Wir könnten es uns einfach machen und immer ständig nur jede erdenkliche Umfrage, Studie, Untersuchung aus Übersee zum Cannabis präsentieren – der Tenor wäre immer ähnlich und zeigt stets eine wachsende Zustimmung zum Hanf als Medizin und Genussmittel. Weil das aber mittlerweile so offensichtlich ist und überall zu lesen, wollen wir heute mal auf einen direkten Vergleich schauen zur Ansicht der US-Bürger auch auf Alkohol und Tabak. Was halten die Amis für schädlicher und warum ist der Hanf eigentlich dort auf Bundesebene noch verboten?
Renommierte Institute stellen entscheidende Fragen
Politico und die Harvard School of Public Health sind schon recht robuste Institutionen und binden uns bei den Umfragen keinen Bären auf, was beim Cannabis dank häufig noch zirkulierender Fake News schon mal vorkommen kann. Bei der aktuellen Studie sind weit mehr als 50% der Ansicht, dass Tabak schädlich ist für die Gesundheit – Haschisch und Marihuana hingegen werden trotz des Verbots auf Bundesebene nur von 26% der Befragten als schädlich betrachtet. Fast alle Befragten bezeichneten Schnaps und Kippen als wenig einträglich für unsere Gesundheit, vor allem der Tabak rutscht in der öffentlichen Wertschätzung seit Jahren immer weiter ab.
Kampagnen gegen Zigaretten, aber pro Hanf?
Lässt sich so nicht direkt ausschließlich sagen: Zwar sind die Amerikaner sehr aktiv bei der Aufklärung und Kampagne gegen das Rauchen gerade bei jüngeren Leuten, doch umgekehrt steht Cannabis bis dato aus verschiedenen Gründen noch nicht so ganz im Spiegel der Öffentlichkeit. Die Bundesbehörden stufen den Hanf weiter als gefährliche Droge ein, es gibt deshalb entsprechende Verbote und die Bürger müssen derzeit noch vor allem selbst schauen und Arzt wie Fachverkäufer über die Wirkungsweise beim Cannabis befragen. Es gibt jedoch immer mehr Kampagnen und Sponsoren, bekannte Künstler und eben Politiker, die setzen den Hanf auf die Agenda und diese offensichtlich positive Auslegung in den Medien gibt auch den Bürgern ein beim Cannabis ganz gutes Gefühl.
Wenn in den USA pro Jahr gut eine halbe Million Menschen am Konsum von Tabak stirbt, darunter gut 10% am Passivrauchen, dann ist das noch schlimmer als die fast 90.000 Alkoholtoten im Lande. Von Cannabis freilich ist noch niemand gestorben – auch wenn derzeit die Skandale um gepanschte Kartuschen von Vaporizern dem Hanf in die Schuhe geschoben werden sollen. Verantwortlich sind jedoch billig zusammengerührte Vitamin-E Öle für den Verdampfer, so dass selbst diese Vorfälle die genuin positive Beurteilung durch die Bürger nicht geschmälert wurde beim Cannabis!
Weitere Infos zur Studie
Insgesamt wurden rund 1000 Leute befragt zu ihren Positionen. Interessant ist dabei auch die Teilung je nach politischer Couleur – generell bewerten Republikaner Tabak und Alkohol etwas besser als Unabhängige und Demokraten. Immerhin 6% der Reps meinen, dass Trinken auf keinen Fall schadet! Wie man in Texas und Missouri zu solchen Ansichten kommt, wissen wir nicht, aber bekannt klingt das allemal in unseren Ohren. Wir haben hier in Deutschland immer noch viele Leute in der Politik, vor allem bei der CDU/CSU, die empfehlen und bewerben das Besäufnis auf dem Oktoberfest mit Schnapsleichen und Komasaufen als toll, werden aber beim Thema Cannabis grantig, eklig, unfair. Hier braucht es dringend Aufklärung und politische wirksame Opposition – den Bürgern mit legalem Hanf ein Genussmittel und eine Medizin vorzuenthalten und demgegenüber Tabak und Suff zu preisen, das ist nicht nur aus der Zeit gefallen, sondern schlicht eine Gefährdung für die Volksgesundheit.
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