In der aktuellen Handelswoche an der Börse sind die Cannabis Aktien gefangen gewesen zwischen den schon seit Längerem bestehenden Finanzproblemen und einem schwankenden Gesamtmarkt. So kaufen nun die ersten Hanf Unternehmen die eigenen Aktien auf, was nicht immer ein gutes Zeichen ist. Sehr beachtet wurde aber auch eine aktuelle Studie zum Haschisch und Marihuana vom Schwarzmarkt – hier könnten viele Verbraucher und damit Kiffer wie Hanfpatienten genau nachlesen und sich angesichts von Verschmutzungen und geringer Qualität beim Gras dann doch künftig häufiger in das legale Fachgeschäft begeben. Bedenklich erscheint demgegenüber aber auch ein Hinweis, nach dem viele Leute in Amerika bei CBD Produkten vorsichtig sind wegen diverser, nicht adäquat ausgelieferter Ware – was bedeutet das für Anleger in Cannabis Aktien?
Aktuelle Entwicklungen
Die Hanf Firma HEXO Corp hat bekannt gegeben, dass einige hochrangige Mitglieder im Vorstand gerade eigene Aktien kaufen im Umfang von 70 Millionen Dollar. Normalerweise ist das eine runde Sache mit solchen Rückkäufen, doch im konkreten Fall braucht das Unternehmen dringend Cash! Das ist also so ähnlich wie damals bei Praktiker, die auch immer alles reduzierten und anpriesen, damit ausstehende Lieferrechnungen bezahlt werden konnten. Aber HEXO ist nicht pleite oder hat keine Kunden, sondern ringt wie viele andere Cannabis Aktien mit der schlechten Finanzlage – Hanf als Business darf selbst in den USA noch keine Kredite einwerben, so dass kreative Finanzierungen vorerst noch die Regel sind.
Bei einer großen Untersuchung von Shops and Cannabis Offerten in Kalifornien kam heraus, wie verseucht und dreckig viele illegal angebotene Hanf Produkte sind. Das betrifft nicht nur das Gras mit Pestiziden und Schwermetallen, sondern eben auch weiterhin die Kartuschen und andere Bauteile von Verdampfern! Die Legalisierung von Haschisch und Marihuana hat eine Menge Kriminelle aus ihren Löchern getrieben, die nun mit einem miesen Preiskampf versuchen die Anteile am Markt zu behalten – doch als Verbraucher sollte man schon genau hinschauen, ob sich die Rabatte bei illegalen Anbietern lohnen. Gesundheit ist das höchste Gut und die aktuelle Studie zeigt deutlich, dass Cannabis aus dem Fachgeschäft in jedem Fall zu bevorzugen ist.
Für Aufsehen sorgt auch ein Bericht, nach dem der Kauf von CBD-Öl im Internet in den USA nicht immer reibungslos funktioniert. Einige Hersteller setzen eben nicht auf die beste Qualität, sondern auf den schnellen Taler allein und das zeigt sich dann bei wenig hochwertigen Bestandteilen oder Verunreinigungen! Natürlich sind hier die Behörden gefragt, die auch in Übersee herumeiern und behindern wie in Deutschland, so dass es wohl eine Klage braucht für wirklich abschließende, verpflichtende Prüfkriterien beim CBD Hanf. Hier ist mehr Sicherheit erforderlich, denn ähnlich wie beim Dieselskandal können bei entsprechend schlechten Nachrichten ganze Verbrauchergruppen Abstand nehmen von eigentlich höchst empfehlenswerten Produkten!
Cannabis Verkaufszahlen aus Kanada: Wurden auch veröffentlicht in der Handelswoche 43 und im Land des Ahornblatts legt die Zahlen beim Haschisch und Marihuana sowohl online wie auch in den Fachläden zu – offenbar aufgrund des Sommers, der auch in Kanada warm ist und viele Leute zu einem gemütlichen Joint in der Sonne anhält. Hier sind Wachstumsraten also vorprogrammiert – Investoren können Ausschau halten nach entsprechend davon positiv beeinflussten Hanf Unternehmen. Allerdings fehlen noch Berichte zum Cannabis 2.0 und den vielen neuen Angeboten, die erst rund eine Woche in den Geschäften am Start sind!
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Leichte Anstiege und eine Erholung im Kurs vieler Hanf Papiere steht als Bilanz in der Handelswoche 43, wobei kanadische Firmen ein bisschen besser abschnitten. Das wurde auch die Woche über soweit durchgehalten, was für Stärke spricht – in den letzten Wochen und Monaten stürzten die Kurse oft massiv ab bei weniger guten News. Anleger stecken viele Millionen Dollar in die Aktien rund um Cannabis, das zeigte sich zuletzt in einem positiven Handelsvolumen.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Die Firma machte von sich reden mit Investments in Europa, vor allem in UK und in Luxemburg, wo bekanntlich bald das Cannabis für Erwachsene legalisiert wird. Dem Kurs hat das ebenso geholfen wie bessere Einschätzungen durch Analysten, so dass Canopy Growth nun wieder über 20 Euro notiert.
- Aurora Cannabis: Bewässerungsanlagen in Australien und ein bisschen Gerede über Cannabis 2.0, das sind in Kanada die nun erlaubten Produkte für Essen und Trinken aus dem Hanf, haben nicht ausgereicht, um den zuletzt immer wieder stark geprügelten Kurs wirklich wieder nach oben zu treiben – ist hier die Skepsis der Anleger besonders groß?
- Tilray: Eine Partnerschaft mit Anheuser-Busch als Megakonzern in der Genussmittelbranche zum Verkauf von CBD-Produkten ist natürlich nicht schlecht und der Kurs hat sich ordentlich erholt auf immerhin wieder 23 Euro plus. Aber das ist immer noch ein dickes Minus und wir warten auf eine echte Erholung – wenigstens sieht das Chart ein wenig besser aus dank der zuletzt wieder steigenden Umsätze bei Tilray.
- Aphria: Diese Cannabis Aktie legte besonders stark zu und das ist immer so in Erholungsphasen – können Trader diesen Umstand dann auch in Zukunft schlau nutzen? Es braucht bei Aphria nicht mal besondere News, aber offensichtlich haben hier nicht wenige Leute Zutrauen in die Geschäftsaktivitäten, was die schnellen und immer wieder sehr deutlichen Anstiege im Kurs erklärt.
- Deutsche Cannabis AG: Schon beinahe sechs Wochen ist es her, da gab es hier mal eine Neuigkeit mit einer Beteiligung an Headshops in Rostock, aber reicht das, um Kurse um die 1 Euro und weniger zu rechtfertigen? Gut möglich, dass bei der Deutschen Cannabis AG eines Tages mal Insiderhandel festgestellt wird durch die Börsenaufsicht, anders lässt sich die hohe Bewertung schon länger kaum erklären.
Ausblick auf die Kalenderwoche 44/2019
Die schnelle Expansion und das damit einhergehende Risiko führen bei vielen Hanf Firmen derzeit noch zu einem dicken Defizit. Eigentlich gibt’s in einer funktionierenden Ökonomie für Investments Kredite, aber das wird Haschisch und Marihuana noch verwehrt, so dass Bargeld selbst in den Chefetagen von börsennotierten Cannabis Unternehmen oft die Regel ist! Anleger warten sehnsüchtig auf Verbesserungen durch die Politik, die aber bewegt sich bewusst langsam. Einen Schub könnten Zahlen geben zum Verkauf der Hanf 2.0 Produkte in Kanada – wir sind gespannt.
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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