Cannabis Aktien KW9: Im Bann des Coronavirus

In der KW9 erlebten Cannabis Aktien ein Blutbad – der Coronavirus beginnt auch an den Finanzmärkten zu wüten, Hanf ist davon nicht ausgenommen (Bild von Pexels auf Pixabay).

Zwar gab es für Cannabis Aktien in der KW9 einige nicht so schlechte Nachrichten und auch das Chartbild hatte sich in den Wochen davor etwas verbessert bei vielen Werten, doch das chinesische Coronavirus zog die Märkte allesamt nach unten. Einige Hanf Firmen stellen Bilanzen vor, es gab Neuigkeiten rund um die Drogenpolitik, zumal Cannabis als Wirtschaftsfaktor, Medizin und Genussmittel auf immer mehr Messen vertreten und für viele Leute zur Normalität wird, selbst in verknöcherten Staaten wie Deutschland. Neue Studien machen dazu Hoffnung auf passgenauen medizinischen Einsatz etwa bei Alzheimer oder auch gegen die gefürchteten, multiresistenten Keime und wer sich schlau ein paar Cannabis Aktien zumindest testweise ins Depot legt, der kann nach dem aktuellen Verfall an den Börsen vielleicht das Geschäft des Lebens machen.

Aktuelle Entwicklungen

Bleiben wir gleich beim Coronavirus. Nicht nur, dass hier die Märkte einfrieren und Cannabis Aktien wegen nun globaler Ängste abschmieren – eine Epidemie in den USA oder in Europa mit tausenden Toten, verseuchten Oberflächen in Bus und Bahn und zusammenbrechenden Wirtschaftskreisläufen wäre ein Worst Case Szenario, das Börsen bekanntlich gerne gedanklich mal durchspielen. Wenn nun keine Vaporizer Bauteile ankommen aus China und die Lastschiffe mit dem Nutzhanf nicht mehr fahren, dann schlägt das durch bis in die Dispensaries und Headshops selbst hierzulande. Zugleich könnten aber gerade Lieferdienste für Haschisch und Marihuana profitieren, die Leute bleiben schließlich zu Hause und kiffen bei Betrachtung der News zur Virusepidemie in der Nachbarschaft.

In Kalifornien bemühen sich die Behörden nach der erfolgreichen Cannabis Legalisierung nun endlich um die Ausschaltung des Schwarzmarkts. Um das florierende illegale Gewerbe auszuschalten, werden aber nicht die Steuern gesenkt wie es wohl sinnvoller wäre auf Hanfprodukte, sondern es sollen höhere Strafen für alle gelten, die keine Lizenz vorweisen für den Betrieb eines Gras Fachgeschäfts zwischen San Francisco und San Diego. Wer ohne Erlaubnis Cannabis anbauen will kommerziell oder einen Laden betreibt ohne Genehmigung, der wird ab sofort bis zu 50.000 Dollar Strafe bezahlen – pro Tag! Fragt sich nur, wie die Behörden die Kontrolle auch besser sicherstellen wollen, schließlich haben die allermeisten illegalen Gewerbe rund um Hanf in Kalifornien noch einen Beamten von irgendeinem Amt zu sehen bekommen.

Weitere Meldungen betrafen Mexiko, wo der Präsident Obrador die Urteile zum Cannabis legal wie ein waschechter Caudillo einfach ignoriert und Luxemburg – das Großherzogtum wird in 2021 die Hanf Freigabe durchziehen, möchte aber in den bis zu 14 Fachläden dann bitte keine EU-Ausländer bedient sehen. Was da wohl bei einer mutigen Klage der Europäische Gerichtshof zu sagen hätte? Malawi erlaubt gerade die Cannabismedizin auf Rezept und in den USA werden wohl vorerst nur die Staaten selbst legalisieren, der Präsident Trump bewegt sich nicht und wir sind gespannt, ob im nächsten Monat März die UNO etwas bei der internationalen Bewertung von Hanf verändert, dafür gibt es dieser Tage einige vielversprechende Hinweise.

