Die vorletzte Handelswoche des Jahres 2019 war eher mit Sorgen in puncto Cannabis Aktien denn mit leuchtenden Aussichten verbunden und entsprechend büßten viele Hanf Papiere am Markt ein. Immerhin bewegen sich die Behörden in Übersee und haben wohl zuverlässig herausgefunden, dass gepanschtes Vitamin E Öl für die Todesfälle beim Vaporizer verantwortlich gewesen ist. Schwierig ist allerdings weiterhin die finanzielle Ausstattung vieler Unternehmen beim Marihuana, hier drücken dicke Schulden und könnten zu einer Pleitewelle in 2020 führen. Und dann gab es noch Berichte aus Deutschland, wonach die Importe leicht zurückgegangen sind und wir wollen mal schauen, was das für die Preisentwicklung bei Cannabis Aktien in der KW51 bedeuten kann.
Aktuelle Entwicklungen
Unternehmen wie HEXO und Fire and Flower haben ein Problem mit den Schulden. Zwar erwirtschaften diese und viele weitere Cannabis Aktien gute Erträge, doch der Preisdruck nimmt zu und wie überall hat die noch recht frische Hanf Branche Bedarf an Krediten. Diese gibt’s jedoch nicht aufgrund von rechtlichen Beschneidungen, die vielleicht gezielt einige Firmen auch pleitegehen lassen. Ohne Kredite wird es schwierig mit Investitionen und mit der Planung, was in den nächsten Monaten wohl auch prominente Marihuana Aktien weiter wird straucheln lassen. Weil wegen der Beschränkungen alles in Cash abgewickelt werden muss ist fraglich, inwieweit die fraglichen Unternehmen das durchhalten – es lohnt sich bei der Stock Analyse der Blick in den Cashbestand, daraus lässt sich ein Zeitrahmen für das Wirtschaften ohne Risiko des Bankrotts abschätzen.
Preisverfall auch beim Nutzhanf und CBD-Öl: Obwohl extrem vielseitig und beliebt bei den Kunden ist schlichtweg der enorme Zuwachs an Bauern und Herstellern für fallende Preise verantwortlich – eine Überproduktion ist allerdings noch nicht zu sehen. Gut möglich, dass der Markt einen größeren Verfall schon vorweggenommen hat, was bei entsprechend besseren Daten bei der Veröffentlichung einige Aktien schnell steigen lassen dürfte.
Nach monatelanger Untersuchung haben die Behörden in den USA nun beim Drama um gepanschte Vaporizer Kartuschen endlich Vitamin E-Öl als Verursacher festgestellt, das von dunklen Gestalten besonders billig auf dem Schwarzmarkt verhökert wurde! Es braucht daher, so die Gesetzeshüter, alsbald eine klare und umfassende Regulierung für ganz Nordamerika und wir sind gespannt, ob Donald Trump und Justin Trudeau als beste Feinde hier für den Verdampfer gemeinsam ein Regelwerk aufstellen. Zum Einnehmen ist Vitamin E nämlich völlig ok, als Bestandteil von Diäten, doch Kriminelle haben das als eine Art Weichmacher für die Verdampfer-Kartuschen verwendet und beim nicht empfehlenswerten Inhalieren sind einige Leute gestorben. Immerhin wissen Konsumenten und Behörden jetzt ziemlich eindeutig, dass zum einen Cannabis nicht verantwortlich ist – Konsumenten starben nicht nur durch Vaporizer mit Hanf, sondern auch durch gefälschte E-Zigaretten – und zum anderen der Kauf eines Verdampfers im lizenzierten Fachgeschäft keinerlei Risiko darstellt bei der Anwendung.
Und dann beschäftigten sich Cannabis Aktien in der KW51 auch mit Deutschland. Hier gingen die Erlöse zuletzt zurück mit Hanfmedizin, allerdings wurde nur die monatliche Kostenübernahme durch die Krankenkassen gelistet. Deutschland ist wegen unfähiger Drogenpolitik der weltweit größte Exporteur von Marihuana und weil die Apotheker gleich noch mal 100% draufschlagen dürfen, ächzen die Krankenkassen entsprechend. Die Raten legen jedoch weiter zu im Vergleich zum Vorjahr und die aktuelle Atempause geht wohl auf verschiedene Verzögerungen zurück wie der geforderten Bestrahlung von Cannabis in der BRD, was maximal bürokratisch den Patienten möglichst wenig Gras verfügbar machen soll.
Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien
Leichte Rückgänge um die 1 bis 2 Prozent, das ist nicht viel und sicher auch dem eher ruhigen Handel in der KW51 geschuldet. Die Hanf Papiere aus den USA schnitten etwas besser ab, wohl wegen der recht ergiebigen Nachrichtenlage und Anleger behalten im Kopf, dass in Kanada gerade eine Überproduktion beim Gras in die Lagerhallen eingebracht wird – ein Preisverfall für Haschisch und Marihuana wird deshalb auch beim eigentlichen Handelsvolumen so langsam eingepreist.
Ausgewählte Aktien im Überblick
- Canopy Growth: Nach dem großen Einbruch vor einigen Wochen pendelt Canopy Growth ohne besonders News um die 18 Euro. Es fehlen die Informationen zum Betriebsverlauf und Anleger warten auf Bewegungen im Chart, der bei entsprechenden Moves übrig gut aussieht für attraktives Day-Trading für smarte Chart-Analysten.
- Aurora Cannabis: Gar nicht gut sieht das aus und Aurora Cannabis, der einstige Megastar der Cannabis Aktien, ist in der Handelswoche weiter abgefallen auf nun gut 2 Euro. Hier vermuten Investoren dicke Schulden, bald auch sehr kleine Margen und obwohl das Unternehmen global enorm investiert und tätig ist, könnte es zu existenzgefährdenden Entwicklungen kommen. Wer das nicht glaubt, kann bei einer Wette auf einen Re-Bound schnell gute Gewinne machen.
- Tilray: Das Unternehmen exportiert Gras nun auch in die Schweiz, konnte aber in der KW51 keinen Boden gutmachen, sondern fiel auf Werte um die 15 Euro. Immerhin geht mit dem neuen Deal das massiv gepuschte Geschäft in Europa voran, wobei dieser Markt bei politischen Veränderungen schnell ein Riesenpotential aufmachen dürfte. Ob Tilray dann noch tätig ist im Business?
- Aphria: Auch hier drücken finanzielle Herausforderungen, aber wenigstens fällt Aphria bei schlechten News nur eine kleine Ecke und ist schon einige Monate in der Spanne zwischen 4 und 5 Euro gefangen. Falls jemand an einer Fortsetzung dieser Chartlage glaubt, dann empfiehlt sich vielleicht ein Inline Optionsschein, der zahlt täglich aus wenn die Cannabis Aktie in diesem Bereich pendelt.
- Deutsche Cannabis AG: Preisverfall wie erwartet – nun noch gut 60 Cent bringt die Deutsche Cannabis AG auf die Waage. Es fand zwar eine Jahreshauptversammlung statt, bei der die Teilnehmer auch allem zustimmten – aber was das nun genau heißt, wie die Kennziffern und Pläne im Detail aussehen, das bleibt bei diesem absurden Papier weiter das Geheimnis des Vorstands.
Ausblick auf die Kalenderwoche 52/2019
Viel wird wohl nicht passieren, da institutionelle Anleger im Urlaub sind nach Weihnachten und auch die Firmen zum Teil. Wir schauen aber trotzdem besonders auf die Charts, da Bewegungen in volumenmäßig geringeren Zeiten gut aufzeigen, wie schnell Investoren ein- und gegebenenfalls auch wieder aussteigen. Wenn der Finanzmarkt nur auf Halbmast fährt, dann ist das recht deutlich zu sehen und vielleicht gibt’s ja noch ein paar News zu verkünden wie eine Gewinnwarnung, versteckt in der letzten Handelswoche des Jahres 2019?
Hinweis: THC.Guide gibt keine Empfehlungen zum Kauf von Aktien. Der Cannabis-Aktien Wochenbericht dient ausschließlich Informationszwecken.
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