – wie immer haben wir keine News zu bieten und die Firma schafft es doch tatsächlich seit Jahren an der Börse, ohne jede Info zu überleben, auch wenn Berichten zufolge schon länger die Finanzaufsicht genauer anfängt hinzuschauen.
Ausblick auf die Kalenderwoche 41/2020
Donald Trump hat Coronavirus – entdeckt der Präsident der USA vielleicht die heilsamen Wirkungen der Cannabinoide in der Isolation? Es gibt ja einige Studien zur Effizienz von Hanf gegen die Effekte vom Virus aus China und der Milliardär im Weißen Haus könnte nun nach der persönlichen Erfahrung näher hinsehen bei den Studien. Ob das reicht für eine Legalisierung in den Staaten auf Bundesebene? Der Wahlkampf ist auf dem Parkett entscheidend und die Kapitalgeber erhoffen sich Hinweise auf die Graspolitik der nächsten Jahre – Cannabis Aktien können von bloßen Gerüchten befeuert oder umgekehrt abgestraft werden und zumindest für aktive Daytrader bieten solche Marktphasen gute Gelegenheiten.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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