Marihuana Index und Performance von Cannabis Aktien

Zweistellige Verluste und zwar quer durch alle Länder, das kennen wir bei Hanf Papieren schon, doch in der KW8 war es vor allem das fiese Virus, das den Cannabis Aktien den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Kanadische Hanf Papiere verloren etwas weniger als die Anteilsscheine für Marihuana aus den USA und beim Volumen gibt’s natürlich wie zu erwarten nur Verkaufsspitzen zu beobachten. Leider wird dadurch auch der eigentlich nette Boden zerstört, den viele Aktien rund um Haschisch und Gras gerade begonnen hatten auszubilden – das Meisterstück der chinesischen Biologie führt weltweit zu starken Verlusten an allen Märkten.

Ausgewählte Aktien im Überblick

Canopy Growth: Analysten sind sich uneinig, die Cash-Zufuhr von Constellation Brands stockt und doch sackte das Papier nicht so extrem ab wie in anderen Handelswochen zuvor. Möglicherweise bringen sich Investoren in Stellung bei Kursen um die 17 Euro, aber solange uns Corona noch begleitet ohne Aussicht auf Besserung ist ein Einstieg bei Canopy Growth auch jenseits aller Fundamentaldaten eine gewagte Wette.
Aurora Cannabis: Bis auf nicht mal mehr 1,20 Euro ging es hier runter und all die Warner, die von Kursen um die 1 Euro redeten vor wenigen Monaten, streicheln sich jetzt die Bäuche – der Markt geht einfach davon aus, dass Aurora Cannabis das Bargeld ausgeht! Zugleich häufen sich aber wohlmeinende Analysteneinschätzungen und wir wollen auch nicht vergessen, dass dieses Unternehmen riesige Vermögenswerte besitzt. Bietet sich hier eine Spekulation vielleicht sogar an angesichts der extrem niedrigen Bepreisung?
Tilray: Von 18 Euro runter auf 12, das ist schon deutlich! Tilray wird gerade wegen Markenrechten verklagt, stellt allerdings bald Quartalszahlen vor und eigentlich hat man nicht schlecht gewirtschaftet, zumal die internationale Nachfrage nach Cannabis Exporten stetig zulegt. Aber ist dieses Schlachtfest nur auf die allgemeine Angst vor dem Virus zurückzuführen?
Aphria: Keine wirklichen News, nur ein paar Chart Analysen, aber der Absacker unter drei Euro ist schon bedenklich. Die Aktie von Aphria entwickelt sich nach ganz guten Zahlen ziemlich mies und offenbar haben die viele Leute einfach auch Gewinne abverkauft aus dem letzten Jahr – wir warten auf echte Neuigkeiten zur Einschätzung dieses eigentlich aussichtsreichen Hanf-Papiers.
Deutsche Cannabis AG: Wer hier einsteigt oder seit Eröffnung unseres Blogs zu Cannabis Aktien hier eingestiegen ist, darf sich über konstante Verluste freuen, aktuell runter bis unter 40 Cent. Die BaFin brummt der Deutschen Cannabis AG eine Strafe von bald 200.000 Euro auf, es gibt keine News – ist das nun Insiderhandel oder Bilanzbetrug oder beides?

Ausblick auf die Kalenderwoche 10/2020

Über allem schwebt die Corona-Gefahr und sicher wird es ein paar Ankündigungen geben etwa der Notenbanken, zusätzlich Geld in die schwankenden Märkte zu kippen. Ob das nun ausgerechnet den ohnehin stark gebeutelten Cannabis Aktien hilft, sei dahingestellt, aber wir möchten heute auch mal eine Beschäftigung mit Leerverkäufen empfehlen. Short auf Hanf und damit eine Wette auf fallende Kurse bietet sich natürlich an und weil es immer mehr Zertifikate zumindest auf die Blue Chips bei Gras Aktien gibt, könnte mancher Absturz auch versilbert werden. Cannabis Aktien sind ein Stück Normalität an der Börse und warum sollten schlaue Anleger hier nicht in beide Richtungen profitieren?